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Deutlich mehr Stellplätze für Fahrräder bei künftigen Neubauten

Puchheim

Deutlich mehr Stellplätze für Fahrräder bei künftigen Neubauten

deutlich mehr stellplätze für fahrräder bei künftigen neubauten

In Türkenfeld sollen mehr Stellplätze für Räder entstehen.

Die Stadt Puchheim will bei künftigen Neubauten mehr Stellplätze für Radler schaffen und diese besser ausstatten.

Puchheim – Diesem Zweck dient eine Novellierung der fast 30 Jahre alten Fahrradabstellplatzsatzung (FAbS) die vom Umweltausschuss vorberaten wurde.

Ein Platz pro Zimmer

Die wichtigste Neuerung ist: Statt wie bisher eine Abstellmöglichkeit pro Wohneinheit vorzuschreiben, wird demnächst ein Platz pro Zimmer verlangt, das mindestens acht Quadratmeter groß ist und Wohnzwecken dient. Bei größeren Gebäuden ab zwölf Wohnungen wird ein Schlüssel von 0,8 angewendet.

Auch für Gewerbe, Kitas und Schulen sowie Versammlungsstätten gelten neue Richtwerte. Ein- und Zweifamilienhäuser sind von der Regelung ausgenommen.

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Ein Grund für die Neufassung ist, dass sich Puchheim als fahrradfreundliche Kommune zur Förderung des – ständig zunehmenden – Radverkehrs verpflichtet hat. Und hierzu gehören eben auch ausreichende Abstellmöglichkeiten. Außerdem waren in der alten Satzung, obwohl sie bei ihrer Einführung 1995 sicherlich als vorbildlich gelten konnte, kaum oder gar keine Aussagen zur Ausstattung der Ständer selbst oder zu modernen Entwicklungen wie Lastenräder oder Anhängern getroffen worden. Die werden jetzt berücksichtigt.

Mit Dach

Mindestens die Hälfte der künftigen Ständer soll überdacht sein, außerdem sind Ladestationen für Pedelecs vorgeschrieben. Einige Beispielrechnungen der Verwaltungen zeigten, was sich an der reinen Anzahl ändern würde: In einem Acht-Familien-Haus mit 16 anrechenbaren Zimmern wären 16 Plätze plus zwei für Besucher plus weitere zwei für Lastenräder notwendig. Ein Gebäude mit 58 Wohneinheiten käme sozusagen auf einen Großparkplatz mit insgesamt 164 Abstellmöglichkeiten. Eine Pizzeria mit 150 Quadratmetern Bewirtungsfläche müsste 15 statt bisher acht Ständer anbieten, eine Firma im Gewerbegebiet mit 110 Beschäftigten 37 statt bisher 28.

Neu aufgenommen wurden Kitas und Schulen, bei denen die Anzahl der Gruppen beziehungsweise Klassen maßgeblich ist, und das Hallenbad, wo sich zehn Plätze aus den 96 Kleiderablagen ergeben.

Die größte Veränderung beträfe ausgerechnet eine städtische Immobilie: Würde das PUC noch einmal gebaut, bräuchte es 40 statt der bisher vorgeschriebenen sieben Stellplätze.

Überarbeitung

Nach der Diskussion im Ausschuss muss die eine oder andere Festsetzung aber noch einmal überarbeitet werden. So sollen etwa Ladestationen nur bei einer Mindestanzahl von Stellplätzen verpflichtend werden. Die nur zehn Fahrradständer pro Klasse wurden zumindest für weiterführende Schulen als zu wenige kritisiert, als übertrieben dagegen das Dutzend Stellplätze, das bei einer zusätzlichen Einliegerwohnung im Zwei-Familienhaus fällig würde.

Bei der CSU hatte man sogar substanzielle Zweifel: „Wir versiegeln Fläche, wir brauchen geächteten Beton hier, Aluminium da: Ob das gut für die Umwelt ist?“ merkte Thomas Hofschuster an.

Wahre Ständer-Wüsten sind aber in naher Zukunft nicht zu befürchten. Neue Schulen oder auch Hochhäuser mit über 58 Wohnungen würden so schnell in Puchheim nicht mehr entstehen, meinte Bürgermeister Norbert Seidl (SPD).

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