Mercedes CLE Cabrio: Der Fahrtwind ist umsonst
Die Lust auf Open Air ist freilich stark abgekühlt, und die Hersteller streichen entweder das diesbezügliche Angebot komplett (wie beispielsweise Opel, Peugeot, Volkswagen, bei allen dreien das Ende einer jahrzehntelangen Cabrio-Tradition) oder straffen es, um Kosten zu sparen (man nennt es: Komplexität reduzieren).
Zwischen C- und E-Klasse: CLE
Kein Cabrio, das ist für Mercedes natürlich keine Option, gerade in den gehobenen Sphären des Automarkts ist noch Luft oder Lust nach oben. Es muss aber wohl nicht gleich der von AMG entwickelte Edel-Roadster SL sein (ab 168.090 Euro): Der Einstieg findet nun zwischen C- und E-Klasse statt, was beide Cabrio-Modelle obsolet macht, und vereinigt diesen Umstand, wie schon das Coupé, im Kürzel CLE.
Wie auch der Kofferraum, der bei geöffnetem Dach noch 295 Liter umfasst (geschlossen 385 Liter), das würde wohl erst bei Vollbesetzung mit Reisegepäck knapp werden.
Luftkapperl hält Wirbel fern
Mag man es toll finden, in klassischen englischen Roadstern und deren Nachkommen dem Fahrtwind ausgesetzt zu sein fast wie auf dem Motorrad – in den Augen von Mercedes bevorzugt die Klientel weniger Turbulenzen. Damit ist der „Aircap“ im neuen CLE Cabrio Standard – bislang musste der ausfahrbare Spoiler an der Oberkante der Windschutzscheibe extra geordert werden. Nachdem das ohnehin zu 95 Prozent geschehen sei, wie wir erfahren, gehört es nun zum Serienumfang. Was auch wieder Komplexität verringert und am Ende Kosten spart.
Drei Vierzylinder und ein Sechszylinder
Was die Ausstattung mit Displays, Komfort- und Assistenzsystemen angeht, lässt das CLE Cabrio kaum eine Lücke zum hohen E-Klasse-Standard (der freilich wiederum keinen „Date Night“-Modus wie im Cabrio vorsieht: auf Knopfdruck romantische Musik und die Ambientebeleuchtung in Pink!).
Übersichtlich die Auswahl des Antriebs; es gibt im Kern vier Optionen: dreimal 2,0-Liter-Vierzylinder (einmal Diesel, zwei Benziner, optional mit Allrad) jeweils als Mildhybride.
Sechs Zylinder in Reihenbauweise sind der 381 PS starken Topvariante 450 mit Allrad vorbehalten (und dem AMG-Ableger, der bei Leistung, Preis und Straßenpräsenz drauflegt). Fahrerisch steht aber primär unaufgeregtes Dahingleiten im Vordergrund, wie’s zum Cabrio, zumal in dem Fall mit recht hohem Gewicht, eh gut passt.