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Schweden will die erste Elektroautobahn bauen

Laden beim Fahren

Schweden will die erste Elektroautobahn bauen

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Schweden will die erste Elektroautobahn bauen

In Schweden soll bis 2025 die erste Elektroautobahn gebaut werden. Dann können E-Fahrzeuge beim Fahren mit Strom versorgt werden.

In Schweden könnten Besitzer von Elektroautos und E-Lastwagen schon bald während der Fahrt die Batterie aufladen. Planungen der schwedischen Verkehrsbehörde sehen vor, dass in Autobahnen dynamisches Laden eingebaut werden soll.

“Wir glauben, dass die Elektrifizierungslösung der Weg nach vorn für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors ist, und wir arbeiten mit einer Reihe von Lösungen”, sagte Jan Pettersson von Trafikverket der Nachrichtenseite Euronews. Als Teststrecke für das Electric Road System (ERS) wurde die E20 zwischen Hallsberg and Örebro ausgewählt. Das Projekt befinde sich derzeit in der Vorbereitungsphase und soll 2025 umgesetzt werden. Im Fokus für die knapp 20 Kilometer lange Strecke stehen zunächst Lastwagen.

Induktion schon in Deutschland erprobt

Drei Methoden stehen für das Laden während der Fahrt zur Auswahl, berichtet Euronews. Kabel über der Fahrbahn könnten die Laster aufladen – wie bei Straßenbahnen. Ein ähnliches Projekt dazu gab es bereits vom Lkw-Hersteller Scania.

Im Jahr 2018 hatte Schweden bereits einen Pilotversuch mit einer anderen Technik unternommen. Dabei wurde eine Ladevorrichtung in den Asphalt eingelassen. Fahrzeuge mussten auf der zwei Kilometer langen Teststrecke einen Ladearm ablassen. Über diesen floss dann Strom ins Fahrzeug.

Die dritte Möglichkeit ist Induktion. Dabei wird – wie bei kabellosen Handyladestationen – Strom über zwei Platten ausgetauscht. Wenn sich ein Fahrzeug über einer solche Platte befindet, wird es automatisch geladen. Das setzt aber den einen Einbau von Ladeplatten in die Straße voraus. Das Elektrofahrzeug muss ebenfalls eine Lademöglichkeit besitzen.

Diese Technik ist bereits in Deutschland erforscht worden. “Bei Neubau oder Erneuerung einer Straße werden Spulen, auch Coils genannt, in circa zehn Zentimeter Tiefe eingebaut”, beschreibt Professor Michael Wistuba vom Institut für Straßenwesen der TU Braunschweig die Vorgehensweise. Erfahrungen mit induktiver Ladeinfrastruktur konnte die Uni bereits mit dem kabellosen Elektrobus “Emil” gewinnen, der 2014 in den Linienbetrieb eingeführt wurde.

Studie: Vorteile bei gemischtem Laden

Petterson sieht die Herausforderung vor allem für Lastwagen. Wenn diese nur an einer Ladestation geladen werden können, müssten sie viele Batterien für ihre Reise mitnehmen. Mit der Elektro-Autobahn wachse die Reichweite.

In einer Studie der Chalmers Universität für Technologie wird ebenfalls die Notwendigkeit der Elektrifizierung von Lastwagen hervorgehoben. Gleichzeitig können aber ebenso der Individualverkehr davon profitieren. “Unsere Szenarien deuten darauf hin, dass eine Mischung aus ERS und Laden zu Hause die größten Vorteile erzielen würde”, sagt Studienleiter Wasim Shoman. Dennoch müsse man noch weitere Untersuchungen durchführen, wie Lastwagen und Autos am besten unterwegs geladen werden.

Dem Euronews-Bericht nach will Schweden mit Unterstützung aus Frankreich und Deutschland bis zum Jahr 2045 etwa 3.000 Kilometer an elektrische Straßen bauen.

Verwendete Quellen:

・euronews.com: “Sweden is building the world’s first permanent electrified road for EVs to charge while driving”(englisch)

・mdpi.com: “Benefits of an Electric Road System for Battery Electric Vehicles” (englisch)

・magazin.tu-braunschweig.de: “Keine Kabel, kein Warten: E-Auto laden beim Fahren”

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