Software-Probleme
E-Autos aus zweiter Hand könnten den Gebrauchtwagenmarkt ruinieren
Software spielt bei Elektroautos eine wesentliche Rolle. Bei gebrauchten E-Modellen könnte sich neben dem Energieverlust der Batterie ein weiteres Problem ergeben.
München – Elektronik spielt nicht nur beim Antrieb moderner Autos eine große Rolle. Auch das Cockpit besteht aus einem Paket an Programmen, die wie ein Computer durch eine Steuereinheit gebündelt und wiedergegeben werden. Der Aspekt ist für den Absatzerfolg moderner Modelle mitentscheidend, speziell im Hinblick auf die lukrativen asiatischen Märkte wie China.
Gebrauchte Elektroautos: Drohen Systemabstürze wie bei Smartphones?
Während ein Systemabsturz bei älteren Telefonen kein seltenes Phänomen ist, würde das bei Fahrzeugen ein massives Sicherheitsproblem darstellen. Jedoch sind Unterstützung und Pflege veralteter Systeme teuer und aufwändig, schildert das Portal. So stelle das die Autohersteller und Softwareentwickler gleichermaßen vor Schwierigkeiten, verschiedenen Programme miteinander kompatibel zu halten. Für den Gebrauchtwagenmarkt – auf dem mit Abstand die meisten Autokäufe stattfinden – hätte dies ernstzunehmende Folgen.
Lebensverlängerung von E-Autos könnte eine Menge Geld kosten
Laut Business Insider habe zumindest VW bereits kommuniziert, dass man die Systeme in den Autos mindestens 15 Jahre lang mit Updates versorgen wolle. Was das für den Oldtimermarkt der Zukunft bedeuten könnte, erscheint nicht absehbar. Als sicher gilt indes, dass es bei hochpreisigen Fahrzeugen weniger Probleme gibt, als bei günstigen, wo die Margen viel niedriger sind. Außer Frage stehe, dass sich der Support für ältere Fahrzeuge dann auf den Geldbeutel auswirkt: Denn Hersteller würden sich die Servicedienste durch Vertragswerkstätten wie schon heute gut bezahlen lassen.
Eine Lösung für das Problem sei die Gründung von Unternehmen, die sich auf die Instandhaltung von gebrauchten Elektroautos kümmern: Autohersteller könnten die Updates für ältere Fahrzeuge an zertifizierte Handelspartner „outsourcen“. Dabei habe diese Entwicklung bereits angefangen, als elektronische Bauteile im Automobilsektor Einzug erhielten: So seien auf Schrottplätzen oder Plattformen wie Ebay Ersatzteile für zahlreiche frühere Automodelle erhältlich. Auch für freie Werkstätten bietet sich demnach die Chance, mit lizenzierten Updates eine Menge Geld zu verdienen. (PF)