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500-km-Transportband statt Lkw-Verkehr

Weil auch in Japan Lkw-Fahrer zunehmend Mangelware sind, plant das Land, die Güterlogistik zwischen Tokio und Osaka auf ein langes Förderband zu verlagern.

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© Daimler Truck

Daimler Truck hat den elektrischen Supertruck Cascadia zum autonomen Lkw hochgerüstet.

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Die autonome Fahrsoftware kommt von Torc Robotics.​

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Der eCascadia, bei dem es sich noch um ein Forschungs- und Vorentwicklungsprojekt handelt, soll mit den verbauten Komponenten zu einem späteren Zeitpunkt gemäß SAE-Level 4 autonom fahren können.

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Level 4 bedeutet, dass das Fahrzeug unter bestimmten Bedingungen (definierte Strecke) komplett autonom agiert. Der Mensch muss sich nicht mehr zum Eingreifen bereithalten.

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Mit einer Serieneinführung autonomer Lkw in den USA rechnet der Truck-Hersteller ab 2027.​

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Bei der Technik für das autonome Fahren begibt sich Daimler Truck nicht auf Neuland. Die Sensorik und die Computer-Hardware wird in den USA bereits in einem autonom fahrenden Cascadia mit Dieselantrieb erprobt.

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Neu ist hingegen die Kombination mit dem elektrischen Antriebsstrang.

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Der jetzt vorgestellte Prototyp basiert auf dem batterieelektrischen eCascadia mit kurzem Fahrerhaus für den Verteilerverkehr oder Kurzstreckenbetrieb.

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Um eine ausreichende Kühlung zu gewährleisten, sitzt die komplette Recheneinheit platzsparend zwischen Fahrer- und Fahrgastsitz.

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Die eigenentwickelte Abdeckung der Sensorleiste am Dach der Kabine, die Kameras, Lidarsensoren und Radarsensoren enthält,…

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… verbessert die Aerodynamik und bietet einen besseren Schutz vor Beschädigung und Verschmutzung.

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Vier zusätzliche 12-Volt-Batterien sorgen für einen integrierten Energiespeicher, sodass die virtuelle Fahrereinheit auch bei inaktiven Hochvolt-Batterien mit elektrischer Spannung versorgt und betrieben werden kann.

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In der aktuell priorisierten Hub-to-Hub-Anwendung fährt der Lkw autonom zwischen Frachtzentren entlang von US-Autobahnkorridoren. In einem möglichen Zukunftsszenario könnten die Ladeinfrastruktur und autonome Logistikzentren zusammengeführt werden.

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Der elektrische Ladevorgang könnte gleichzeitig mit der Frachtaufnahme erfolgen, was die Effizienz für die Transportunternehmen weiter steigern würde.

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Den elektrischen Cascadia hatte Daimler Truck bereits im Sommer 2022 vorgestellt.

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Der eCascadia, der auf der meistverkauften Schwerlast-Lkw-Plattform in Nordamerika basiert, …

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… ist für den regionalen Lieferverkehr vorgesehen. Dafür reicht dann auch die Reichweite von bis zu 370 Kilometer.

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Den Güterverkehr auf der Straße plagt weltweit das gleiche Problem: Es gibt zu wenig Fahrer und ausreichend Nachwuchs ist nicht in Sicht. Das japanische Ministerium für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus plant nun, dieses Problem auf seine ganz eigene Art anzugehen.

Autonome Module oder Förderband

Um die Güterlogistik zwischen den Metropolen Osaka im Süden und der Hauptstadt Tokio zu sichern, soll ein rund 500 Kilometer langes Förderband gebaut werden, das teils oberirdisch und teils in Röhren unter der Erde verlaufen soll. Das “Autoflow Road” getaufte System könnte ähnlich wie Gepäckbeförderungsbänder auf dem Flughafen angelegt sein. Auf der neuen Trasse sollen täglich Güter in einem Umfang befördert werden, wie sie sonst von 25.000 Lkw transportiert werden. Als Alternative zum Förderband könnten autonom fahrende Elektro-Module die Fracht bewegen. In beiden Fällen hätte man nicht nur eine Lösung für die Logistik, zusätzlich würde sich die Zahl der Staus vermindern und zudem der CO₂-Ausstoß des Verkehrs spürbar gesenkt werden.

Projekt könnte bis 2034 umgesetzt werden

Bislang befindet sich das Förderband noch in der Projektphase. Sollte es genehmigt werden, könnte es nach Angaben der Initiatoren bis zum Jahr 2034 umgesetzt werden. Völlig aus der Luft gegriffen ist die Förderband-Idee nicht. In Japan ist bereits ein rund 23 Kilometer langes System zum Transport von Abraum aus einer Kalksteinmine in Betrieb. In Afrika wird über Förderbänder Phosphat von einer Mine bis zum nächstgelegenen Hafen befördert. Hier beträgt die Distanz sogar 100 Kilometer.

Der Bau einer solchen Förderbandtrasse wäre alles andere als günstig. Während das Ministerium für Land, Infrastruktur, Transport und Tourismus in seiner Planung keine Kosten nennt, beziffern Branchenexperten die möglichen Baukosten auf umgerechnet rund 21 Milliarden Euro. Angedacht ist deshalb, die Logistikbranche in die Finanzierung einzubeziehen.

In der Fotoshow zeigen wir Ihnen den autonom fahrenden Elektro-Lkw Freightliner eCascadia.

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