Peugeot plant Radikales. Schon 2026 sieht die Löwenmarke den Serienstart seines „Hypersquare“ vor, einer Mischung aus Formel-1-Lenkrad und Spielkonsolen-Steuerung. Kommen könnte es ausgerechnet im kleinsten Modell der Marke.
Das Thema Cockpit-Gestaltung hat bei Peugeot seit über einem Jahrzehnt einen ganz besonderen Stellenwert. 2012 sorgte die französische Löwenmarke mit dem sogenannten I-Cockpit für erstaunen, weil die Armaturen erstmals oberhalb des Lenkradkranzes platziert wurden. Dazu musste jedoch gleichzeitig das Lenkrad deutlich kleiner als üblich gemacht werden. Alles angeblich für eine bessere Ablesbarkeit.
Trotz einiger Kritik hielten die Designer daran fest. Das I-Cockpit zog in mehr und mehr Modelle ein und zählt heute zum Standard-Outfit eines Peugeot. Mehr noch: Man ist inzwischen bei der Generation zwei angelangt und hat die 3D-Technologie sowie den Panoramablick integriert. „Unser I-Cockpit steckt mittlerweile in über zwölf Millionen Peugeots“, sagt Peugeot-Chefin Linda Jackson.
Vieles in der Bedienung läuft damit über das Lenkrad-Display, was auf eine reduzierte und aufgeräumte Armaturentafel schließen lassen könnte. Angeblich sollen Informationen wie Geschwindigkeit, Tempolimit- und Navigations-Hinweise auf eine waagerecht angeordnete, flache Walze projiziert werden, oberhalb des Hypersquare und damit ganz im Sinne der I-Cockpit-Devise.
In welchem neuen Modell Peugeot das Hypersquare-Lenkrad erstmals einbauen wird, wollte die Markenchefin Linda Jackson in einem Gespräch auf der Pariser Messe nicht verraten. Glaubt man Gerüchten, könnte es sich um die nächste Generation des Peugeot 208 handeln. Vom Zeitrahmen her würde es passen. Der Kleinwagen wird vermutlich noch Ende 2025 vorgestellt und soll im Jahr darauf in den Markt gehen.
Steer-by-wire steht bereit
Dass Peugeot eine solche Technik ausgerechnet zuerst seinem kleinsten Modell angedeihen lässt, mag zunächst verwundern. Normalerweise laufen Hightech-Neuheiten in der Branche nach dem Top-down-Prinzip ab, also Ober- und Luxusklasse zuerst, weil der Kunde hier den mitunter zunächst hohen Aufpreis eher zahlt, und später dann in den unteren Segmenten.
Doch in diesem Falle gestaltet sich die Situation anders. Welchen Sinn würde es für die Produktplaner machen, das Hypersquare in ein großes SUV einzubauen? Die Zielgruppe würde mit ziemlicher Sicherheit abwinken, stattdessen ein klassisches Lenkrad vorziehen. Anders beim 208. Peugeot spricht mit diesem Modell eine deutlich jüngere Klientel an. Viele der Kunden sind mit Spielkonsolen und Videospielen aufgewachsen, sind insgesamt technikaffiner und sehr viel offener für coole Features.
Bleibt die Frage, ob Peugeot das Hypersquare – so es denn im 208 kommen sollte – für alle Versionen, als Option oder nur für die sportlichste Variante (GT) anbieten wird. Eine Antwort hierauf dürfte erst in gut einem Jahr zu erwarten sein.