Auto

Scout Traveler und Terra mit 800-Volt-Technik vorgestellt

Auch Varianten mit einem Elektromotor pro Rad soll es geben – aber erst ab 2027

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Scout, die vom VW-Konzern wiederbelebte US-Traditionsmarke, hat am gestrigen Donnerstagabend in Nashville seine ersten zwei Modelle vorgestellt, ein SUV namens Traveler (mit einem “l”, das ist die amerikanische Schreibweise) und ein Pick-up namens Terra. Beide werden sowohl als batterieelektrische Fahrzeuge als auch mit Reichweitenverlängerer (EREV) angeboten. Produktionsstart ist allerdings erst 2027, und ob die Autos auch zu uns kommen, ist fraglich.

Die vollelektrischen Scouts sollen nach amerikanischer EPA-Norm eine Reichweite von 350 Meilen haben, also rund 560 km schaffen, während die EREVs auf über 500 Meilen (800 km) kommen. Beide Modelle sind echte Offroader: Sie basieren auf einer Rahmenkonstruktion, haben eine starre Hinterachse und mechanische Differenzialsperren vorne und hinten. Und natürlich besitzen beide Allradantrieb.

Dabei soll es Varianten mit zwei Zentralmotoren geben und mit vier Motoren, also einem Motor pro Rad. So sollen rund 1.000 Pfund-Fuß (etwa 1.350 Nm) Drehmoment zusammenkommen. Ansonsten gibt es zu den Antrieben noch keine Angaben. Auch sonst sind technische Details noch Mangelware. Jedoch sollen alle Scout-Modelle eine 800-Volt-Architektur erhalten und sich mit bis zu 350 kW laden lassen. Auch bidirektionales Laden wird unterstützt.

Bildergalerie: Scout Traveler und Terra Concept (2024)

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Was die Fahrleistungen angeht, so verspricht Scout einen Tempo-100-Sprint in etwa 3,5 Sekunden. Das passt zu den stämmigen 1.350 Nm Drehmoment. Zur Batteriegröße schweigt sich Scout noch aus, aber 560 km Reichweite bei einem sicher stattlichen Gewicht werden sicher Akkus um die 100 kWh nötig machen. Aufgeladen wird über eine NACS-Schnittstelle, also über den US-spezifischen Tesla-Anschluss.

Beide sollen auch sehr schwere Anhänger ziehen können: Beim Traveler sollen über 3,1 Tonnen möglich sein, beim Terra bis zu 4,5 Tonnen. Dazu kommt bei beiden Modellen eine Zuladung von rund 900 Kilo. Sie rollen auf 35 Zoll (89 cm) großen Reifen. Die Bodenfreiheit soll über 30 cm betragen.

Beide Fahrzeuge besitzen einen großen Frunk, in dem sogar Golfschläger Platz haben sollen. Außerdem gibt es dort Stromanschlüsse für US-typische 120-Volt-Geräte sowie USB-C-Slots. Der Pick-up bietet auch Anschlüssen an der rund 1,70 Meter langen Ladefläche. Damit kann man zum Beispiel Arbeitswerkzeuge mit Strom versorgen. Das SUV besitzt eine geteilte Heckklappe, wodurch der Zugang zum Stauraum besonders bequem sein soll.

Als Zubehör werden Zusatzbeleuchtung, eine Winde und mehr angeboten. Außerdem soll es ein ein “Cabana Top”, mit einer extrem großen Dachöffnung. Alternativ wird ein Glasdach offeriert. Innen gibt es zwei große Displays im Querformat und zahlreiche physische Bedienelemente.

Für die zwei Modelle plant Scout einen Direktvertrieb, das heißt, die Autos werden von Scout selbst verkauft und es wird eigene Scout-Werkstätten geben. 80 Prozent der Service-Fälle sollen jedoch keinen Werkstattaufenthalt erfordern und an anderen Orten (zum Beispiel zu Hause bei der Kundschaft oder auf dem Offroad-Tack) abgewickelt werden. Die Fahrzeuge ansehen und testen kann man in den Werkstätten und Verkaufsstellen.

Beide Modelle soll es für weniger als 60.000 Dollar vor Förderung geben. Reservierungen für beide Karosserievarianten und Antriebsarten sind für eine (erstattungsfähige) Anzahlung von 100 Dollar bereits möglich.

Mit 60.000 Dollar ist der Traveler ähnlich teuer wie der Cadillac Lyriq (ab rund 50.000 Dollar), der Kia EV9 (ab 55.000 Dollar) oder der kommende Jeep Wagoneer S (ab 72.000 Dollar). Wer das Auto als Offroader nutzen will, wird eher an Rivian denken. Mit 60.000 Dollar liegt der Traveler preislich genau zwischen dem 76.000 Dollar teuren Rivian R1S und dem kommenden Rivian R2 (ab etwa 45.000 Dollar). Zu den Verbrenner-Rivalen  gehören der Jeep Wrangler, der Ford Bronco oder der in Deutschland nicht angebotene Toyota 4Runner.

Der Terra hingegen wird mit dem Ford F-150 Lightning konkurrieren, den es ab etwa 63.000 Dollar gibt. Chevrolet Silverado EV, GMC Sierra EV und der Tesla Cybertruck haben dagegen höhere Einstiegspreise.

Die Traditionsmarke Scout wurde von Volkswagen erworben, als der Konzern im Jahr 2021 Navistar kaufte. Denn Navistar war die Nachfolgerfirma von International Harvester. International Harvester produzierte die Scout-Geländewagen zwischen 1961 und 1980. Die beiden Elektrofahrzeuge, ein SUV und einen Pick-up, kündigte VW bereits vor zwei Jahren an.

Unter dem Strich

VW will bekanntlich die Traditionsmarke Scout mit ihren robusten und “typisch amerikanischen” Geländewagen wieder beleben. Nun wurden die beiden versprochenen Modelle vorgestellt, ein SUV und ein Pick-up. Zu den technisch interessantesten Details gehört für uns, dass sie 800-Volt-Technik erhalten, dass es auch viermotorige Versionen und Range-Extender-Varianten geben wird. Dass die Autos zu uns kommen, halten wir für unwahrscheinlich.

Quelle: Scout Motors, InsideEVs.com (Preisvergleiche)

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