Wie viel verbraucht der chinesische Fünftürer im realen Verkehr?
- Sehr niedriger Kraftstoffverbrauch
- Gut ausgestattet, flott und laufruhig
- Unter idealen Bedingungen sehr sparsam
- Kraftstoffverbrauch in verschiedenen Fahrsituationen
- Aus dem offiziellen Datenblatt
- Daten des Testfahrzeugs
- Verbrauch und Kosten
- Und so ermitteln wir den Verbrauch
Die britische Traditionsmarke MG, inzwischen im Besitz des chinesischen Konzerns SAIC Motor, hat sich in den letzten Jahren in Europa mit recht ordentlichen Verkaufszahlen wieder einen Namen gemacht. Mit dem kompakten MG3 startet die Marke nun neu durch.
Der neue Fünftürer mit Vollhybrid-Antrieb soll sehr sparsam sein. Deshalb habe ich den MG3 Hybrid+ für diese Ausgabe unseres wöchentlichen Verbrauchstests ausgewählt. Auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke brauchte der Wagen ähnlich viel wie nach Norm, r kam mit nur 4,10 Liter/100 km aus. Bei den derzeitigen deutschen Benzinpreisen von durchschnittlich 1,68 Euro/Liter läuft das auf Spritkosten von 6,89 Euro/100 km hinaus.
Sehr niedriger Kraftstoffverbrauch
Mit nur 4,10 Liter/100 km ist der MG3 sehr sparsam, sparsamer als die meisten bislang von uns getesteten Fließheckfahrzeuge. Etwa auf dem gleichen Niveau liegen Konkurrenten wie dem Renault Clio Vollhybrid (4,00 Liter/100 km) und der Honda Jazz Hybrid (3,95 Liter). Noch sparsamer sind die Hybrid-Zwillinge Mazda 2 Hybrid (3,70 Liter) und Toyota Yaris Hybrid (3,60 Liter).
Gut ausgestattet, flott und laufruhig
Das Testauto war ein italienischer MG3 Hybrid in der Topversion Luxury. Diese verfügt über den 194 PS starken Vollhybridantrieb mit Dreigang-Automatik und Frontantrieb. Serienmäßig an Bord sind 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, getöntes Glas, LED-Scheinwerfer und elektrisch beheizbare und anklappbare Außenspiegel.
MG3: Das Cockpit
Standard sind zudem eine Klimaautomatik, ein Regensensor, ein 360-Grad-Rundumsichtsystem, ein Abstandstempomat (ACC), ein Totwinkel-Warner, vier elektrische Fensterheber, Lenkrad- und Sitzheizung sowie schlüsselloser Zugang und Start. Mit Metallic-Lackierung liegt der Preis in Italien bei 24.240 Euro. Bei uns in Deutschland ist der Wagen ab 23.990 Euro zu haben.
Dafür erhält man ein kompaktes und ausgesprochen flottes Auto. Für vier Personen ist genug Platz, der Kofferraum ist nicht riesig, aber ziemlich tief. Innen gibt es einfache und etwas harte Materialien und eine für die Klasse gute Ausstattung. Gut gefallen haben mir auch der sanfte Übergang zwischen Verbrennungs- und Elektromotor und der Fahrkomfort. Der etwas ruppig regelnde Tempomats ist dagegen verbesserungswürdig.
Unter idealen Bedingungen sehr sparsam
MG3: Das Heck
Der 36-Liter-Benzintank sorgt für eine Reichweite von nicht weniger als 550 km. Auf einer idealen, flachen Strecke bei niedriger und konstanter Geschwindigkeit kam ich sogar auf eine (errechnete) Reichweite von über 1.000 km.
Kraftstoffverbrauch in verschiedenen Fahrsituationen
- Stadt-Umland-Mix: 5,6 Liter/100 km, 640 km Reichweite (errechnet)
- Landstraße: 6,3 Liter/100 km, 568 km Reichweite (errechnet)
- Spritspartest: 3,1 Liter/100 km, 1.159 km Reichweite (errechnet)
Aus dem offiziellen Datenblatt
Modell | Kraftstoff | Leistung | Abgasnorm | Normverbrauch (WLTP) | CO2-Emissionen (WLTP) |
MG3 Hybrid+ Luxury | Benzin | 194 PS | Euro 6E | 4,4 Liter/100 km | 100 g/km |
Daten des Testfahrzeugs
Fahrzeug: MG3 Hybrid+ LuxuryListenpreis: 23.990 Euro (in Italien 23.490 Euro)Testdatum: 16. Oktober 2024Wetter (Abfahrt/Ankunft): Regen, 22 Grad / Regen, 20 GradDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 73 km/h
Reifen: Kumho Solus HS63 – 195/55 R16 87H
Verbrauch und Kosten
Bordcomputer-Anzeige: 4,1 Liter/100 kmAn der Zapfsäule: 4,1 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 4,10 Liter/100 kmKraftstoffpreis: 1,68 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 6,89 Euro/100 km
Und so ermitteln wir den Verbrauch
Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.