Schlechte Nachrichten bei Iveco überschatten den Quartalsgewinn.
Mehr als 13 Prozent hat der italienische Nutzfahrzeughersteller Iveco am Mittwoch nach Veröffentlichung seiner jüngsten Quartalsergebnisse an der Börse verloren. Die Anleger reagierten negativ auf die Nachricht, dass der Zufluss flüssiger Mittel (Cashflow) nach einem Vorjahresplus von 135 Millionen Euro im zweiten Quartal in ein Minus von 98 Millionen Euro drehte. Das Unternehmen erklärte dies mit einer einmaligen „zusätzlichen Anstrengung“, um die Einführung neuer Modelle zu sichern. Iveco will in der zweiten Jahreshälfte eine runderneuerte Modellpalette mit Antrieben von Diesel über Elektro bis zu Erdgas und Biotreibstoffen herausbringen. Bei Kosten von einer Milliarde Euro handelt es sich um die größte Investition in der Unternehmensgeschichte. Der Aufwand fiel höher als erwartet aus, weil „die Qualität und Verfügbarkeit“ der Fahrzeuge garantiert werden musste, hieß es.
Das Lastwagengeschäft litt im zweiten Quartal unter den Unternehmenssektoren am stärksten. Die Umsätze gingen dort um 10 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro und das bereinigte Ebit um 15 Prozent auf 190 Millionen Euro zurück. Es wurden weniger Fahrzeuge verkauft, und wenn, dann eher die margenschwachen Modelle. Besser lief das Geschäft mit Militärfahrzeugen, das zwar deutlich kleiner ist, aber die höchste Umsatzrendite im Unternehmen aufweist: Es erhöhte seinen Umsatz um fast 30 Prozent auf 285 Millionen und das Ebit um 40 Prozent auf 28 Millionen Euro. Der vor gut drei Wochen angetretene Vorstandsvorsitzende, der frühere Volvo-Chef Olof Persson, betonte vor Journalisten, dass Iveco im Verteidigungsgeschäft angesichts der guten Aussichten verbleiben wolle. Es gebe entgegen früheren Meldungen in der italienischen Presse keine Verkaufsverhandlungen mit dem Rüstungskonzern Leonardo.