- Umsatz aller Auto-Konzerne um 3,9 Prozent gestiegen
- Kia ist profitabelster Auto-Konzern zu Jahresbeginn.
- EY-Experte: Keine schnelle Erholung in Sicht – Entwicklung in China schwierig
Mussten zu Jahresbeginn einen Rückschlag hinnehmen: die Autobauer VW, BMW und Mercedes-Benz
Zu Jahresbeginn mussten die deutschen Autohersteller einer Analyse zufolge im internationalen Vergleich einen Dämpfer hinnehmen. „Mit einem Umsatzminus von 1,7 Prozent und einem Gewinneinbruch um ein Viertel entwickelten sich die drei deutschen Autokonzerne insgesamt deutlich schlechter als die Mehrheit ihrer Wettbewerber“, teilte die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY am Mittwoch mit.
Zusammengenommen machten Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz einen Umsatz von rund 148 Milliarden Euro. Das war demnach immer noch der zweithöchste Wert in einem ersten Quartal, seit die Studie erstellt wird. Für die Analyse hat EY die Finanzkennzahlen der 16 weltweit größten Autohersteller ausgewertet. Die Erhebung gibt es seit 2011.
Umsatz aller Auto-Konzerne um 3,9 Prozent gestiegen
Mit einem Gewinnplus von rund 87 Prozent und einem Umsatzwachstum von 17 Prozent trumpften insbesondere die Autobauer aus Japan auf: Das lag am andauernden Wertverfall des Yen, der japanische Produkte im Ausland billiger macht und zu Wechselkursgewinnen führt.
Kia ist profitabelster Auto-Konzern zu Jahresbeginn.
Die Profitabilität sank leicht: Die durchschnittliche Ebit-Marge, die den operativen Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz setzt, lag bei 7,4 Prozent.
Der Gegenwind für die Autobranche nimmt EY-Marktbeobachter Constantin Gall zufolge zu. „Im ersten Quartal war der Neuwagenabsatz der Top-Autokonzerne leicht rückläufig, die Nachfrage reicht bei weitem nicht an das Vor-Pandemie-Niveau heran“, teilte er mit. Von Januar bis März verkauften die Hersteller rund 15,5 Millionen Autos und damit rund drei Millionen Fahrzeuge weniger als im ersten Quartal 2019.
EY-Experte: Keine schnelle Erholung in Sicht – Entwicklung in China schwierig
Eine schnelle Erholung ist Gall zufolge derzeit nicht absehbar: Die Konjunktur schwächele, die geopolitischen Spannungen und Kriege sorgten für große Verunsicherung in vielen Regionen. „Zusätzlich bremst die unklare Entwicklung der E-Mobilität: Sowohl in Europa als auch in den USA entwickeln sich die Verkäufe von Elektroautos enttäuschend“, teilte er mit. Die Frage, welche Technologien sich durchsetzen werden, erscheine wieder relativ offen, sodass die Branche parallel in mehrere Antriebsarten investieren müsse.
Darüber hinaus entwickle sich der chinesische Automarkt zumindest für westliche Hersteller schwierig. „Einheimische Anbieter gewinnen Marktanteile, vor allem im Elektrosegment. Der Verdrängungswettbewerb ist brutal“, teilte Gall mit.
Während die Auto-Konzerne ihren Pkw-Absatz in Europa um drei Prozent erhöhten und in den USA sogar um knapp sechs Prozent, verzeichneten sie in China ein Minus von zwei Prozent. Immerhin: Die deutschen Hersteller verbuchten in China ein leichtes Plus. Im ersten Quartal entfielen 33,2 Prozent ihres globalen Neuwagenabsatzes auf das Land.
dpa