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Prusa MK4 im Test

prusa mk4 im test

Prusa MK4 im Test

Der Prusa MK4 kann im Test in allen Aspekten überzeugen. Die Geräte des Herstellers waren immer schon hochwertig, aber richteten sich eher an die Bastler. Die Neuauflage des Prusa-Klassikers schlägt aber selbst die deutlich teureren (Semi-)Profi-Geräte unter den 3D-Druckern und liefert unterm Strich eine exzellente Leistung. Die Druckqualität ist für einen FDM-Drucker fantastisch. Hinzu kommen eine tadellose Ergonomie, eine attraktive Ausstattung und geringe Druckkosten. Im Video sehen Sie einen 3D-Druck im Zeitraffer.

Prusa MK4 im Test: Besser drucken nur SLA-Geräte

Der Prusa MK4 (im Prusa-Shop ansehen) zieht in unserer 3D-Drucker-Bestenliste haarscharf an unserer langjährigen Top-Empfehlung Ultimaker S5 (zum Test) vorbei. Schon die Vorgänger-Generation schlug sich im Test eindrucksvoll, doch der Nachfolger kann in einigen Aspekten nachbessern und ist nun eine hervorragende Alternative zu den mitunter fünfmal so teuren professionellen Druckern. An die Druckqualität der besten SLA-Geräte kommt der FDM-Drucker zwar immer noch nicht heran, in seiner Klasse liefert der Prusa aber starke Ergebnisse.Die Aufwärmzeit hat sich nicht wesentlich geändert. Es dauert knapp unter 3 Minuten, bis der Druck beginnen kann – das liegt voll im Rahmen. Beim Drucken selbst ist der Prusa MK4 aber deutlich schneller als das Vorgängermodell Prusa MK3 (zum Test). Den Testwürfel mit 2 cm Kantenlänge schafft der Drucker in rund 39 Minuten, der Vorgänger brauchte dafür noch gut über eine Stunde. Einige Konkurrenten sind noch schneller, liefern aber nicht zwangsläufig die gleiche Qualität. Der Prusa zeigt beim Würfel eine Gesamtabweichung von nur 0,11 mm – das ist hervorragend. Die minimale Schichtdicke im Druck beträgt 0,050 mm. Dünner können nur Profi- und SLA-Geräte drucken.Mit Blick auf diesen Aspekt haben wir wenig zu meckern. Die von uns gewählten Testformen druckt der Prusa MK4 durchgehend tadellos. Einfache Würfel und Keile zeigen keine Schwachstellen. Und auch die komplexere Schachfigur ist fast perfekt. Der Rhombenkuboktaeder mit 8 Dreiecken und 18 Quadraten zeigt an einigen Stellen minimale Durchhänger. Und im Drucktest der Löcher und Säulen hat nur das kleinste Loch nicht das korrekte Maß. Insgesamt ist der Prusa derzeit der beste FDM-Drucker in unserer Bestenliste – knapp hinter dem MSLA-Schwestermodell Prusa SL1S Speed (zum Test).

    Prusa MK4

    Der 3D-Drucker Prusa MK4 liefert eine fantastische Druckqualität und arbeitet im Betrieb angenehm leise. Die Steuerung ist simpel und die Druckkosten sind vergleichsweise niedrig.

    Mehr Druckvolumen und Konnektivität

    Im Gegensatz zum Vorgänger verzichtet der Prusa MK4 auf einen Steckplatz für SD-Speicherkarten, das fällt jedoch kaum ins Gewicht, da genug Verbindungsmöglichkeiten vorhanden sind: Eine Kabelverbindung zum PC ist über USB möglich, Konnektivität besteht über WLAN oder ein LAN-Netzwerkkabel. Der 3D-Drucker misst 50 mal 55 mal 59 Zentimeter und ist damit etwas größer als der Vorgänger, das betrifft vor allem die Breite. Das hat auch seinen Grund, denn die druckbaren Objekte können nun nicht mehr nur 21, sondern 25 Zentimeter breit sein. Höhe und Tiefe bleiben im Vergleich zum Vorgänger unverändert bei maximal 22 und 21 Zentimeter. Das entspricht einem Druckvolumen von 11,6 Liter. Das ist ordentlich. Wer noch mehr will, muss zu einem XL-Drucker wie dem Anycubic Vyper (zum Test) mit 15,6 l oder dem Ultimaker S5 mit 23,8 l greifen.Das beheizte Druckbett kalibriert und nivelliert der Prusa MK4 selbst, damit die erste Schicht gelingt. Gedruckt wird mit einem Einzel-Extruder, der das Filament automatisch lädt, wenn es eingeführt wird. Hierbei wird nicht nur Prusa-Filament unterstützt, sondern auch die verschiedenen Materialien anderer Anbieter. Erkennt der Drucker eine Blockade, stoppt der Druckvorgang. An Bord sind zudem praktische Sicherheits- und Korrektursysteme. Die Düsen lassen sich schnell und einfach wechseln. zur Bildergalerie

    Simple Bedienung und geringe Kosten

    Die Konstruktion des Prusa MK4 wirkt insgesamt wertig. Einige Bauteile stammen selbst aus dem 3D-Drucker – das gehört zum Grundgedanken von Prusa. Die Bedienung der Open-Source-Software funktioniert tadellos. Druckzeit- und Filament-Prognose sind vorhanden. Die automatische Kalibrierung des Druckbetts überzeugt und die Druckzeit wurde enorm gesteigert. Zudem ist der Prusa im Betrieb recht leise. Zur Steuerung direkt am Gerät ist ein Farb-LC-Display vorhanden. Ein USB-Port, um Designs von einem USB-Speicherstick zu laden, befindet sich direkt daneben. Mit Prusa Connect lässt sich der Drucker über das Internet steuern. Im Lieferumfang ist ein glattes magnetisches PEI-Druckblech enthalten, weitere texturierte oder satinierte Druckbleche sind im Prusa-Shop erhältlich.

    Während des Druckbetriebs liegt die durchschnittliche Leistungsaufnahme des Prusa MK4 bei etwa 96 Watt. Damit ist der 3D-Drucker geringfügig sparsamer als das Vorgängermodell. Im Vergleich zu den Konkurrenzgeräten liegt der Stromverbrauch im Rahmen, es geht aber besser. Günstig ist Prusa aber beim Filament-Angebot. Pro Kilogramm Druckmaterial zahlen Sie beim Hersteller rund 28 Euro. Konkurrenten verlangen hier teilweise das Doppelte. Und wie gesagt unterstützt Prusa auch das Druckmaterial anderer Hersteller, Sie haben also die freie Auswahl.

    Testcenter: Leopold Holzapfel

    Redaktion: Daniel Nusser

    Die Bestenliste aller 3D-Drucker finden Sie hier

    Schritt-für-Schritt-Berater: Finden Sie den passenden 3D-Drucker

    Der Prusa MK4 ist nicht der richtige 3D-Drucker für Sie? Dann probieren Sie doch unseren persönlichen Schritt-für-Schritt-Berater aus, um den für Sie passenden Drucker zu finden. Hier geht es zu unserer individuellen CHIP-Kaufberatung

    CHIP Testcenter: So testet CHIP 3D-Drucker

    CHIP setzt auch beim 3D-Drucker-Test auf eine speziell für uns programmierte Testdatenbank. Sie speichert jedes von uns erfasste Detail der Geräte. Die Ergebnisse fließen direkt in die 3D-Drucker-Bestenliste. Die Gesamtwertung errechnet sich dann anhand der unten gezeigten Gewichtung aus den einzelnen Wertungskategorien. Bei jedem neu getesteten 3D-Drucker rechnet die Datenbank die Ergebnisse für alle anderen Modelle erneut aus. Setzt ein neu getestetes Produkt den Bestwert in einer Wertungskategorie, erhält es dafür die Note 1,0, alle anderen Modelle werden entsprechend abgewertet. Gibt es einen getesteten 3D-Drucker kaum noch zu kaufen, entfernen wir ihn aus der Bestenliste.

     

    Druckqualität (60%): 

    Beim 3D-Druck kommt natürlich in erster Linie darauf an, was am Ende herauskommt. Wir drucken ein Set aus Standard-Objekten, die die Drucker auf verschiedene Art und Weise herausfordern. So interessiert uns etwa, ob größere ebene Flächen modelliert werden können, ohne dass sich etwas verzieht oder verformt.

    Wie exakt die Drucker vorgegebene Abmessungen einhalten, ermitteln wir mit einem Würfel, der eine Kantenlänge von exakt 20mm besitzen muss – Drucker, die das nicht schaffen, bekommen weniger Punkte. Filigrane Details werden ebenso begutachtet und bewertet wie glatte Oberflächen, sanfte Rundungen und scharfe Kanten. Eben weil die Technik noch in Entwicklung ist, gibt es hier sehr große Unterschiede.

     

    Ergonomie (15%): Das beste Druckergebnis macht den Heimwerker 2.0 auf Dauer nicht froh, falls Einrichtung und Bedienung des Druckers eine Qual sind: Wir testen deshalb, ob alle relevanten Stellen gut erreichbar sind, ob die mitgelieferte Soft- und Firmware des Druckers den Anwender unterstützt – etwa bei der Inbetriebnahme, der Einrichtung, Umrüstung oder Reinigung. Uns interessiert, ob man zwingend einen Rechner zum Betrieb braucht, oder ob der Drucker Aufträge auch von USB-Stick oder Speicherkarte entgegennimmt. Punkte gibt es obendrein, wenn der Drucker abschätzen kann, wieviel Druckmaterial (Filament) er für den aktuellen Job benötigen wird.

     

    Ausstattung (15%): Hier belohnen wir Anschlüsse und Schnittstellen ebenso wie die Erweiterbarkeit des Gerätes oder einzelner Komponenten. So können bei einigen Modellen die Extruder um eine weitere Einheit erweitert werden. Andere Modelle können statt des Extruders eine Fräs-Einheit aufnehmen, sodass der Anwender den Drucker – je nach Bedarf – zu einer CNC-Fräse umrüsten kann.

     

    Kosten (10%): 3D-Drucker sind teuer. Doch die Anschaffungskosten sind in der Regel nicht das Ende der Fahnenstange. Wir bewerten die Gesamtkosten – also auch Material- und Energiekosten. Diese TCO (total cost of ownership) geht mit 10 Prozent in die Gesamtwertung ein.

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