Autoproduktion (Archiv)
Derzeit erzielten Hersteller wie VW oder Mercedes etwa ein Drittel ihres Umsatzes in der Volksrepublik, Zölle könnten die deutschen Hersteller deshalb “empfindlich treffen”.
Die Lage der Branche hat sich in den vergangenen Monaten weiter verschlechtert, wie das sogenannte Krisenradar von BCG ausweist. Demnach ist die Zahl öffentlich zugänglicher Berichte, in denen von niedrigeren Gewinnen oder wachsendem Sanierungsbedarf in dem Wirtschaftszweig die Rede ist, im ersten Quartal 2024 weiter gestiegen. Sie liegt damit auf einem ähnlichen Niveau wie im gleichfalls angeschlagenen Bausektor. Die wichtigste deutsche Industriebranche habe mit “stagnierenden Absatzzahlen in Europa”, einem “intensiveren Wettbewerb” sowie “konstantem Kostendruck” zu kämpfen, heißt es in der Analyse.
Noch größer ist das Missverhältnis der Untersuchung zufolge beim Herzstück der Fahrzeuge: Batterien entstammten zu mehr als 90 Prozent chinesischer Produktion. Im traditionellen Geschäft mit Benzin- und Dieselfahrzeugen kommen Anbieter aus der Volksrepublik dagegen nur auf einen Wertschöpfungsanteil von knapp 30 Prozent.
In diesem Jahr rechnen die BCG-Fachleute zwar mit einer rückläufigen Bedeutung des Elektrogeschäfts. Bis 2030 aber werde der Anteil der Batteriefahrzeuge am gesamten Pkw-Markt auf knapp 40 Prozent ansteigen. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet gar damit, dass bis 2030 mindestens 60 Prozent aller verkauften Autos elektrisch angetrieben sein müssen, um die 1,5-Grad-Schwelle des Pariser Klimaabkommens nicht zu überschreiten.
Statt Zölle zu erheben, sollten die Europäer ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, forderte deshalb Experte Waas. Die Branche müsse “Innovation und Effizienz wieder stärker in den Vordergrund stellen”.