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MG4 XPOWER im Test

Wir haben jetzt den sportlichen MG4 XPOWER zum Test begrüßt und verraten, wie sich 435 PS in einem Kompaktauto anfühlen und im Alltag bewähren.

mg4 xpower im test

MG4 XPOWER (c) Stefan Gruber

Der Neustart von MG kann als durchaus geglückt bezeichnet werden, die Modellpalette ist in den letzten zwei Jahren deutlich gewachsen – und so auch die Verkäufe und der Marktanteil.

Eines der Highlights im Sortiment ist jetzt sicher der MG4 XPOWER, der das neue Topmodell der MG4-Modellfamilie ist.

Das neue Spitzenmodell verfügt über eine Leistung von 435 PS und Allradantrieb, wobei man auch alle anderen Systeme der Leistung angepasst hat, um den sportlichen Charakter zu unterstreichen.

Lediglich bei der Optik zeigt man sich sehr zurückhaltend, was extrem genial ist. Nur ausgesprochene Autofans werden den XPower von den anderen MG4-Modellen unterscheiden können.

mg4 xpower im test

Die Bremssättel mit XPOWER-Schriftzug sind eines der wenigen Indizien für den Spaßmacher. Auf jeden Fall kann man sagen, dass 435 PS noch nie so unscheinbar verpackt waren.

Dabei ist das Design richtig knackig ausgefallen, von vorne wirkt der MG4 sehr modern, und auch das knackige Heck mit seinen Kanten hebt sich von der breiten Masse ab.

Ein weiterer Hit ist der Preis, nutzt man alle derzeitigen Förderungen aus, kommt man auf einen Listenpreis von nur noch 36.990,- Euro, ohne Förderungen sind 45.990,- Euro fällig, womit man aber immer noch in Bezug auf Leistung und Ausstattung ein Schnäppchen macht.

Sportliches Interieur im MG4 XPOWER

mg4 xpower im test

Immerhin sind neben einem umfangreichen Assistenzpaket schon ein 10,25“-Touchscreen inkl. Navi, eine Klimaautomatik, ein Keyless-System, LED-Scheinwerfer, eine Wärmepumpe, spezielle Alcantara-Sitze, 18“-Leichtmetallfelgen und vieles mehr an Bord.

Auch der Innenraum hebt sich nur im Detail von den anderen Versionen ab, vor allem die mit Alcantara bezogenen Sportsitze und die roten Ziernähte an Türen, Sitzen und Mittelarmlehne verleihen dem XPOWER aber einen etwas sportlicheren Touch.

Das Cockpit besteht aus einem 7“-Digitaltacho, der über alles Wichtige informiert, und einem 10,25“-Touchscreen mit dem iSMART Infotainmentsystem inklusive Navi.

mg4 xpower im test

Der Touchscreen kann mit einer modernen Darstellung von Navi-Karten und Menüs aufwarten und lässt sich auch sehr intuitiv bedienen.

Nicht ganz so praktisch gelöst sind die Tasten am Lenkrad, die immer mit dem zuvor gewählten Menüpunkt gekoppelt sind. Wer also den Verbrauch am Digitaltacho sehen möchte, kann nicht mehr die Lautstärke vom Radio via Lenkradtasten ändern, hierzu muss man zuerst ins Radio-Menü wechseln.

Und weil wir schon beim Meckern sind, möchten wir auch noch die etwas eigenwillige Startprozedur erwähnen. Der MG4 verfügt nämlich über keinen Startknopf, man muss lediglich das Bremspedal betätigen und dann mit dem Drehregler die gewünschte Fahrstufe wählen. Leider muss man das Bremspedal aber oft mehrmals treten, bis das System reagiert und man losstarten kann.

Viele Ablagen und viel Platz

mg4 xpower im test

Damit hätten wir aber auch schon alle Kritikpunkte abgehandelt, der Rest ist einfach Klasse. Selbst Materialmix, Verarbeitung und Raumangebot können sich sehen lassen.

Auch große Ablagen sind in Hülle und Fülle vorhanden, und die Sitze zeigen sich langstreckentauglich und sehr bequem.

Durch den langen Radstand hat man auch im Fond für ein Kompaktfahrzeug noch sehr großzügige Platzverhältnisse. Das Kofferraumvolumen rangiert mit 363 bis 1.177 Litern Fassungsvermögen geringfügig unter dem Schnitt der Klasse, der Kofferraum ist aber durch den ebenen Ladeboden gut zu beladen.

mg4 xpower im test

Deutlich über dem Schnitt der Klasse ist der MG4 bei der Leistung, mit seinen 435 PS (320 kW) ist er das derzeit stärkste kompakte Elektroauto am Markt.

Der vordere E-Motor liefert dabei 204 PS (150 kW), der hintere E-Motor kommt sogar auf 231 PS (170 kW). Durch die Dual-Motor-Auslegung hat man auch gleich einen Allradantrieb an Bord, der für eine perfekte Kraftverteilung sorgt.

Immerhin liefern die E-Motoren auch 600 Nm Drehmoment, womit man schon am Papier eine ordentliche Schubkraft hat.

Sensationelle Fahrleistungen

mg4 xpower im test

In der Praxis ist der MG4 XPOWER aber dennoch nochmals um ein Stück imposanter, als man vermuten würde. Schon im normalen Fahrmodus kann man Fahrleistungen wie in einem Sportwagen abrufen.

Im Sport-Modus werden nochmals alle Kräfte gebündelt, und man hat das Gefühl mit einer Rakete unterwegs zu sein. In nur 3,8 Sekunden sprintet man von 0 auf 100 km/h, womit man nur um 0,2 Sekunden langsamer als mit einem Porsche 911 S den Paradesprint erledigt.

Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 200 km/h elektronisch begrenzt. Dabei kann der MG4 XPOWER auch beim Zwischensprint seinen vollen Elan beweisen.

mg4 xpower im test

Egal ob man nach dem Baustellenbereich von 80 auf 130 km/h, oder nach dem Ortsende von 50 auf 100 km/h beschleunigt, ein beherzter Tritt aufs Gaspedal presst die Passagiere in die Sitze, und man hat in wenigen Augenblicken das Wunschtempo erreicht.

MG hat auch das Fahrwerk verfeinert, und der schnellste Kompakt-Stromer liegt perfekt auf der Straße und verfügt über eine sehr direkte Lenkung. So kann man auch kurvige Bergstraßen mit enorm viel Spaß erleben.

Hätte man ihm jetzt noch Wippen hinter dem Lenkrad für die individuelle Steuerung der Rekuperation spendiert, wäre das absolute Sport-Feeling perfektioniert. Die Rekuperation lässt sich zwar in verschiedenen Stufen einstellen, jedoch nur über den Touchscreen.

Verbrauch bleibt im Rahmen

mg4 xpower im test

Sehr interessant haben wir auch gefunden, dass wir ausgerechnet mit dem stärksten Elektro-Kompaktauto, das wir je im Fuhrpark hatten, das erste Mal den vom Werk angegebenen Verbrauch unterboten haben.

Statt der 18,7 kWh haben wir nur 17,5 kWh pro 100 Kilometern an Strom verbraucht. Damit zeigt sich der Spaßmacher auch von einer sehr sparsamen Seite. Wir haben im Test dabei keinesfalls auf die enormen Beschleunigungswerte verzichtet, um sparsamer unterwegs zu sein – ganz im Gegenteil.

So schafft man mit der 64 kWh-Batterie auch eine Reichweite von rund 350 bis 370 Kilometern und kommt nahe an die 385 Kilometer heran, die das Werk angibt.

mg4 xpower im test

Eine Sicherheitsausstattung am Puls der Zeit rundet die positiven Eindrücke weiter ab, sogar ein adaptiver Tempomat mit Stauassistent ist schon an Bord.

Der MG4 XPOWER ist auf jeden Fall ein spannendes Auto, das nicht nur E-Auto-Fans begeistern kann. Sein schnittiges Design, die gute Ausstattung und die enorme Leistung heben ihn von der breiten Masse in dieser Klasse deutlich ab.

Für uns war aber auch der unscheinbare Auftritt in Kombination mit der extremen Power ein Highlight, er ist wirklich der Wolf im Schafspelz schlechthin.

Was uns gefällt:

Der Innenraum, das Design, die Power, die Straßenlage, die Ausstattung, das Platzangebot

Was uns nicht gefällt:

Das Kofferraumvolumen, kleine Schwächen bei der Bedienung der Lenkradtasten

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1

Ausstattung Komfort: 1

Verbrauch: 1

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Platzangebot Rückbank: 1-

Kofferraum: 3

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 2

Technische Daten MG4 XPOWER

Preis in Euro
Testwagenpreis ohne Extras 36.990,00
Testwagenpreis mit Extras: 36.990,00
davon Steuern 6.165,00
Technische Daten
Leistung PS/KW 435/320
Max. Drehmoment Nm 600
Getriebe 1 Gang Automatik
Antriebsart Allradantrieb
Fahrleistung und Verbrauch
0 – 100 km/h in sek. 3,8
Höchstgeschwindigkeit in km/h 200
Batteriegröße in kWh 64,0
Durchschnittsverbrauch in kWh 18,7
Reichweite lt. Werk in km 385
Abmessungen und Gewichte
Länge in cm 428,7
Breite in cm 183,6
Höhe in cm (inkl. Dachgalerie) 151,6
Radstand in cm 270,5
Kofferraumvolumen in Liter 363 – 1.177
Leergewicht in kg 1.803
Zulässiges Gesamtgewicht in kg 2.261
Max. Zuladung in kg 458

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