Müll, Zerstörung, Waldarbeiten: Probleme auf Sachsens Waldwegen
Müll, Zerstörung, Waldarbeiten: Probleme auf Sachsens Waldwegen
Die Schäden durch den Borkenkäferbefall, die Trockenheit und Stürme hätten die Situation für die Forstwirtschaft verschärft, erklärt Renke Coordes, Sprecher des Staatsbetriebes Sachsenforst. “Da wir häufiger eingreifen müssen, um Bäume zu entnehmen, werden auch die Wege mehr beansprucht. Aber dadurch häufen sich auch die Beschwerden.” Eigene Umfragen der Behörde zeigten bei bis zu 15 Prozent der Befragten eine große Unzufriedenheit. Zunehmend schwierig werde es, den unterschiedlichen Interessen von Wanderern, Radfahrern, Förstern und Jägern gerecht zu werden.
“Die Reibungspunkte und auch die Konflikte nehmen leider zu. Und die Kompromissbereitschaft nimmt spürbar ab”, sagt Coordes. Auch Motorräder oder Quads würden unerlaubt auf den Waldwegen fahren und für Ärger sorgen. Coordes berichtet von Menschen, die Müll entsorgen oder sich über das Rauchverbot in den Wäldern Sachsens hinwegsetzen: “Die Fälle steigen. Und aktuell machen Pilzsucher Probleme, die mit ihren geparkten Autos Rettungswagen oder Forstmaschinen blockieren.”
Allein im Forstbezirk Eibenstock würde der Erhalt der Wege pro Jahr mit rund einer Million Euro zu Buche schlagen, sagt Clemens Weiser, Leiter des Forstbezirks Eibenstock. Besonders pflegeintensiv seien die 340 Kilometer Waldweg, die für schwerere Maschinen und Lkws befahrbar sein müssen. Mit speziellen Geräten würden hier mehrmals im Jahr Unkraut entfernt oder Unebenheiten verdichtet. “Kleinere Arbeiten übernehmen wir selbst. Vernachlässigen wir die Pflege, kostet uns die Instandhaltung durch Fremdfirmen nur noch mehr.”
Vor allem der Waldumbau erfordere ein funktionierendes Wegenetz, über das die Bäume abtransportiert werden können. Noch ist die Fichte mit 85 Prozent der häufigste Baum im Wald. In den nächsten Jahren soll sich das Bild wandeln, sagt Weiser. Mehr Weißtannen, Buchen und Eichen werden dazukommen. “Wir hoffen auf mehr Verständnis und Rücksichtnahme bei den Waldbesuchern. Wir haben auch große Probleme mit Spaziergängern, die während unserer Arbeiten Absperrungen ignorieren und sich in Gefahr bringen.”
Ein Großteil der Wanderer habe für die Situation Verständnis. “Manchmal dauert es eben seine Zeit, bis die Wege wieder in Ordnung gebracht wurden.” Wichtig ist der Geschäftsführerin des Verbandes, dass Markierungsschilder für Wanderer bei Waldarbeiten nicht einfach entfernt oder beschädigt werden. “Schön wäre es, wenn Ersatzmarkierungen angebracht werden.” (dpa)