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Tesla: Gewinn steigt im Jahresvergleich um 17 Prozent​

Bei der Vorstellung der aktuellen Quartalszahlen stellt Musk für das kommende Jahr ein Absatzwachstum von 20 bis 30 Prozent in Aussicht.​

tesla: gewinn steigt im jahresvergleich um 17 prozent​

(Bild: Tesla)

An kühnen Vorhersagen hat Elon Musk nie gespart. Seit 2016 steht das vollautonome Fahren seinen Worten nach kurz vor dem Durchbruch. Ab 2026 solle es dann tatsächlich so weit sein, verspricht Musk, und das dann auch gleich massenhaft. Bei der Vorstellung der aktuellen Quartalszahlen stellte er in Aussicht, jährlich mindestens zwei Millionen Cybercabs bauen zu wollen, vielleicht auch vier Millionen. Letzteres sei allerdings nur eine “bestmögliche Schätzung”. Außerdem werde jeder aktuelle Tesla autonom fahren können. Anleger ließen sich mitreißen, Teslas Kurs stieg im nachbörslichen US-Handel am 23. Oktober um rund zwölf Prozent.

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Musk hat jedoch längst erkannt, dass seinen Worten Taten folgen müssen, denn andere Anbieter sind beim autonomen Fahren momentan einen Schritt voraus. Waymo unternimmt eigenen Angaben zufolge in vier US-Städten wöchentlich rund 100.000 vollautonome Fahrten, was vor Ort nicht immer auf Begeisterung stößt. Es kommt schon vor, dass diese Fahrzeuge den Verkehr blockieren, wenn die Systeme auf Situationen treffen, mit denen sie nicht umgehen können. Dennoch ist Waymo Tesla derzeit voraus. Teslas “Autopilot” ist auch in der fortgeschrittenen Version nur ein Fahrassistenz-System, bei dem der Mensch am Steuer in der Verantwortung bleibt und jederzeit bereit sein muss, die Kontrolle zu übernehmen.

Vollautonom mit Kameras

In den autonomen Fahrzeugen von Waymo steckt allerdings sehr teure Technik, denn Google setzt auf Lidar. Tesla dagegen will das vollautonome Fahren allein mit Kameras ermöglichen. Das würde die Fahrzeugkosten enorm senken. Ein Cybercab soll weniger als 30.000 US-Dollar kosten, versprach Musk bei der Vorstellung. Tesla teste im Silicon Valley bereits intern einen automatisierten Fahrdienst für Mitarbeiter, allerdings mit Sicherheitsfahrern am Steuer.

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Autonom fahrende Fahrzeuge können nach bisherigen US-Regeln nur mit besonderer Genehmigung in kleiner Zahl auf die Straßen gebracht werden. Zudem unterscheiden sich die Vorschriften für selbstfahrende Autos zwischen den Bundesstaaten. Das muss nicht so bleiben, was die derzeitige Unterstützung Musks für den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zum Teil erklären mag. Der hatte in Aussicht gestellt, bei einem Wahlsieg Elon Musk an die Spitze eines Gremiums zur Kontrolle der Staatsausgaben zu setzen. Wenn es dazu komme, werde er sich dafür einsetzen, dass es eine landesweite Regelung zur Zulassung autonomer Autos gibt.

Absatz soll um 30 Prozent wachsen

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Im ersten Halbjahr 2025 will Musk auch ein günstigeres Tesla-Modell auf den Markt bringen. Das werde das Absatzwachstum im kommenden Jahr auf 20 bis 30 Prozent hochtreiben, jedenfalls so lange es keinen “großen Krieg” oder “himmelhohe Zinsen” gebe, sagte er. Tesla steigerte die Absatzzahlen in der Vergangenheit immer wieder, doch 2024 ist unklar, ob die Auslieferungen nicht unter die Vorjahresmarke von gut 1,8 Millionen Fahrzeugen fallen.

Im dritten Quartal stiegen die Auslieferungen um sechs Prozent auf knapp 463.000 Fahrzeuge. Den größten Teil davon machten mit rund 440.000 Model 3 und vor allem Model Y aus. Steigende Verkaufszahlen im kommenden Jahr sind wahrscheinlich, denn das SUV Model Y bekommt eine Modellpflege. Der Pickup “Cybertruck” soll inzwischen auf dem dritten Platz in der Rangliste der in den USA verkauften Elektrofahrzeuge liegen, teilte Tesla ohne eine konkrete Absatzzahl mit.

Gewinne auch aus CO2-Zertifikaten

Beim Quartalsumsatz verfehlte Tesla knapp die Analysten-Prognosen. Die Erlöse stiegen im Jahresvergleich um acht Prozent auf knapp 25,2 Milliarden Dollar. Am Markt waren im Schnitt rund 25,4 Milliarden Dollar erwartet worden. Dabei spielte auch das Geld eine Rolle, das Tesla mit dem Verkauf von CO₂-Zertifikaten an Autohersteller mit Verbrennungsmotoren einnimmt. Im reinen Autogeschäft stieg der Umsatz um zwei Prozent auf gut 20 Milliarden Dollar. Insgesamt stieg der Tesla-Gewinn im Jahresvergleich um 17 Prozent auf rund 2,17 Milliarden Dollar. Beim bereinigten Gewinn pro Aktie waren es 72 US-Cent. Analysten hatten mit 58 US-Cent gerechnet.

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(mfz)

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