- Scott Redding weit von den Top 10 entfernt
- Garrett Gerloff sucht weiter nach seiner Form der WSBK 2023
- BMW “bisher sehr enttäuscht” von Scott Reddings Leistungen
Nachdem Bonovo-Pilot Scott Redding beim WSBK-Heimspiel in Donington ums Podium kämpfte, wurde der ehemalige Vizeweltmeister eine Woche später in Most wieder mit der harten Realität konfrontiert: Magere vier WM-Punkte sammelte Redding in den drei Rennen. Und auch Teamkollege Garrett Gerloff wirkte recht ratlos.
Bei Bonovo rätselt man momentan, warum Werkspilot Toprak Razgatlioglu mit der BMW derart dominant ist. “Nach Donington war das eher ein enttäuschendes Wochenende für uns”, fasst Teammanager Michael Galinski zusammen. “Erst einmal gratulieren wir Toprak. Ich glaube, er hat wirklich raus, wie man mit der BMW umgehen muss. Das haben wir irgendwie nicht ganz verstanden.”
“Wir haben wirklich Einiges versucht, doch bis auf ein paar Highlights in verschiedenen Trainings sind wir nicht so richtig vorwärtsgekommen”, bedauert der Bonovo-Teammanager. “Für uns war es also eher durchwachsen.”
Michael Galinski fragt sich, was Toprak Razgatlioglu anders macht
Foto: Motorsport Images
“Wir haben Punkte geholt, aber wenn man ehrlich ist, hat man sich mehr erwünscht. Gerade hier in Most, wo wir eigentlich immer ganz gut dagestanden haben und auch die BMW immer gut funktioniert hat, war es für uns eher enttäuschend”, bilanziert Galinski.
Scott Redding weit von den Top 10 entfernt
Redding beendete beide Hauptrennen außerhalb der Top 10. In Lauf eins kam er auf P15 ins Ziel. Im Sprint hatte der Brite Glück, dass er von Sam Lowes (Marc-VDS-Ducati) nur leicht gestreift wurde. Das finale Rennen beendete Redding trotz einiger Ausfälle auf P13.
Es war ein hartes Wochenende, aber wir arbeiten weiter”, erklärt Redding. “Das Superpole-Rennen war einigermaßen okay, und dann hatte Sam einen Sturz und verlor die Kontrolle über das Motorrad. Er streifte meinen Vorderreifen und ich stürzte auch, aber ich hatte ehrlich gesagt Glück. Ich hatte kein gutes Gefühl mit dem Hinterreifen, denn ich hatte viel Schlupf.”
Scott Redding kämpfte in Most mit der Haftung seiner BMW
Foto: BMW Motorrad
“Im Rennen am Nachmittag hatte ich dann einen guten Start, ich fühlte mich ziemlich gut, aber mir ging einfach ziemlich schnell der Grip aus. Der Vorderreifen hat zu gut funktioniert und dann bekam ich eine Long Lap, mit der ich nicht wirklich einverstanden war. Das hat mein Rennen irgendwie ruiniert”, erklärt Redding, der die Strafe erhielt, weil er die Schikane abkürzte.
Garrett Gerloff sucht weiter nach seiner Form der WSBK 2023
Auch Bonovo-Teamkollege Garrett Gerloff erlebte in Most kein einfaches Wochenende. Dabei begann es am Samstag vielversprechend. Im Qualifying landete Gerloff auf P8 und war damit zweitbester BMW-Pilot. In den beiden Hauptrennen kam er auf P12 ins Ziel. Im Sprint landete der US-Amerikaner auf P11.
Garrett Gerloff
Garrett Gerloff kommt mit dem 2024er-Paket nicht auf Rundenzeiten
Gerloff und Redding müssen sich für die Zukunft empfehlen. Gerloff wird aktuell mit einem Wechsel zu Puccetti-Kawasaki in Verbindung gebracht (mehr Hintergründe). Redding steht bis Ende 2025 bei BMW unter Vertrag, doch die Münchner können dem Briten keinen Platz anbieten. Laut aktuellem Stand läuft es auf eine Abfindung hinaus.
BMW “bisher sehr enttäuscht” von Scott Reddings Leistungen
Reddings bisherige Saison ist mit Ausnahme des Donington-Wochenendes eine große Enttäuschung. Nach der Hälfte der Saison liegt der zwölfmalige WSBK-Laufsieger auf P14 der Fahrerwertung und ist damit nur viertbester BMW-Pilot. Während Überflieger Toprak Razgatlioglu bereits 303 Punkte sammelte, kassierte Redding nur magere 46 Zähler.
Marc Bongers
Marc Bongers hatte sich von Scott Redding mehr versprochen
Auch bei BMW hatte man sich mehr erwartet. “Natürlich waren wir in Hinblick auf die laufende Saison bisher sehr enttäuscht von seinen Ergebnissen. Das ist unbestritten”, kommentiert BMW-Sportdirektor Marc Bongers auf Nachfrage von Motorsport-Total.com.
Bongers sieht aber auch in den Rahmenbedingungen eine Ursache für die schwachen Leistungen. “Ich würde nicht nur Scott dafür verantwortlich machen. Wir arbeiten intensiv daran, seine Crew und sein Team besser zu unterstützen”, kommentiert Bongers.