Bislang ging die E-Variante des Renault Master eher als Notlösung durch. Das neue Modell zeigt, wie sich auch Nutzfahrzeuge weiterentwickeln.
Der elektrische Master wird in mehreren Längen und Höhen, mit zwei Batteriegrößen und einem ganzen Sammelsurium an Auf- und Ausbauten angeboten. Er nimmt 2,5-Tonnen-Hänger an den Haken, lädt bis zu 2,5 Tonnen Fracht. Außerdem können Kunden zwischen Front- und Heckantrieb wählen. Das soll Kunden den Umstieg aufs Elektromodell schmackhaft machen und die potenzielle Käuferschicht vergrößern. In Frankreich etwa wird jetzt schon jeder zehnte Master mit E-Antrieb ausgeliefert, bevorzugt an Großkunden.
Bis zu 460 Kilometer Reichweite
Mit seiner 87 kWh großen Batterie kommt der neue Master E-Tech nach WLTP sogar 460 Kilometer weit und empfiehlt sich damit auch für Unternehmen, die in einem großen Radius unterwegs sind. Die Angabe ist durchaus realistisch. Auf einer ersten Testrunde über französische Landstraßen mit 400 Kilo Last im Frachtraum pendelte sich der Verbrauch bei 22,0 kWh/100 km ein. Eine kostengünstigere Variante mit 40 kWh-Akku bleibt aber weiter im Programm.
Gesenkter Einstiegspreis
Trotz des Plus an Technik senkt Renault den Einstiegspreis. In Frankreich kostet der E-Tech ab 50.000 Euro netto, rund 6.000 weniger als bisher. Damit ist der E-Transporter nur noch 25 Prozent teurer als der günstigste Diesel mit 105 PS. Die deutschen Preise hat Renault noch nicht veröffentlicht. Aber wer eine Runde mit dem neuen Master E-Tech dreht, will sowieso nicht mehr zum Selbstzünder zurück. Der Stromer fährt besser, liegt dank des tiefen Schwerpunkts satter auf der Straße, federt komfortabler und ist deutlich leiser als der Diesel. Die je nach Batterie 130 oder 143 PS genügen für alle Situationen. Anders als im Vorgänger muss man auch die linke Spur der Autobahn nicht mehr meiden, sondern schwimmt immer gut im Verkehr mit.
Wären nicht die großen, geteilten Rückspiegel oder die hohe Sitzposition, fast könnte man meinen, man sitzt in einem SUV. Insgesamt wirkt die gesamte Kabine luftiger als im Vorgänger, obwohl die Designer 25 Prozent mehr Stauraum untergebracht haben. Bei der Fahrzeugsteuerung haben sich die Ingenieure bei den Pkw-Kollegen bedient. OpenR Link samt kabelloser Android Auto- und Apple CarPlay-Verbindungen gehört zur Serienausstattung. Navigiert wird per Google Maps, Ziele lassen sich problemlos per Sprache eingeben. (SP-X)