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Kinder-Fahrräder zu astronomischen Preisen – Woom-Bikes im Test

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Kinder-Fahrräder zu astronomischen Preisen – Woom-Bikes im Test

Die Kinder-Fahrräder von Woom haben ihren Preis. Stiftung Warentest hat geprüft, ob sich das kostspielige Rad überhaupt lohnt. Und auch Probleme ausgemacht.

Kassel – Ein Fahrrad wünscht sich wohl jedes Kind. Aber muss es gleich eines für bis zu 1.000 Euro sein? Das sind nämlich die Preise der neuen Woom-Bikes, die gerade den Markt erobern. Die Frage ist: Lohnt sich das? Stiftung Warentest und andere Produkttest-Webseiten haben die teuren Kinderfahrräder unter die Lupe genommen.

Woom-Bikes: Kinderfahrrad aus Österreich im Test – technische Innovation zu hohen Preisen

Die Kinderfahrräder von Woom gibt es schon seit 2014 und in den letzten Jahren haben sie den Markt geradezu überflutet. Jetzt wurden sie von mehreren Produkttestern unter die Lupe genommen, nicht zuletzt wegen der hohen Preise für die Räder.

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Woom-Kinderfahrräder

Das Besondere an den Kinderrädern der Marke Woom ist das geringe Gewicht. Das kleinste erhältliche Rad, ein Laufrad von 12 Zoll, wiegt nur 3 Kilogramm. Außerdem verfügen Woom-Kinderfahrräder laut dem niederländischen Fahrradspezialisten stip-kinderfietsen.nl über den ersten kindgerechten Bremshebel der Welt. Sie sind darüber hinaus mit Kurbeln und Lenkern ausgestattet, die extra für Kinder entwickelt wurden. Diese sind so klein, dass sie ohne Probleme von Kinderhänden gegriffen werden können.

Bei Kinderrädern gilt: Das Rad muss zur Größe passen. Deshalb sind die Kinderfahrräder von Woom in acht Größen erhältlich. Die Räder reichen vom 3 Kilo-Laufrad für eineinhalb- bis 3-jährige Kinder bis zum 9,5 Kilo-Fahrrad mit 26 Zoll für Teenager von 10 bis 14 Jahren. Außerdem gibt es Mountainbike- und E-Bike-Versionen, die auch bei den Erwachsenen boomen.

Woom-Bikes im Test: Stiftung Warentest nicht 100 Prozent zufrieden mit den teuren Fahrrädern

Die Kinder-Fahrräder haben also ein innovatives Alleinstellungsmerkmal. Das macht sich allerdings auch im Preis bemerkbar. Je größer das Rad, desto teurer wird es. Während die zwei Laufräder Woom 1 und Woom 1 Plus noch unter 300 Euro kosten, liegen die Fahrräder mit Pedalen schon bei Preisen zwischen 450 und 700 Euro. Das Urban Lifestyle Bike Woom Now 6 kostet etwa 1.070 Euro und das Woom Up, ein E-Mountain-Bike, liegt preislich bei 3.500 Euro.

Bei diesen Preisen müssen die Räder auch einiges zu bieten haben. Beim Kinderfahrradtest von Stiftung Warentest (06/2022) wurde das 20 Zoll-Rad Woom 4 aber auf herz und Nieren geprüft. Und in einigen Bereichen sogar als „mangelhaft“ eingestuft. In der Kategorie „Sicherheit & Haltbarkeit“ fiel den Testern bei Dauerbelastung ein Riss in der Tretkurbel auf, wofür es ein „mangelhaft“ gab. Außerdem fand man im Bereich „Schadstoffe“ im Sattel den nicht geregelten Weichmacher DPHP, weshalb hier die Bewertung nur „ausreichend“ hieß.

In der Kategorie „Fahren“ bekam das Kinderrad allerdings die Note „gut“, ebenso wie die Leistung der Bremsen. Beim „Handling“ des Rades schnitt das Woom 4 dafür mit dem besten Ergebnis „sehr gut“ ab. Und konnte sich damit gegen alle anderen getesteten Räder als am besten für Kinder geeignet behaupten.

Vorteile und Nachteile: Was Eltern und Kinder von einem Woom-Kinderfahrrad haben

Laut familie.de sind weitere Nachteile neben dem Preis, dass die Lieferzeiten aktuell sehr lang sind. Außerdem ist es umständlich, dass wichtige Komponenten des Rades, wie Licht und Ständer, extra gekauft werden müssen.

Große Vorteile sind auch laut fahrrad-tests.de dagegen die kindgerechte Konstruktion des Rades. Es wiegt im Vergleich zu anderen Kinderädern ähnlicher Größen deutlich weniger, ist ergonomisch auf Kinderkörper angepasst, hat genügend und großzügige Reflektoren für schlechte Lichtverhältnisse und die Bremsen funktionieren ohne viel Kraftaufwand. Ob man sich ein Kinderrad dieser Marke und Preisklasse zulegen will, bleibt am Ende aber wohl jedem selbst überlassen.

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