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Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet Test – Der Bewahrer

Erst seit April dieses Jahres auf dem Markt, positioniert sich das neue Cabrio in der oberen Mittelklasse, zu der dieses hier getestete Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet bereits optisch zweifellos gehört.

Als direkter Nachfolger der zweitürigen Versionen der C-Klasse und der E-Klasse ist der CLE so etwas wie ein Bewahrer der erfolgreichen Tugenden dieser Karosserieklassen.

Als Coupé feierte der CLE bereits im November 2023 sein Debüt und vereint nun auch als offene Variante die Charaktere seiner Vorgänger und soll deren Erfolgsserie fortsetzen.

Inwieweit der Stuttgarter Stern dafür gerüstet ist, klärt dieser Fahrbericht, zu dem wir die Topmotorisierung in der Topausstattung „AMG Line Premium Plus“ in der mit 2.737 Euro recht preisintensiven Farbgebung „Alpingrau Uni“ genauestens unter die Lupe nahmen.

Das Wichtigste im Überblick

  • Sehr elegantes Cabriolet mit großem Platzangebot und vier vollwertigen Sitzplätzen.
  • Kultivierter, sehr kräftiger Antrieb trifft komfortables Fahrwerk mit dazu passender dynamischer Note.
  • Umfangreiche, aber auch teure Ausstattungsmöglichkeiten mit modernster Assistenz & Technik.

Exterieur – Multiple Eleganz

Beim Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet spielt es tatsächlich keine Rolle, ob dieses Auto offen oder geschlossen ist – seine bezaubernde Eleganz ist omnipräsent. Lang gestreckt wirkt er obendrein, und das ist kein optischer Effekt allein. Denn mit 4,85 Metern Fahrzeuglänge überflügelt er so manchen Konkurrenten.

mercedes-benz cle 450 cabriolet  test –  der bewahrer

Tief und breit duckt sich die Front des Cabrios über der Fahrbahn.

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Der Stern als Markenlogo thront dabei in kleine Sterne gebettet mittig im Frontgrill.

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Mit passender Lichtsignatur liebäugeln die Scheinwerfer mit dem Betrachter.

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Lang gestreckt zeigt sich die Silhouette des CLE, welche sowohl mit offenem…

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…als auch mit geschlossenem Stoffverdeck eine elegante, fast ästhetische Figur macht.

Dazu kommt ein langer Radstand von 2.865 Millimetern, was ihm einen satten Stand auf den Rädern sichert. Tief geduckt präsentiert die Fahrzeugfront den Stern auf einem Grill voller Sterne und „blickt“ durch wohlgeformte Scheinwerfer, deren Rundungen sich symbiotisch einwandfrei mit denen des Frontgrills arrangieren.

Der Ausstattungslinie AMG Line als Premium Plus sei es gedankt, setzen viele schwarze Akzente – darunter auch die 19 Zoll-AMG-Felgen – wie ein perfektes Make-up – die passenden Kontraste.

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Eine tolle Mischung aus Dynamik und Eleganz findet sich im Heckabschluss des Cabrios wieder.

Mit offenem Verdeck präsentiert sich das Cabrio mit langsam, aber stringent ansteigender Gürtellinie, während die hochgefahrenen Seitenfenster weiterhin einen kuppelartigen Charakter des vermeintlichen Greenhouses erhalten.

Im geschlossenen Zustand ändert sich dies in der Seitenperspektive nur insoweit, dass sich das schwarze Stoffverdeck wie ein nicht zu markanter Eyelinerstrich über das Ganze legt. Damit gelingt dem Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet in jeder Lebenslage ein fast inszeniert wirkender, sehr eleganter Auftritt.

Auch am Heck zeigten die Designer aus Süddeutschland ein Händchen für modernes Design, ohne auch nur ansatzweise exaltiert zu wirken. Geschwungene Linienführungen verbinden die beiden Rückleuchten und eine Heckschürze mit angedeutetem Diffusor und leider ebenso nur angedeuteten Endrohrblenden frönen der Dynamik.

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Die Endrohrblenden werden nur angedeutet und die echten Mündungen bleiben unter dem Fahrzeugboden.

Auch wenn wir es nachvollziehen können, dass die Schwaben die besondere Portion Dynamik lieber den echten AMG-Modellen überlassen, wäre hier zumindest die Nutzung der Endrohrblenden die bessere Wahl gewesen, als die echten Endrohre darunter abzuwinkeln, was dahinterfahrende Verkehrsteilnehmer sogar einsehen können.

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Interieur – Perfektion en detail

Der Innenraum des Cabrios zeigt sich ganz in Mercedes-Manier überaus hochwertig und lückenlos akribisch akkurat verarbeitet. Die Instrumententafel stammt aus der C-Klasse und besticht entsprechend durch seine leicht fahrerorientierte Positionierung und eine benutzerfreundliche Architektur.

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Wie ein Blick in die C-Klasse, von der die Instrumententafel eins zu eins übernommen wurde.

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Angenehm gepolstert und sehr ansehnlich bildet dieses Lenkrad die Schnittstelle zwischen Pilot und Maschine.

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Hochwertig verarbeitet und ergonomisch sehr angenehm: Die Vordersitze im Cabrio.

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Die beiden Rücksitze waren überraschend stark konturiert und boten ebenfalls viel Halt.

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Air Scarf benennt Mercedes die elektrische Heizung für den Kopf- und Nackenbereich der Vordersitze.

Dank des langen Radstands ist das Platzangebot sehr gut und die tollen Sitze mit ihrem Mix aus Alcantara und einer (absolut gelungenen) Ledernachbildung zeigen sich trotz ihrer sehr guten Ergonomie und Polsterung weitaus weniger klobig als man dafür in Kauf nehmen würde. Warmluft kommt bei Bedarf aus den Kopfstützen – das ist typisch Mercedes Cabrio und wird „Air Scarf“ genannt.

Doch das Raumgefühl ist nicht nur vorne lobenswert, sondern auch im Fond, den die Passagiere nach dem Entfernen des Windschotts über elektrisch vorfahrende Vordersitze ohne größere Mühe erreichen. Die Konturierung der beiden Sitze ist auch hier überraschend ausgeprägt.

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Ist das optionale Windschott montiert, wird der CLE zum Zweisitzer und…

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…die beiden Fondsitze können nicht benutzt werden.

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Für diesen Fall und auch um die Luft generell noch weiter auszusperren, gibt es diese Taste in der Mittelkonsole für die sogenannte Aircap.

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Dabei fährt einmal dieser Spoiler an der Oberkante der Windschutzscheibe aus…

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…und hinter den Fondsitzen stellt sich ein integriertes Windschott auf, wodurch der Fahrtwind im Innenraum deutlich vermindert wird.

Damit die Frisur der Fondpassagiere nicht bereits auf den ersten Metern zerstört wird, gibt’s im Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet eine Taste für das Windabweisen im 4-Sitzer-Modus – die sogenannte Aircap. Dabei fährt oberhalb der Windschutzscheibe ein Spoiler und hinter den Fondsitzen ein integriertes Windschott aus. Zur Wirksamkeit dieser Maßnahmen kommen wir später.

Das Verdeck selbst wird vollelektrisch bewegt und benötigt zum Öffnen wie auch zum Schließen jeweils rund 20 Sekunden. Die Bedienung ist auch während der Fahrt bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h möglich. Dadurch ist dies auch im fließenden Verkehr innerhalb von Ortschaften – beispielsweise bei plötzlich einsetzendem Niederschlag – problemlos möglich, ohne die Fahrt unterbrechen zu müssen.

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Der Kofferraum des Cabrios fasst gute 385 Liter.

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Um diesen zu vergrößern, werden mittels diesen Tasten…

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…die zwei Rückenlehnen elektrisch entriegelt und zum Umklappen gebracht.

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Die dabei entstehende Durchladeöffnung erlaubt auch den Transport sperriger Gegenstände.

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Praktisch: Unter dem Laderaum findet sich eine klappbare Transportkiste.

Beachtlich für ein Cabriolet dieser Größe ist auch das Kofferraumvolumen von 385 Litern, von denen bei geöffnetem Verdeck immer noch 295 Liter übrigbleiben. Dank der geteilt umklappbaren Rückenlehnen sind sogar sperrige Gegenstände transportierbar. Die Alltagstauglichkeit ist für dieses Cabrio somit in der Tat mehr als gegeben.

Antrieb und Fahreigenschaften – Mit Reihensechser auf Wolke 7

Das Herz des Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet besteht aus einem 3.0-Liter-Reihensechszylinder, der durch einen Abgasturbolader und einen Kompressor unter Druck gesetzt 381 PS generiert. Dank des Mildhybridsystems mit einem 23 PS starken E-Motor beträgt die Systemleistung 404 PS. Dazu kommen beachtliche 500 Newtonmeter des Benziners, die sich mit den 250 Newtonmetern des E-Motors verbünden.

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Der Reihensechszylinder ist leistungs-, verbrauchs- und lauftechnisch ein Meisterwerk des deutschen Motorenbaus.

Der Benziner besticht durch seinen seidenweichen, überaus kultivierten Lauf und einen beim Beschleunigen kernigen, sehr typischen Sechszylinderklang. Der Vortrieb ist von souverän bis vehement, je nachdem, wie das Gaspedal behandelt wird.

Dabei spurtet das Cabrio bei Bedarf in nur 4,4 Sekunden aus dem Stillstand auf Tempo 100 und erst bei 250 km/h wird elektronisch der Riegel vorgeschoben. Bis dahin geht es permanent zügig voran und der R6 zeigt sich in allen Lebenslagen sehr drehfreudig, wirkt nie angestrengt und liefert ein großartiges, weil sehr breites Leistungsspektrum.

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Mittlerweile die Regel bei Mercedes: Der Wählhebel für die Automatik sitzt rechts an der Lenksäule.

Nicht weniger begeisternd, arbeitete die 9-Stufen-Automatik, die zu jedem erdenklichen Erfordernis den passenden Gang lieferte. Die Schaltvorgänge erfolgten dabei sanft und dennoch schnell. Aufgrund des Allradantriebs 4MATIC blieb Traktionsverlust auch bei feuchter Fahrbahn ein Fremdwort.

Mit offenem Verdeck und im Fond platziertem Windschott – dieses kostet gut investierte 380 Euro – blieb der Innenraum des Cabrios selbst bei Autobahntempo von Verwirbelungen weitestgehend verschont. Dabei machte es keinen Unterschied, ob 120 km/h oder 180 km/h auf der Uhr standen. Die Lautstärke wird zwar spätestens ab 200 km/h enorm, aber selbst dann zerren die beachtlichen Kräfte des Fahrtwindes nicht übermäßig an den beiden Insassen.

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Vier Fahrprogramme bietet das Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet; einer davon kann frei konfiguriert werden.

Sind mit dem Mercedes vier Personen unterwegs und die Aircap wurde aktiviert, hält sich der Fahrwind lange Zeit fern des Innenraums. Jedoch gelingt dies bei höheren Geschwindigkeiten nicht mehr so souverän und auf der zweiten Sitzreihe sind insbesondere größere Personen den Fahrtwinden stärker ausgesetzt. Ohne diesem Aircap-Windabweiser sind allerdings schon Geschwindigkeiten ab 80 km/h besonders für Fondpassagiere deutlich spürbar und auf Dauer unangenehm.

Das tiefergelegte Fahrwerk des Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet zeigte sich aufgrund der AMG Line vor allem im aktivierten Sportmodus angenehm straff und animierte sogleich zum Ansteuern kurvenreicher Pisten. Diese durchzirkelte das Cabriolet ungemein zackig und verspeiste Kurve um Kurve mit zunehmender Freisetzung von Endorphinen beim Piloten.

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Offen für den Sprint – In nur 4,4 Sekunden erreicht das Cabrio die 100 km/h-Marke.

Bleibt das dynamische Fahrwerk im Comfort-Modus, wandelt sich der Benz zum gefühlvollen Komfortgleiter und schluckt überraschend viel der Unzulänglichkeiten vernachlässigter Nebenstraßen kleinerer Kreisstädte.

Verwindungen der Karosserie sind nur auf extrem schlechten Straßen und in nur geringer Ausprägung spürbar. Es gibt sicherlich Cabrios, die das noch besser beherrschen. Doch dies hier ist dennoch auf einem mehr als akzeptablen, weil fast verschwindend geringen Niveau.

Wie alle Testkandidaten unterlief auch dieser hier einem Verbrauchstest nach verschiedenen Anforderungen. Der im Drittelmix ermittelte Durchschnittswert belief sich auf 8,5 Liter pro 100 Kilometer. Das entspricht einem halben Liter mehr als es von Mercedes-Benz versprochen wird, darf aber für einen derart leistungsfähigen Benziner als vorbehaltlos anerkennenswert gelten.

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Mit diesem hervorragenden Wert zeigte der bärige Benziner sein beeindruckendes Effizienzpotenzial.

Auf unserer Sparrunde gelang es uns, den Verbrauch auf für ein über 400 PS starken Benziner vorbildlichen Wert von 5,4 Liter auf hochgerechnet 100 Kilometer zu bringen. Wer permanent oberhalb der 200 km/h-Marke unterwegs ist, muss mit zweistelligen Werten rechnen.

Ausstattung, Komfort, Technik des Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet

Als Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet erhält der Stuttgarter ab Werk die sogenannte AMG Line Advanced. Dazu gehören unter anderem ein um 15 Millimeter tieferliegendes Sportfahrwerk, 19-Zoll-Räder, eine Sportbremsanlage, Sportsitze mit Alcantara-Ledernachbildung als Bezug und vieles mehr.

Aufgrund des rund 453 Euro aufrufenden Night-Pakets wurden viele Designelemente in Schwarz gehalten. Da unser Testwagen das teuerste Ausstattungspaket AMG Line Premium Plus für zusätzliche 5.938 Euro vorwies, kommen noch einige weitere Annehmlichkeiten hinzu, von denen wir die wichtigsten benennen wollen.

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Das digitale Cockpit liefert gestochen scharf eine Vielfalt an Informationen…

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…genau wie auch der Zentralbildschirm; hier mit bordeigener Navi und exzellenter Routenführung.

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Doch auch Android Auto oder Apple CarPlay funktionierten reibungslos und ohne Kabelanschluss.

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Der Clou beim offenem Verdeck: Wenn die Sonne sich im Display spiegelt, hilft ein Druck auf diese Taste…

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…und der Bildschirm ändert den Neigungswinkel, wodurch Reflexionen weitestgehend verhindert werden.

Das MBUX Navigation Premium-Paket mit Augmented Reality ist bereits Bestandteil des AMG LineAdvanced. Doch hier im Premium Plus kann dieses mittels dem MBUX Interieur Assistant bedient werden.

Dabei reagiert das System auf Gesten und Körpersprache. So kann beispielsweise das Kopfdrehen in die gewünschte Richtung genau diesen Außenspiegel einstellen lassen. Das Erkennen funktionierte im Test auch beim Beifahrer.

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Nicht nur als Licht genial – Gleich drei verschiedene Lichtprojektionen stehen zur Begrüßung/zum Abschied zur Auswahl.

Das Digital Light mit Projektionsfunktion brachte im Test immer exakt da Licht ins Dunkel, wo es angebracht und notwendig war. Zusätzlich projizieren die LED-Scheinwerfer Symbole direkt auf die Fahrbahn. Ob Begrenzungslinien oder ein Baggersymbol beim Erkennen einer Baustelle voraus bis zum Warnzeichen für – oder besser – vor Radfahrer. Zweifellos eines der besten Lichtsysteme, die es derzeit auf dem Markt gibt.

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Nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Augen ein Schmaus, ist die Burmester Soundanlage sowohl von innen…

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…als auch von außen, wenn das Verdeck geöffnet wurde.

Ebenso beeindruckend füllte das 3D-Soundsystem von Burmester mit 17 Lautsprechern und einer Gesamtleistung von 710 Watt den Innenraum mit wohligen, natürlichen und dennoch voluminösen Klängen. Selbst bei offenem Verdeck spielte die Anlage ungemein dynamisch auf und beeindruckte die Ohren aller Testpersonen nachhaltig. Ein Augenschmaus sind dabei auch die bei geöffnetem Verdeck zum Vorschein kommenden Lautsprecherabdeckungen direkt hinter dem Fondbereich.

Nicht weniger erwähnenswert ist das umfangreiche, sehr große Head-up Display, welches den Fahrer mit einer ganzen Heerschar an Informationen versorgt, ohne diesen damit zu überfluten. Auch dieses ist Bestandteil des AMG Line Premium Plus-Pakets.

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Die Sitzverstellung in den Türverkleidungen ist bei Fahrzeugen mit dem Stern als Markenlogo typisch.

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Sicherheitsplus – Facettenreiche Infos projiziert das HUD direkt in das Sichtfeld des Fahrers.

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Diverse Online- und Streamingdienste hält das permanent im 5G-Modus mit dem Internet verbundene Bordsystem.

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Die automatisch erscheinende Ampel-Ansicht verhindert das Kopf verrenken an einer roten Ampel und zeigt den Status Quo bequem auf dem Bildschirm.

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Carbon-Dekor im Innenraum kostet extra, steht dem Cabrio aber ungemein gut.

Das Fahrassistenz Paket Plus für 2.362 Euro bringt zu den vielen serienmäßigen Assistenten noch den aktiven Abstandsassistenten „Distronic“ mit aktivem Lenk- und Totwinkelassistenten für das teilautonome Fahren, das Pre-Safe Impulse, welches bei drohenden Seitenkollisionen die Insassen wie ein Bodyguard weg vom Aufprallort bewegen und eine automatische Airbagabschaltung für unbelegte Plätze mit.

Varianten und Preise des CLE Cabriolet

Die offene Variante des CLE wird aktuell in sechs Motorisierungen angeboten:

  • CLE 180 – Der 193 PS starke 2.0-Reihenvierzylinder-Turbobenziner mit Mildhybrid ab 54.596,61 Euro ist der Cabrio-Einstieg; das sind knapp 7.000 Euro mehr als für das CLE Coupé fällig werden.
  • CLE 200 – Ein 227 PS starker 2.0-Reihenvierzylinder-Turbobenziner mit Mildhybrid kostet ab 59.098 Euro beziehungsweise ab 61.216 Euro als Allradvariante 4MATIC.
  • CLE 220d – Ein 220 PS starker 2.0-Reihenvierzylinder-Turbodiesel mit Mildhybrid wird ab 61.216 Euro angeboten.
  • CLE 300 4MATIC – Der 281 PS starke 2.0-Reihenvierzylinder-Turbobenziner mit Mildhybrid kostet mindestens 68.365 Euro.
  • CLE 450 4MATIC – Der hier getestete 404 PS starke 3.0-Reihensechszylinder-Turbobenziner mit Mildhybrid wechselt ab 78.691 Euro den Besitzer.
  • AMG CLE 53 4MATIC+ – Ein 472 PS starker 3.0-Reihensechszylinder-Turbobenziner mit Mildhybrid steht als Speerspitze der Antriebe ab 89.388 Euro bereit.

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Als CLE 450 4MATIC werden happige 78.700 Euro fällig; über 24.000 Euro mehr als das Einstiegsmodell C180 aufruft.

Vier Ausstattungspakete stehen derweil zur Auswahl; nachfolgend werden die Preise für den CLE 450 genannt, andere Motorisierungen weichen von diesen Preisen teilweise deutlich ab.

  • AMG Line Advanced – Das Paket ist hier inklusive und bietet eine 5G-Onlineverbindung mit Mercedes me-Funktionen, MBUX inclusive Navi, Digitalcockpit, Fingerprint-Sensor, Aircap und Airscarf, Parkpaket mit Rückfahrkamera, Ambientelich, induktive Ladestation, Android Auto und Apple CarPlay kabellos und vieles mehr.
  • AMG Line Advanced Plus – Zusätzlich kommen hier ein Verkehrszeichenassistent, Ambientebeleuchtung Plus mit zehn Farbwelten und Animationen, ein Totwinkelassistent und beleuchtete Einstiegsleisten für einen Aufpreis von 1.332 Euro hinzu.
  • AMG Line Premium – Die Matrix-LED-Scheinwerfer “Digital Light“ gesellen sich für 3.052 Euro Aufpreis gegenüber dem Einstiegspaket hinzu.
  • AMG Line Premium Plus – Digital Light mit Projektion, MBUX Interieur Assistent, Burmester-Sound, Head-up Display und Vorbereitung für MBUX Entertainment Plus addieren sich hier zu einem Aufpreis von 5.938 Euro im Vergleich zum Einstiegspaket.

Fazit – Offen gesagt, nicht nur offen gefahren ein wahres Vergnügen

Das neuste Cabriolet aus dem Hause Mercedes verzückte als komfortabler und hochwertiger Begleiter, der als CLE 450 einen grandiosen Antrieb bereithält, welcher zu diesem Auto aus unserer Sicht hervorragend und am besten passt. Die Laufkultur ist die eines Mercedes-Benz absolut würdig, das Leistungsvermögen ist gewaltig und es stellt sich durchaus die Frage, ob es überhaupt der AMG sein muss.

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Das Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet ist eines, welches offen und geschlossen eine großartige Figur macht.

Seine Alltagstauglichkeit ist bemerkenswert; der CLE lässt sich problemlos auch für den täglichen Einsatz nutzen und seine Besitzer müssen sich das offene Vergnügen nicht durch diverse Einschränkungen erkaufen. Als Zweitwagen und dann vielleicht nur fürs sonnige Wochenende? Dafür ist dieses Cabrio ziemlich sicher viel zu schade.

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Jede Fahrt mit dem CLE ist ein Erlebnis und wird schnell zum Genuss.

Technologisch mit dem besten ausgestattet was es heute gibt und mit einem Platzangebot, welches in einem Cabriolet sicher nicht selbstverständlich ist, bewahrt der CLE alles, was die Cabriokultur der Sternenmarke über Jahrzehnte ausmachte. Es ist in der Tat ein Bewahrer, einer der im Grunde nur einen Kritikpunkt zulässt: seinen stolzen Preis.

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Die AMG-Räder passten bestens zur Außenfarbe „alpengrau uni“.

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Das elektrische Verdeck wird bequem über die Tasten in der Mittelkonsole bedient.

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Die Bedienung des Cabrios lässt sich auch per Fingerprint absichern.

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Kinderleicht – Das Deaktivieren des Geschwindigkeitswarner wird einfach erklärt.

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Das Tankvolumen beträgt 66 Liter und reicht je nach Fahrweise sogar für vierstellige Kilometerwerte.

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Cabrios sind selten geworden, daher ist es umso schöner, wenn ein solch feines Exemplar neu auf den Markt kam.

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Mit 4,80 Metern Fahrzeuglänge hängt der CLE seine Wettbewerber auch in dieser Disziplin ab.

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Am Ende sprechend wir dem Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet mit bestem Gewissen eine klare Empfehlung aus.

Text & Fotos: NewCarz

Pro & Contra

Pro:

  • zeitlos schönes Cabrio
  • vollwertiger Viersitzer mit großem Platzangebot
  • seidenweicher und kräftiger Antrieb
  • umfangreiche Ausstattung und Assistenzunterstützung
  • sehr komfortables Fahrverhalten mit sportlicher Note abgerundet
  • ausgeprägte Alltagstauglichkeit

Contra:

  • hoher Preis
  • lange und teure Aufpreisliste

Konkurrenz: BMW 4er Cabriolet, Audi A5 Cabriolet

Technische Daten: Mercedes-Benz CLE 450 Cabriolet AMG Line Premium Plus

  • Farbe: alpingrau uni
  • Fahrzeugklasse: obere Mittelklasse / Cabriolet
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,85 x 1,86 (2,04 mit Außenspiegeln) x 1,42
  • Radstand (mm): 2.865
  • Antrieb: Reihensechszylinder-Ottomotor mit Turbolader und Kompressor plus OPF
  • Hubraum: 2.999 ccm
  • Hybridart: Mildhybrid (E-Motor mit 23 PS)
  • max. Leistung Verbrenner/Systemleistung: 280 kW (381 PS) bei 5.800 bis 6.500 rpm/297 kW (404 PS)
  • max. Drehmoment E-Motor/Benziner (Nm): 250/500 bei 1.800 bis 5.000 rpm
  • Getriebe: 9-Gang-Automatik 9G-Tronic
  • Antriebsart: Allrad 4MATIC
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 8,0 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 8,5 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 181 g/km
  • Abgasnorm (WLTP): 6e 36EB
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 4,4
  • Wendekreis (m): 11,7
  • Bodenfreiheit (mm): k. A.
  • Kofferraumvolumen Verdeck zu/auf (l): 385/295
  • Leergewicht (kg): 2.080
  • Zuladung (kg): 415
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 750/1.800
  • max. Stützlast (kg): k. A.
  • max. Dachlast (kg): –
  • Tankgröße (l): 66
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 OktanNeupreis des Testwagens: 93.290 Euro (Basispreis CLE 450 Cabriolet: 78.691 Euro)

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