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Digitaler Wandel: Neues TÜV-Labor für moderne Autos

Fürstenfeldbruck

Digitaler Wandel: Neues TÜV-Labor für moderne Autos

digitaler wandel: neues tüv-labor für moderne autos

Mit Hilfe eines Sprachassistenten auf dem Smartphone dokumentiert Sachverständige Kassandra Tschüter die Hauptuntersuchung.

Abstands-Assistenten im Auto, Batterien für E-Fahrzeuge oder Ladekabel: Technologisch moderne Pkw bringen neue Herausforderungen für die Hauptuntersuchung. Der TÜV Süd probiert daher im neuen Prüflabor in der Hasenheide neueste Technologien aus.

„Dokumentiere: Kilometerstand 41 426“, diktiert Kassandra Tschüter in ihr Smartphone. Die Sachverständige des TÜV Süd sitzt hinter dem Lenkrad eines E-Autos der Marke Cupra und führt die ersten Schritte einer Hauptuntersuchung digital aus – ohne Klemmbrett, Mappe und Stift. Ein akustisches Signal aus dem Handylautsprecher zeigt: Der Sprachassistent hat die Eingabe verstanden.

Eine Situation, wie sie es in Zukunft bei Hauptuntersuchungen des TÜV Süd der Normalfall sein soll. Das Unternehmen will mit und an modernen Technologien wachsen. Ein großer Schritt dabei ist die Eröffnung eines sogenannten PTI-Labors am TÜV-Standort im Fürstenfeldbrucker Gewerbegebiet Hasenheide.

„PTI“ ist die Kurzform für die englische „Periodical Technical Inspection“, hierzulande als Hauptuntersuchung, kurz HU, bekannt. „Wir befinden uns, wie viele andere auch, im digitalen Wandel“, sagt Patrick Fruth, CEO der TÜV-Süd-Division Mobility.

Früher habe man ein Auto beim Check als eine Einheit betrachtet. „Das hat sich geändert“, sagt Fruth. Durch die Einführung von modernen (Elektro-)Fahrzeugen sei es nicht weniger Arbeit, wie vielleicht vermutet werde. So müsse man heutzutage andere, neue Systeme überprüfen, erklärt Fruth. „Zum Beispiel, wenn wir ein Ladekabel für ein E-Auto haben. Ein externes Fahrzeugteil. Aber auch dessen Sicherheit muss gewährleistet sein.“

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Neue Prüfmethoden für neue Technologien werden in der Hasenheide ausprobiert, erklärt Alexander Kraus vom TÜV SÜD.

Um das zu überprüfen, müssen neue Technologien, neue Prüfmethoden ausprobiert werden. „Das geht in einer Real-Life-Umgebung, wie wir sie hier in Fürstenfeldbruck haben“, sagt Alexander Kraus vom TÜV. Sicherheitsrelevante Fragen wie „Was passiert mit der Wegfahrsperre während des Ladevorgangs?“ können im PTI-Labor an echten Objekten ausprobiert werden.

Das Labor, ein weiterer Prüfplatz in einem Anbau an die große Halle, soll sich ständig weiterentwickeln – etwa in Richtung autonomes Fahren. Ann-Christin Mainz, Motion-Product-Innovation-Manager PTI 4.0, erklärt: „Künstliche Intelligenz hilft hier sehr. Auch wenn unsere Sachverständigen in beispielsweise Schwaben oder Bayern Dialekt sprechen, wird das erkannt.“

Wer mit seinem Auto in Bruck zur Hauptuntersuchung muss, für den läuft das bisher wie gewohnt ab, fügt Patrick Fruth an. Wenn das zu prüfenden Auto von den technologischen Ausstattungen her sich für das Labor eignet, kann es allerdings sein, dass es für den Pkw in den modernen Anbau geht. „Natürlich nicht, ohne den Kunden vorher zu fragen. Mehrkosten entstehen dadurch nicht“, sagt Fruth.

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