2021 gründeten die Autobauer Mercedes und Stellantis das Joint Venture ACC, um im großen Stil Akkus für Elektroautos zu produzieren. Nun ziehen die Firmen die Notbremse – und wollen ihre Strategie überdenken.
Mercedes unter Strom? Im Moment eher nicht. Foto: SOPA Images/Getty Images
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ACC will Ausrichtung überdenken
Als Begründung für diesen Schritt führt das Joint Venture an, seine aktuelle Ausrichtung überdenken und aktuelle Markttrends abwarten zu wollen. Man wolle beim Tempo seiner Investitionen flexibel bleiben und zum Ende des laufenden Jahres entscheiden, was man mit den bereits geplanten Niederlassungen anstellen werde. Eine Option ist laut Bericht, die Umstellung von leistungsstarken aber teuren Lithium-Ionen-Akkus auf die günstigeren aber schwächeren Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP), wie sie viele chinesische Autobauer bereits einsetzen, um die Kosten für ihre Elektroautos zu senken.ACC-Chef Yann Vincent verwies im Zusammenhang mit der Unternehmensentscheidung laut Bloomberg einmal mehr auf die sinkenden Absatzzahlen für E-Autos in Europa. Er erwarte Wachstum vor allem im Bereich des Massenmarktes. Den haben die meisten westlichen Autobauer bislang allerdings ignoriert und stattdessen auf teure Limousinen und SUVs gesetzt. Wie es mit ACC tatsächlich weitergeht, bleibt offen. Trends abwarten zu wollen, erscheint in jedem Fall nicht die weiseste Entscheidung zu sein.
Trends abwarten oder Trends verschlafen?
Da der Bau neuer Batteriewerke Jahre dauert, droht das Unternehmen eher, Trends zu verschlafen, wenn es seine Niederlassungen erst dann in Gange bringt, wenn die Nachfrage wieder steigt. Da der Bedarf an E-Auto-Batterien in den kommenden Jahren und Jahrzehnten unweigerlich zunehmen wird, erscheint die Zögerlichkeit der Autoriesen in der aktuellen Situation schwer nachvollziehbar. Die Umstellung auf LFP-Akkus könnte sich indes positiv auf die Preisentwicklung für Elektroautos auswirken, da sie wohl dazu führen würde, dass auch westliche Autobauer verstärkt auf die günstigere Stromspeicherlösung setzen.