Ein großes VW-Logo steht auf dem Verwaltungshochhaus vom Volkswagen-Werk.
In der Entwicklung des autonomen Fahrens, bei dem die Hannoveraner konzernweit eine Führungsrolle haben, sollen 2023 ebenfalls weitere Schritte folgen. Nach dem beendeten Milliarden-Deal bei der US-Firma Argo AI gab es Berichte, VWN könnte seine laufende Kooperation mit der Intel-Tochter Mobileye ausbauen. Manager Christian Senger wollte den konkreten Namen zu einer «neuen Partnerschaft, die in Arbeit ist», noch nicht bestätigen. «Aber wir sind da voll im Plan.» Details würden wohl noch im ersten Halbjahr vorgestellt – ebenso wie ein «Self-Driving-System». Außerdem seien zusätzliche Testfahrten mit automatischen Teilfunktionen in deutschen Städten vorgesehen.
Im Herbst hatte VW bei der mit Ford bestehenden Zusammenarbeit mit Argo AI den Stecker gezogen. Grundsätzlich liefen die Projekte mit dem US-Autokonzern gut, so Intra. «Einige vermuteten ja, wir würden unsere Pläne beerdigen – aber das Gegenteil ist der Fall.» VW liefert Ford Komponenten der Elektro-Plattform MEB zu, auch für einzelne Fahrzeuge wie die Neuauflage des VW-Pick-ups Amarok und den Ford Tourneo haben sich beide Seiten zusammengetan. Bei Software-Themen spielt außerdem die VW-Sparte Cariad eine zentrale Rolle, dort war es zunächst zu großen Verzögerungen in der Systementwicklung gekommen.
Sollte sich die Versorgung mit Mikrochips stabilisieren, könne VWN am Stammsitz Hannover in diesem Jahr wieder «unter Volllast» über 900 Autos pro Arbeitstag produzieren. Die Kernzahlen des vergangenen Jahres waren bereits bekannt: Die weltweiten Auslieferungen sanken um 8,6 Prozent auf knapp 329 000 Fahrzeuge, in Deutschland aber gelang ein Plus um 8,3 Prozent auf 98 400 Einheiten. Die Gesamtzahl der verkauften E-Modelle bei VWN war mit etwas mehr als 7500 vom Volumen her noch gering, entsprach jedoch einer Verdopplung zum Vorjahr.
Beim um 15,6 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro erhöhten Umsatz waren auch höhere Preise ein Faktor. Der Gewinn im laufenden Geschäft stieg deutlich von 73 auf 529 Millionen Euro – im ersten Corona-Jahr 2020 war noch ein erheblicher Verlust von 454 Millionen Euro aufgelaufen.