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11 Dinge, die Sie über den neuen Porsche 911 (992) noch nicht wussten

Motor1.com wurde im neuen Elfer über den Hockenheimring gescheucht, war bei seinen Entwicklern und in seiner Fabrik. Fürs perfekte 992-Angeberwissen hier entlang, bitte ...

11 dinge, die sie über den neuen porsche 911 (992) noch nicht wussten

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01 Der neue „Wet Mode“ macht den Elfer ziemlich unzerstörbar

Jetzt könnte man argumentieren: Wer braucht in einem Sportwagen ein noch dichteres Sicherheitsnetz, wenn doch ohnehin schon 347 Sicherheitssysteme penibelst über das Wohl von Mensch und (sündteurem) Blech wachen? Dennoch setzt Porsche jetzt noch einen drauf und verringert das Crash-Risiko bei starker Nässe enorm. Der neue Wet Mode basiert auf akustischen Sensoren in den vorderen Radhäusern, die „hören“, wenn viel Wasser in die Radkästen spritzt. Und keine Sorge, sie erkennen den Unterschied zwischen Wasser und Rollsplit.

Bei starker Nässe also empfiehlt der Elfer im neuen Digitalinstrument höflich, doch den Wet Mode auf dem Drehrädchen im Lenkrad (neben Normal, Sport, Sport Plus und Individual) einzustellen.

Er befördert Traktions- und Stabilitätskontrolle in eine Art Supervorsichtig-Modus, entspannt für mehr Traktion die adaptiven Dämpfer und fährt den aktiven Heckspoiler aus.

Auf einer bewässerten Strecke demonstrierte man uns den neuen Wetmode und selbst als Entwickler Timo Kluck das Gas voll in den Boden haute, nahm der 992 kaum Gas an, bis die Räder wieder gerade standen. Das Auto verhielt sich extrem restriktiv und verweigerte jegliche Form von Ausbrechen. Selbst im Normalmodus zuvor, keilte das Heck des Elfers unter Provokation ein wenig aus. Hier gar nicht mehr. Cleveres Zeug.

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02 Er hat das nerdigste Bremspedal der Welt

Wir wissen nicht genau, ob man deutsch sein muss, um ein Leichtbau-Bremspedal zu entwickeln, aber vermutlich hilft es. Der Porsche 992 hat nun jedenfalls eines. Es ist aus Organoblech, was einer Art Carbonfaser-Verbundwerkstoff entspricht. Gegenüber dem Bremspedal des 991 ist es 41 Prozent leichter. Wie viel Gramm das sind, ist nicht bekannt.

Wohl deutlich wichtiger: Erstmals gibt es einen elektrischen Bremskraftverstärker, der rekuperationsfähig ist (für künftige Hybrid- und Elektro-Elfer). Außerdem neu: kupferfreie Bremsbeläge, größere 350-mm-Scheiben hinten und eine direktere Bremspedalübersetzung.

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03 Für einen „normalen“ Carrera S ist der neue Elfer beängstigend schnell

Ja sicher, der neue 992 Carrera S ist ein reinrassiger, mindestens 120.000 Euro teurer Sportwagen mit 450 PS/530 Nm. Und selbst Kompaktsportler gehen heute in vier Sekunden auf 100 km/h. Dennoch ist dieses Auto einfach verflucht schnell.

Von 0-100 km/h marschiert der Hecktriebler nun in 3,5 Sekunden, der allradgetriebene 4S braucht 3,4 Sekunden. 0,4 Sekunden weniger als bisher. Und 0,2 Sekunden schneller als ein 530 PS starker Porsche 997 GT2. Dafür ist neben der Mehrleistung von 30 PS/30 Nm auch das neue 8-Gang-PDK mit seinem kürzeren ersten Gang zuständig.

Die 0-200 km/h dauern übrigens 12,1 Sekunden (bzw. 12,4 für den 4S). Andere brauchen für diese Fahrleistungen 100 PS mehr. Und nein, auch der neue Elfer ist kein Leichtgewicht, wiegt nun pfundige 1.580 Kilo (1.630 im Falle des 4S).

Bei der Mitfahrt in Hockenheim zerstörte der 992 die Geraden deutlich vehementer als ich das noch vom 991 in Erinnerung hatte. Vom minimal größeren Turboloch der neuen, größeren Turbolader merkt man dabei im Realbetrieb nichts.

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04 Der Carrera 4S kann jetzt länger driften

Der Allrad ist jetzt auch im Elfer elektromechanisch. Außerdem gibt es ein neues Vorderachsgetriebe mit 300 Prozent mehr Kühlleistung als bisher. Das bedeutet: Sie können den 992 Carrera 4S deutlich länger driften, bevor ihnen das System im wahrsten Sinne abraucht. Porsche sagt dazu in ultimativer Deutschheit: „Obwohl driften kein Performance-Merkmal ist und es einen nicht schneller macht, macht es doch Spaß.“

Was Entwickler Andreas Patzelt auf dem Hockenheimring auch gleich eindrucksvoll unter Beweis stellte. Einmal mehr (und dieses Mal noch beeindruckender) zeigte sich, dass Porsches PTM-Allrad Querfahren liebt. Auch sehr lange Drifts sind mit deaktiviertem ESP bei diesem System kein Problem. Hurra!

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05 Der 450-PS-Motor ist nicht aus dem alten GTS, sondern in weiten Teilen neu

Als wir von 450 PS für den 992 Carrera S hörten, dachten wir sofort an den Motor aus dem 991 GTS. Aber so läppisch einfach macht man es sich in Zuffenhausen natürlich nicht. Vieles am Dreiliter-Biturbo ist neu.

So hat er neben einem Otto-Partikelfilter unter anderem leicht vergrößerte Turbos, neue Guss- statt Blechkrümmer und 14 Prozent größere Ladeluftkühler, die von der Seite des Motors ins Zentrum direkt über die Abgasanlage wandern. Außerdem wird höher verdichtet und es gibt elektrische, stufenlos variable Abgasklappen.

Ganz neu ist die Motorlagerung mit einer steiferen Anbindung über den Zylinderkopf und neu positionierten Motorlagern (wandern nach vorne, mehr in die Fahrzeugmitte). Darüber freuen sich vor allem die Fahrwerkstüftler, weil mehr Steifigkeit mehr Spielraum in der Abstimmung bedeutet.

Durch den Partikelfilter sei der Sound nun etwas tieffrequenter, sagt Porsche. Bei der Mitfahrt klang der 992 vor allem dumpfer und nicht unbedingt besser als vorher. Mal sehen, ob sich dieser Eindruck beim ersten Test bestätigt.

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06 Er teilt sich die Plattform mit dem nächsten Cayman/Boxster

Porsche hat für den 992 eine neue Plattform entwickelt und niemandem etwas davon gesagt. Vermutlich, weil man das Thema „Elektromotor im Elfer“ noch so gut es geht umschiffen möchte. „Möglicherweise“ werde es Hybrid- oder Elektroantriebe im 992 geben, heißt es offiziell. Man ist in Zuffenhausen mit der Leistung heutiger Batterien halt noch immer nicht glücklich.

Kurios ist das ewige E-Hin-und-her trotzdem. Denn: Der neue MMB (Modularer Mittelmotor Baukasten) ist für alle Zukunftsantriebe ausgelegt und auch in vielen anderen Bereichen hat man schon vorgearbeitet. Ob der neue Baukasten darauf hindeutet, dass der Motor des Elfers künftig immer mehr in Richtung Fahrzeugmitte wandern wird? Keine Ahnung, allerdings wird auch der nächste 718 Cayman/Boxster auf der MMB-Plattform stehen.

Und: „Die Plattform kann auch im Konzern verwendet werden“, sagt uns ein Porsche-Entwickler. Bedeutet das womöglich einen Hybrid-Boxster? Oder einen richtig launigen Sportwagen von VW oder Audi? Es bleibt uns nichts anderes übrig als abzuwarten …

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07 Er findet ein Möbelhaus/Restaurant/Kino etc., sagt Ihnen wie gut es ist und wie viele Parkplätze noch frei sind

Das Cockpit des neuen Elfers ist in großen Teilen neu. Und erstmals in großen Teilen digital. Der Drehzahlmesser wird nun von zwei gebogenen 7-Zoll-Screens flankiert und mittig im Armaturenbrett sitzt ein 10,9-Zoll-Touchscreen. Der ist immer online und kann alles, was der Bildschirm im Panamera/Cayenne auch kann. Das ist ziemlich viel.

Sie können ihre Inhalte frei konfigurieren und durch die Gegend schieben, im lockeren Plauderton Befehle geben („mir ist kalt“ für die Heizung; „ich muss mal“ für die Rastplatzsuche) oder ihre Navigation vom Handy ins Auto übernehmen und das Ganze für die letzten 200 Meter zur Skihütte auch wieder zurück.

Ziemlich beeindruckend ist auch die sogenannte Trüffelsuche: Sagen wir, Sie geben „Ikea Hamburg“ ein, dann werden Sie nicht nur dort hin navigiert, Sie kriegen auch gleich diverse Bewertungen angezeigt und der Elfer sagt ihnen, wie viele Parkplätze dort aktuell frei sind. Schlaues Zeug.

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08 Er hat noch immer kein Head-up-Display

Der 992 ist mit mehr Technik vollgestopft als jeder Elfer vor ihm. Er ist ein Luxusauto und Porsche wird nicht müde, seine Alltagstauglichkeit zu preisen. Aber ein Feature, das mittlerweile jeder zweite Hyundai an Bord hat, fehlt ihm auch weiterhin: Ein Head-up-Display.

Die Erklärung ist relativ einfach. Es mangelt schlicht an Bauraum. Und die Windschutzscheibe ist zu stark gebogen. Also weiter nix mit bunten Infos auf Glas. Wer sich darüber ernsthaft beschwert, hat dieses Auto aber ohnehin nicht verdient.

Ansonsten ist der neue Elfer aber mit mehr Fahrhilfen ausgestattet als je zuvor. Ganz neu: Die Erweiterung des Abstandstempomaten um eine Stop&Go-Funktion, der Spurhalte-Assi mit Lenkeingriffen zwischen 65 und 250 km/h, ein Abbiege-Assistent, ein Park-Assistent mit Surround-View und ein Nachtsicht-Assistent mit eigener Wärmebildkamera. Letzterer ist auch an die optionalen LED-Matrix-Scheinwerfer gekoppelt, die zum Beispiel Fußgänger am Straßenrand gezielt sichtbar machen und sogar kurz zur besseren Warnung anblitzen.

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09 Er soll wieder mehr wie ein Sportwagen fahren

Das klingt im Zusammenhang mit der absoluten Ikone deutschen Sportwagenbaus vielleicht ein wenig merkwürdig, aber in der Tat hat Porsche den 992 spitzer abgestimmt als seinen Vorgänger. Hardcore-Enthusiasten mögen sich zuletzt über immer noch mehr Alltagstauglichkeit mockiert haben. Jetzt soll beides besser werden.

Eine neue Dämpfertechnologie bietet noch mehr Spreizung zwischen Komfort und Dynamik. Letztere wird durch erhöhte Federraten und eine um zehn Prozent direktere Lenkung verbessert. Auch die optionale Hinterradlenkung ist direkter abgestimmt. Außerdem soll ein Porsche-eigener Lenkungsregeler mehr Gefühl vermitteln.

Auf ein paar schnellen Hockenheim-Runden als Beifahrer von Entwickler Timo Kluck fällt vor allem die griffigere Vorderachse auf. 45 mm mehr Spurbreite und eine ganz neue Pirelli-Reifengeneration scheinen Wunder zu wirken. Untersteuern? Eigentlich nicht mehr zu spüren. Plötzliche Richtungswechsel wirken deutlich agiler und „flacher“ als bisher. Insgesamt ist mehr Neutralität angesagt.

Ellenlange Drifts sind – zumindest mit Herrn Kluck am Steuer – trotzdem kein Problem. Es ist immer genug Power vorhanden, um aus dem Nichts Reifen zu frittieren. Und die alles entscheidende Nordschleifenzeit? Liegt jetzt bei 7:25 Minuten. Fünf Sekunden schneller als bisher und nur fünf Sekunden langsamer als der 991.1 GT3 RS.

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10 Seine Karosserie ist 12 Kilo leichter als vorher

Die neue Karosserie hat sieben Prozent mehr Aluminium- und 33 Prozent weniger Stahlanteil als beim 991. Die Karosseriesteifigkeit wächst im einstelligen Bereich. Die gesamte Karosseriestruktur wiegt 240 Kilo und damit fünf Prozent weniger als vorher. Insgesamt schwerer ist der 992 trotzdem geworden. Das liegt an mehr Technik und Elektronik.

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11 Keiner will uns sagen, wann er elektrifiziert wird

Wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass es irgendwann einen Porsche 992 mit Elektro-Unterstützung geben wird. Die Deutung des genauen Zeitpunkts haben wir inzwischen aber aufgegeben.

„Mister 911“, der kürzlich in den Ruhestand verabschiedete Chefentwickler August Achleitner, hatte noch vor ein paar Wochen von einem Zeitpunkt um 2022 gesprochen. Zum Facelift also.

Auf dem von uns besuchten 911-Technikworkshop wollte sich nun keiner der Ingenieure so recht äußern. Dass „möglicherweise ein Hybrid- oder Elektroantrieb“ kommt, war schon die gewagteste Aussage. Die neue Plattform ist bereit dafür, Dinge wie die neue, rekuperationsfähige Bremse ebenfalls. Woran es mangelt, sind offenbar verkraftbar schwere Batterien. Aber da kann sich in vier Jahren ja noch eine ganze Menge tun.

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