Im Leben eines 104-fachen Grand-Prix-Siegers gibt es in der Formel 1 naturgemäß nicht mehr viele erste Male. Doch der nach langer Durststrecke ebenso lang ersehnte Erfolg beim Großen Preis von Großbritannien hielt genau so eines bereit für Lewis Hamilton: Obwohl schon sein neunter Sieg in Silverstone, war es doch der erste mit der neuen Generation der Ground-Effect-Autos.
Dass diese dem Rekordweltmeister nun nicht unbedingt entgegenzukommen scheint, belegen nicht nur die Zahlen der letzten zweieinhalb Jahre, das verrät vor dem nächsten Auftritt in Budapest auch Mercedes-Chefingenieur Andrew Shovlin: “Lewis hat nicht versteckt, dass die Samstage seine härtesten Tage waren, aber er hat eigentlich mit dieser ganzen Auto-Generation Schwierigkeiten, die seinem Stil nicht so entgegenkommt”, sagt der Brite.
Deshalb sei Hamilton im Qualifying jetzt endlich auch wieder näher dran an Russell, gegen den er im Quali-Duell aktuell mit 2:10 zurückliegt. “George hat die Latte ja schon immer sehr hoch gelegt, seit er in die Formel 1 gekommen ist, war er da sehr beeindruckend, sogar im Williams, wo er auch schon einige gute Qualifyings gezeigt hat”, erinnert sich Shovlin.
Shovlin: Longrun-Pace war bei Hamilton stets da
Doch Hamilton ist mit 104 Poles immerhin der erfolgreichste Qualifyer aller Zeiten – und so langsam zeige sich mit den Verbesserungen am Auto auch wieder sein Können in diesem Gebiet: “Es ist großartig für das Team, dass Lewis wieder mit da vorne dabei ist und er wird weiter pushen”, hofft Shovlin: “Ich bin sicher, dass wir bald noch weitere Polepositions von Lewis sehen:”
Hamiltons Fahrstil sorgt für Übersteuern mit der neuen Auto-Generation
Foto: Motorsport Images
Dass die Ground-Effect-Autos Hamilton indes vor allem im Qualifying Probleme bereiten, hat laut Shovlin indes einen einfachen Grund: “Er hat damit besonders auf eine Runde einfach Schwierigkeiten. Seine Longrun-Pace ist immer da. Und das war auch sehr hilfreich.”
Der Mercedes-Ingenieur verrät: “Ein großer Teil unserer Arbeit bestand darin, ihm ein Auto zu geben, das man mit diesem sehr attackierenden Stil fahren kann, und die Rundenzeit rausholen kann – ohne, dass es auf dem Weg dahin wegbricht und ihn vor Überraschungen stellt.”