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Zwei Freunde aus Kassel und Fuldatal bauen Kastenwagen zu Wohnmobilen aus

Modelle sind Unikate

Zwei Freunde aus Kassel und Fuldatal bauen Kastenwagen zu Wohnmobilen aus

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Soll bald auf die Piste: In gut zwei Wochen soll der Camper mit dem schönen Namen Barry fertiggestellt sein. Fast ein halbes Jahr hat Thomas Klempt an seinem dritten Wohnmobil gearbeitet, dass demnächst gemietet werden kann.

Zwei Freunde aus dem Raum Kassel bauen Kastenwagen zu Camping-Mobilen aus. Diese kann man mieten. Die beiden berichten, was am Ausbau am meisten Spaß macht.

Kassel/Fuldatal – Von außen sehen sie aus wie gewöhnliche Kastenwagen, aber von innen sind sie ein Traum: Genau deshalb haben Thomas Klempt und Samuel Rother ihre frisch gegründete Campervermietung auch TraumKasten genannt. Wie es dazu kam und wie es weitergehen soll, haben die beiden Freunde aus Kassel und Fuldatal unserer Zeitung erzählt.

Seinen Anfang nahm das Ganze vor einigen Jahren, als Rother seinen ersten Kleinbus ausbaute. „Campen habe ich schon in meiner Kindheit gemocht und da ich gerne mein eigenes Ding mache, wollte ich ein eigenes Wohnmobil haben“, erklärt der 32-jährige Kasseler.

Da sein Opa Zimmermann war und er von ihm ein paar handwerkliche Fähigkeiten mitbekommen hatte, stand dem Projekt nichts im Weg. Als Rother und Klempt in der Coronazeit einmal wieder aufeinandertrafen, fing auch der Fuldataler Feuer, war begeistert von dem ausgebauten Kastenwagen seines Kumpels und machte sich selbst ans Werk.

„Weil so ein Bus ja die meiste Zeit nicht genutzt wird, kam uns die Idee, diesen zu vermieten“, berichten die beiden. Dafür verkauften sie ihre Erstlingswerke und machten sich an die Arbeit, um zwei „noch Bessere“ zu schaffen. „Tatsächlich wird man mit jedem Ausbau besser – es gibt immer wieder etwas, was man anders machen kann.“ Außerdem haben beide eine solche Freude an der Campergestaltung, dass sie unbedingt weiter mit Säge und Bohrmaschine arbeiten wollten.

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Viel Holz verbaut: Bisher kann man zwischen zwei Campern bei der Firma Traum-Kasten wählen. In den kommenden Jahren sollen mehr hinzukommen.

„Die handwerkliche Arbeit ist für uns beide ein schöner Kontrast zu unserem Berufsleben, wo ich als Bauwirtschaftsingenieur und Samuel als Sporttouristiker viel am Schreibtisch sitzen.“ Und weil sie so großen Spaß am Entwickeln von Traumkästen haben, gibt es auch große Zukunftspläne: „Nächstes Jahr wollen wir fünf Camper anbieten können und in fünf Jahren sollen es schon 15 sein.“ Das ist laut der beiden ein realistisches Ziel, da man „immer schneller“ wird, wie sie erfahren durften.

„Bei meinem ersten Camperausbau habe ich sehr viel Zeit in Recherche investiert, mir alle möglichen Videos angeschaut, so der 33-jährige Klempt. Deshalb hätten sie bisher stets ein halbes Jahr gebraucht, um die Busse auszuschlachten und neu zu gestalten. Da beide Wert auf Qualität legen, überwiegend Holz und weitere Naturmaterialien in ihren rollenden Kleinwohnungen verbauen, kostet allein das Material für jeden Umbau um die 10.000 Euro.

Dass Mogli, Willi und Barry, wie ihre Gefährte heißen, nicht nur Unikate, sondern zudem etwas Besonderes sind, ist ihnen wichtig. „Wir wollten uns von herkömmlichen Wohnmobilen absetzen, wo viel Kunststoff verarbeitet ist.“

Ob Herd, Spüle, Dusche, WC oder Bett – alles, was man zum mobilen Reisen benötigt, wurde in den Kleinbussen integriert – und dank einer Photovoltaikanlage auf dem Dach mangelt es auch nicht an Strom. Für den Ausbau der Kleinbusse haben sich die beiden eine Garage auf dem Kasernengelände in Rothwesten gemietet, wo sie mindestens eineinhalb Tage die Woche verbringen. Wenn alles gut läuft, wollen sie ihren Bürojob an den Nagel hängen, um dann nur noch Traumkästen zu schaffen.

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