"Power Center" aus ausgedienten E-Auto-Akkus sollen laut VW ab 2025 als Ökostromspeicher zur Netzstabilisierung dienen. Sie können Gaskraftwerke einsparen.
Elektroauto-Batterie nach dem Ausbau
Volkswagen kündigt ein neues Geschäftsmodell mit eigenen Batteriespeichern zur Stabilisierung des Stromnetzes an. Im kommenden Jahr werde die Ladestrom-Sparte “Elli” mit seinem ersten sogenannten “Power Center” ans Netz gehen. Der Standort des Ökostrom-Zwischenspeichers sei im Norden Deutschlands geplant, Baubeginn in den nächsten sechs bis acht Wochen. Anfang 2025 soll die Anlage bereits ans Netz gehen, sagt Volkswagen.
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Unabdingbar für die Energiewende
Elli schreibt: “Allein im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 10.500 GWh aus erneuerbaren Stromquellen nicht erzeugt, weil es an Möglichkeiten zur Zwischenspeicherung fehlte. Diese Strommenge hätte ausgereicht, um mehr als 3,2 Millionen Elektrofahrzeuge ein Jahr lang mit Grünstrom zu betreiben. Um die Volatilität erneuerbarer Energien auszugleichen, wird laut Fraunhofer Institut bis 2030 ein Bedarf von über 100 GWh an Batteriespeichern erwartet”. Je mehr Regelleistung zur Netzstabilisierung aus abgasfreien Großspeichern zur Verfügung stehen, desto weniger Gaskraftwerke werden benötigt, die nur für Spitzenlasten in Reserve vorgehalten werden müssen.
Lohnende Zweitverwertung vor dem Recycling
Elektroauto-Batterien, deren Leistung den Ansprüchen der Autobenutzer nicht mehr genügen, sind zu schade zum Recyclen, weil in ihrer Fertigung viel Energie aufgewendet wurde und ihre Kapazität in einem Großspeicher über die schiere Masse kompensiert werden kann. Volkswagen stellt sich das als Zwischennutzung für die Akkus vor, bevor sie stofflich wiederverwertet werden müssen. Zusätzlich kann der Konzern durch Stromhandel noch Geld mit den alten Akkus verdienen.
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(fpi)