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Ein besonderes Werk schließen, eins verkaufen: So könnte es bei VW weitergehen

ein besonderes werk schließen, eins verkaufen: so könnte es bei vw weitergehen

Es gibt Pläne für das Brüsseler Audi-Werk.

Die negativen Schlagzeilen rund um den deutschen Automobilhersteller VW reißen nicht ab. Erst in der vergangenen Woche gab der Konzern bekannt, betriebsbedingte Kündigungen ab 2025 aussprechen zu wollen (EFAHRER berichtete). Die bis 2029 bestehende Beschäftigungssicherung werfen die VW-Verantwortlichen damit über den Haufen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet jetzt von einer möglichen Maßnahme, die helfen soll, den Konzern wieder in die Spur zu bringen: Es werde angedacht, ein Werk außerhalb Europas zu schließen. Andere Pläne soll es für das Audi-Werk in Brüssel geben, so die Newsseite electrive.

Werksschließung, Verkauf und Rückrufe – VW kämpft an allen Fronten

Am Standort Brüssel, wo der Q8 e-tron gefertigt wird, müssen knapp 3.000 Arbeitnehmer um ihren Arbeitsplatz bangen. Ursprünglich hatte VW-Tochter Audi das Bauzeitende für 2026 geplant, nun steht die Übernahme durch Investoren handfest im Raum. Sollte dies klappen, besteht für die VW-Mitarbeiter in Brüssel Hoffnung. Laut der belgischen Zeitung De Tijd hat eine Delegation des chinesischen Premium-E-Autobauers Nio das Werk in der vergangenen Woche besichtigt und möchte alsbald ein Angebot vorlegen. Vor dem Hintergrund der hohen europäischen Strafzölle auf chinesische Elektroautos könnte die Übernahme des Brüsseler Standorts für Nio eine attraktive Möglichkeit sein, die eigenen E-Modelle in Europa zu fertigen.

Für das chinesische Werk Nanjing sieht es gegenwärtig deutlich schlechter aus. Die schwindende Nachfrage nach Verbrenner-Modellen auf dem chinesischen Markt hat jetzt womöglich das Schicksal des Produktionsstandorts besiegelt, berichtet die Agentur Reuters, die sich auf Insiderinformationen beruft. Die Schließung stehe im Raum, sollte kein Investor gefunden werden. Wann es so weit sei, wisse nur das Joint Venture SAIC-VW selbst, das in Nanjing neben dem VW Passat auch einige Škoda-Modelle produzieren lässt. Die Fertigung des Passats soll, so der Insider gegenüber Reuters, in eine nahe gelegene Fabrik in der Provinz Jiangsu verlegt werden.

Nach dem Bekanntwerden einer großen Rückrufaktion des VW ID.4 hat der VW-Konzern nicht mehr nur in Europa und China zu kämpfen, sondern auch auf dem US-amerikanischen Markt. Rund 100.000 Modelle müssen in den USA und Kanada wegen Defekten am Türgriff zurück in die Werkstätten. Bei dem Rückruf handelt es sich bereits um den zweiten in diesem Jahr. Zu Beginn des Jahres gab es bereits Bildschirm- und Softwareprobleme, die zu einem Rückruf ähnlicher Größenordnung führten.

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