Renault will 2026 einen neuen, günstigen Elektrowagen auf den Markt bringen – wohl ohne VW.
Wahl des Produktionsstandorts könnte der Knackpunkt gewesen sein
Aus den Angaben der namentlich nicht genannten Quellen geht hervor, dass die Diskrepanzen trotz der intensiv geführten Gespräche nicht überbrückt werden konnten. Ein Knackpunkt könnte gewesen sein, dass beide Hersteller die Produktion bei sich verorten wollten, um die Werke besser auszulasten. Gerade der VW-Betriebsrat habe sich um die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze gesorgt, wenn ein Volumenprojekt ausgelagert wird. Offizielle Stellungnahmen zum Thema gibt es allerdings weder von VW noch von Renault.
Sollte sich das Scheitern der Gespräche bewahrheiten, sind mehrere Optionen denkbar. Renault-Chef Luca de Meo hatte bereits im Vorfeld deutlich gemacht, dass man den elektrischen Twingo notfalls auch alleine bauen werde. Er müsse 2026 auf den Markt kommen, Verzögerungen dürfe es hier nicht geben. Der Renault-Boss hatte aber auch über laufende Verhandlungen mit anderen potenziellen Partnern berichtet, ohne Namen oder Details zu nennen. Lange schien es so, als sei de Meo überzeugt davon, dass es angesichts der gemeinsamen Interessen zu einer Einigung mit VW kommen werde.
Wann kann VW einen günstigen Stromer auf den Markt bringen?
Eines der Probleme von VW ist: Die MEB-Plattform, auf der die ID.-Modelle bisher entstehen, gilt für Klein(st)wagen als suboptimal und teuer. Renault-Chef Luca de Meo hatte mit den Worten um Partner geworben: “Ich habe die Produktionskapazitäten. Ich habe die Plattform. Ich weiß, wie man es macht.” Am Know-how und an den Kapazitäten gibt es auch bei Volkswagen keinen Mangel. Bei den Verhandlungen dürfte das kein Vorteil gewesen sein.