Haarsträubende Kollision zwischen Fabian Schiller, Ricardo Feller und Vincent Kolb
Betroffen waren Vincent Kolb im Herberth-Porsche #5 (Renauer/V. Kolb/Olsen/Campbell), Ricardo Feller im Scherer-Audi #15 (Vervisch/Haase/Winkelhock/Feller), Fabian Schiller im GetSpeed-Mercedes #130 (Engel/Gounon/Schiller/Christodoulou) und – allerdings nur als Statist – Nicolas Varrone im Frikadelli-Ferrari #1 (Fernandez Laser/Keilwitz/Ludwig/Varrone).
Alle vier Fahrzeuge lieferten sich eine Windschattenschlacht, zuletzt erhielt Fabian Schiller einen dreifachen Windschatten. Zwischen dem Herberth-Porsche und dem Scherer-Audi klaffte eine Lücke, in die Schiller im AMG #130 hineinstieß. Daraufhin zog Feller nach links – offenbar, um einen “Side-Draft” gegen Schiller zu generieren.
Der Vorfall wurde von den Sportkommissaren untersucht, allerdings wurde auf Rennunfall entschieden und keine Strafe verhängt.
Am schlimmsten erwischte es den Mercedes-AMG von Getspeed, der eineinhalb Runden beziehungsweise zwölf Minuten verlor und auf Platz 30 zurückfiel. Damit sind alle Chancen auf den Sieg dahin. Der Frikadelli-Ferrari war nicht direkt in die Kollision verwickelt und kam glimpflich davon.
An dritter Stelle liegt der Scherer-Audi #16 (Stippler/Mies/Feller/Marschall) mit 17 Sekunden Rückstand, der allerdings eine Runde früher stoppte (bereinigt: 37 Sekunden).
Vincent Kolb sagt zum Unfall: “Wir waren relativ viele Autos. Ich bin ein bisschen hängen geblieben im Verkehr, und bei 250, 260, hat es plötzlich von hinten ‘Bup‘ gemacht. Und dann ging es im Kreis rum. Es ist nicht wirklich viel passiert, hoffen wir mal. Die Stoßstange sieht zwar ein bisschen demoliert aus, aber Mund abputzen, weitermachen, das Rennen ist noch lang.”
In der Schuldfrage sieht er die Verantwortung bei Schiller, wobei fraglich ist, ob er zum Zeitpunkt des Interviews die Szene bereits von außen gesehen hat: “Ich glaube, der Mercedes-Fahrer braucht unbedingt eine Brille. Ich kann ihm mal meine leihen. Wo hätte ich noch hinfahren sollen? Ich war 20, 30 Zentimeter vom Gras. Es war zum Glück nur ein relativ kleiner Einschlag, mechanisch hat sich alles gut angefühlt.”
Ricardo Fellers Perspektive gegenüber Motorsport-Total.com: “Ich wollte Risiko vermeiden und bin daher die ganze runde über hinter Vincent Kolb geblieben. Irgendwann kamen die Gegner von hiten angeschossen. Als ich leicht nach links gezogen bin, habe ich den Mercedes nicht gesehen.”