Schon der Audi des Ministerpräsidenten ist nicht gerade ein umweltfreundliches Fahrzeug. Noch mehr CO2 stößt allerdings sein Zweitwagen aus.
Was kaum jemand weiß: Wüst nutzt neben dem Audi A8 L noch einen zweiten gepanzerten Wagen – das gleiche Modell wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Einen Mercedes S680 Guard 4Matic. Der Grund für die Anschaffung, so ein Sprecher der Staatskanzlei: „Für Dienstwagenberechtigte mit Schutzstufe wird unter anderem aus einsatztaktischen Gründen ein sondergeschütztes Ersatzfahrzeug im Fuhrpark der Landesregierung benötigt.“
Wüsts Zweitwagen wiegt 4,2 Tonnen und stößt entsprechend viel CO2 aus
Der Ersatzwagen ist wie der schussfeste Audi geleast. Das jüngste Mercedes-Modell kam im August, der aktuelle Audi im vergangenen Februar. Bei der Umfrage der Deutschen Umwelthilfe gab das Land die Werte für den 420-PS-Audi an, mit dessen sehr hohem CO2-Ausstoß von 380 g/km. Darunter litt – flankiert durch die gleiche gepanzerte Limousine von Innenminister Herbert Reul (CDU) – die NRW-Bilanz bei der Deutschen Umwelthilfe. Niedersachsen hatte zum Beispiel keine Angaben zum Wagen der Innenministerin gemacht – und landete drei Plätze vor Nordrhein-Westfalen.
Kurios mutet daher der Kommentar der SPD-Fraktion zur DUH-Auswertung an, wonach Wüst „in seinem dicken Schlitten“ der „Poser-Präsident“ sei. Ober-Genosse Scholz fährt de facto das noch größere Auto – das Wüst eben nur als Ausnahme nutzt. Und: SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hatte damals die gleiche Ausstattung wie Wüst heute (gepanzerten Audi als Erst- und Mercedes als Zweitwagen), Schlagzeilen machte Krafts gepanzerte Limousine 2015, weil sie nicht mehr über die marode Rheinbrücke bei Leverkusen fahren durfte – zu schwer.
Die Deutsche Umwelthilfe wusste laut einer Sprecherin übrigens nichts von Wüsts Ersatzauto. Man könne den Wagen auch nicht bewerten.