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MG4 Xpower: Von null auf 100 fast so schnell wie ein Eurofighter

mg4 xpower: von null auf 100 fast so schnell wie ein eurofighter

MG4 Xpower: Von null auf 100 fast so schnell wie ein Eurofighter

Jede Automarke, die auf sich hält, hat spezielle Sporteditionen im Programm. Bei Tesla sind es die Performance-Modelle, bei Audi heißen sie RS, bei Seat FR, bei Hyundai ist es die N-Serie und BMW nennt sie M. Alle zeichnet aus, dass die Basisversionen aus der Normaloabteilung optisch und technisch auffrisiert werden. Da und dort ein Spoiler und farbige Bremssättel mit mehr Kraft gehören zum guten Ton.

Aber vor allem unter der Motorhaube wird kräftig erweitert. Bei Elektroauto-Sporteditionen lesen sich die Daten wie ein Technikblatt eines Rennwagens. So wartet der BMW i4 M50 mit 544 PS auf. Teslas Model 3 Performance serviert 460 Elektropferde. Doch die sportlichen Elektroraketen haben meist auch einen stolzen Preis. Nicht bei MG.

Kraftpaket für Einsteiger

Für 36.990 Euro bekommt man mit dem MG4 Xpower ein Kraftpaket, das mit den RS, N und M und anderen Performances durchaus mithalten kann. 436 PS und gewaltige 600 Newtonmeter Drehmoment katapultieren die 1800-Kilo-Fuhre in nur 3,8 Sekunden von null auf 100. Zum Vergleich: Ein Eurofighter schafft das in 2,4 Sekunden (er ist aber ca. zehn Tonnen schwer und liefert einen Schub von zwei Mal 60 Kilonewton).

Die Chinesen packen in den MG4 Xpower ein zweites Aggregat. Die Hauptarbeit leistet der Heckmotor. Die Frontmaschine wird erst beim Beschleunigen dazugeschaltet. Ergibt einen enormen elektrotypischen Schub, den der Elektroflitzer über die 18-Zoll-Reifen auch ordentlich auf die Straße bringt.

Das Dilemma mit der Software

Der Innenraum ist im Vergleich zum sportlich, schnittigen Außenauftritt eher bescheiden. Zwar muten die Materialien nicht billig an, doch das schlichte Design lässt China-Spielereien vermissen. BYD ist hier deutlich kreativer. Geschmackssache. Das Nüchterne lenkt andererseits nicht ab. Mit haptischen Schaltern geht MG recht sparsam um. Nur für die Hauptfunktionen wie Klima oder Lautstärke des Radios gibt es Knöpfe. Der Rest wird über das zentrale Display bedient. Besonders gelungen ist die Menüführung leider nicht. So hat das Auto beispielsweise einen Ein-Pedal-Modus, der übrigens hervorragend funktioniert. Nur ist der Modus bei jedem Start deaktiviert. Zum Einschalten gibt es keinen Knopf, und schon muss man sich durch den Bildschirm tapsen.

Schlimmer wird’s bei den Assistenten. Die sind recht aggressiv. So hat der Spurassistent, der gemäß EU-Verordnung bei jedem Start aktiv ist, das Auto im Baustellenbereich ohne Grund so stark nach rechts gelenkt, dass wir fast in das Nebenfahrzeug gekracht wären. Hier muss MG dringend nachbessern.

Viel Kraft und das zusätzliche Gewicht des Frontmotors nagen logischerweise an der Reichweite. 385 Kilometer sollen drin sein, nach WLTP. Auf unserer Testfahrt von Wien nach Graz waren es 200 bei 23 kWh/100 km Schnittverbrauch. Das ist schon üppig. Wobei, der Testwagen hatte noch Winterreifen drauf.

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