Auch Kanada verhängt jetzt Zölle – Peking droht
Strafzölle auf E-Autos: Chinas Machtkampf mit dem Westen geht in die nächste Runde
Immer mehr westliche Länder versuchen, chinesische E-Autos durch Zölle von ihren Märkten fernzuhalten. Peking will das nicht auf sich sitzen lassen – ein Machtkampf entsteht.
Die Maßnahmen sollen faire Bedingungen für die einheimische Industrie schaffen, wie Finanzministerin Chrystia Freeland betonte. Chinesische Hersteller profitierten sowohl bei den Elektroautos als auch beim Stahl und Aluminium unter anderem von einer staatlich angeordneten Politik der Überkapazitäten sowie lascheren Standards beim Schutz der Arbeiter und der Umwelt, erklärte sie.
Peking reagiert: China droht mit Gegenmaßnahmen – und argumentiert mit dem Klimaschutz
Die Reaktion Pekings ließ nicht lange auf sich warten. Die chinesische Botschaft teilte kurz danach mit, China würde „alle notwendigen Maßnahmen“ ergreifen, um die Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen zu schützen. Auch harte Gegenmaßnahmen stehen im Raum.
Die ab Oktober in Kraft tretenden Zölle werden „den Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Kanada schaden“, hieß es in der Erklärung weiter. Die kanadische Regierung handele gegen die Interessen kanadischer Verbraucher und Unternehmen. Zudem werde den globalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels geschadet.
Zölle aus dem Westen: Auch EU und USA ordnen Zölle an
Die US-Regierung hatte im Mai Zusatzzölle von 100 Prozent auf Elektroautos aus China angeordnet. Die EU-Kommission zog im Juni mit eigenen Plänen nach, die aber unterschiedliche Zölle je nach Hersteller vorsehen. Aus Deutschland kamen verhaltene Reaktionen auf das Vorhaben – viele Autobauer fürchten die angedrohten Reaktionen aus China und einen möglichen Einbruch des wichtigen chinesischen Geschäfts. (lf, mit Material von dpa und afp)