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Next.e.Go Mobile: Ex-Firma von Prof. Schuh erneut insolvent

Unternehmen hinter dem e.Go Life und e.Wave X sucht neuen Investor

next.e.go mobile: ex-firma von prof. schuh erneut insolvent

Lange war nichts mehr zu hören von dem Elektro-Kleinstwagen e.Go Life und seinem Nachfolger e.Wave X. So etwas ist selten ein gutes Zeichen. So kommt die Nachricht nicht ganz unerwartet, dass die Firma dahinter Insolvenz angemeldet hat.

Die Next.e.Go Mobile SE habe einen Antrag auf Insolvenz beim Amtsgericht Aachen gestellt, meldet die Firma. Als Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Claus-Peter Kruth von der Sanierungskanzlei AndresPartner eingesetzt. Er informierte die rund 320 Beschäftigten. Diese dürften nun für drei Monate Insolvenzgeld erhalten.

Begründet wird die Insolvenz vom Unternehmen mit den “jüngsten Entwicklungen und Herausforderungen in der Elektrofahrzeugindustrie sowie der Volatilität der Kapitalmärkte, die durch die aktuelle Situation bei anderen Akteuren des Elektrofahrzeugsektors noch verschärft wurde.” Damit dürften die hohen Kapitalzinsen sowie die schwächelnde Nachfrage nach Elektroautos gemeint sein.

Bildergalerie: e.Wave X (Elektro-Kleinstwagen)

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Man werde die laufenden Investorengespräche und Verhandlungen fortsetzen, sagte der Insolvenzverwalter. Er sei optimistisch, auf diesem Weg das Fortbestehen des Unternehmens zu ermöglichen. Schließlich seien das Produkt sowie das Produktionskonzept “hochinnovativ”. Die kleinen Elektroautos sollten in so genannten Mikrofabriken nahe am Zielmarkt gebaut werden.

Der Spezialist für Elektro-Kleinstfahrzeuge wurde 2015 als Spin-off der RWTH Aachener gegründet – damals unter der Bezeichnung e.Go Mobile. Bis 2021 wurde die Firma vom Fertigungstechnik-Professor Günther Schuh geleitet. 2017 wurde der e.Go Life vorgestellt, der dann ab 2019 ausgeliefert wurde. Doch schon 2020 musste die Firma Insolvenz anmelden, die dann durch einen neuen Investor (der niederländische Investor ND Industrial Investments) abgewendet wurde.

2022 wurde dann der e.Wave X präsentiert, den man wohl als Nachfolger des e.Go Life bezeichnen kann. Der 3,36 Meter lange Winzling hatte einen 86 kW starken Heckantrieb und eine 30-kWh-Batterie für 163 km WLTP-Reichweite. Das Auto ist nach wie vor konfigurierbar; die Preise beginnen bei 24.990 Euro. Im Oktober 2023 ging das Unternehmen an die Börse. Vom e.Go Life wurden etwa 1.500 Stück produziert, für den e.Wave X sollen bis Ende 2022 über 11.000 unverbindliche Reservierungen eingegangen sein. Wie viele gebaut wurden, ist nicht bekannt.

Die nun insolvente Next.e.GO Mobile SE ist die zentrale Tochtergesellschaft der Next.e.Go N.V. Laut Wirtschaftswoche ist zu erwarten, dass auch die Mutterfirma demnächst Insolvenz anmeldet.

Unter dem Strich

Elektro-Start-ups haben es derzeit nicht leicht. Die Zinsen sind noch recht hoch, was Kapital knapp macht, und davon brauchen die Firmen einiges. VanMoof und Electric Brands sind schon insolvent, Fisker hat vor einer Kapitalknappheit gewarnt. Nun ist Next.e.Go Mobile pleite. Aber vielleicht findet sich ja ein neuer Investor. 25.000 Euro sind allerdings viel Geld, denn dafür bekommt man derzeit auch einen Fiat 500 Elektro.

Quelle: Next.e.Go Mobile

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