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Appell der ZDK-Präsidenten zum Zusammenhalt

Mit einem offenen Brief an die Innungen und Landesverbände reagieren die ZDK-Ehrenpräsidenten Jürgen Karpinski und Robert Rademacher sowie der ZDK-Präsident Arne Joswig auf die Trennungsabsichten des ZVK vom ZDK. Der Grund: Am heutigen Montag will der ZVK erste Maßnahmen treffen.

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Im Haus des Kfz-Gewerbes wird derzeit um den gemeinsamen Kurs der Branche gerungen. (Bild: Richter – »kfz-betrieb«)

In einem offenen Brief an die Innungen und Landesverbände des Kfz-Gewerbes reagiert das Ehrenamt des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) auf die Bestrebungen des Zentralverbands des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK), eine eigene Geschäftsführung einzurichten. Die Ehrenpräsidenten Robert Rademacher, Jürgen Karpinski und Präsident Arne Joswig appellieren an die Mitglieder, in dieser Krisensituation des Verbandes zusammenzustehen und die Trennungsabsichten nicht weiter mitzutragen.

1978 hatten sich die beiden Verbände und dem Dach des ZDK zusammengeschlossen und führen seither die Geschäfte gemeinsam. Die drei Präsidenten fürchten einen massiven Rückschritt des Kfz-Gewerbes auf die Zeit vor 1978 und eine Schwächung beider Verbände. Anlass für den Brief ist die für den heutigen Montag geplante ZVK-Vorstandssitzung unter dem Vorsitz von Bundesinnungsmeister Detlef Peter Grün, in der die Trennung der Geschäftsführung und weitere Schritte zur Umsetzung Thema sein werden.

Auch Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident sowie Sprecher des Fabrikathandels und Präsident des Kfz-Gewerbes Sachsen-Anhalt, hatte vor den Folgen der Entscheidung gewarnt, insbesondere aber auch den Ablauf der ZVK-Sitzung selbst kritisiert. Der ZVK-Vorstand habe aus Sicht Peckruhns den Mitgliedern nicht alle Informationen zur Verfügung gestellt, derer es für die getroffene Entscheidung bedurft hätte.

Offener Brief der Ehrenpräsidenten und des amtieren Präsidenten

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Die ZDK-Ehrenpräsidenten Robert Rademacher (links), Jürgen Karpinski (Mitte) und der amtierende Präsident Arne Joswig appellieren an die ZDK- und ZVK-Mitglieder, die Trennungsabsichten nicht weiter zu verfolgen. (Bild: ZDK)

Hier der Wortlaut des offenen Briefes der drei ZDK-Präsidenten:

„Mit großer Sorge haben wir den Beschluss der außerordentlichen Mitgliederversammlung des ZVK vom 9. Oktober zur Kenntnis genommen. Die Initiatoren beabsichtigen, den ZVK aus der bewährten Zusammenarbeit mit dem ZDK herauszulösen und eine eigene ZVK-Geschäftsstelle unter einem eigenen Hauptgeschäftsführer einzurichten.

Dies würde dazu führen, dass das Kfz-Gewerbe wieder zu dem Zustand von vor 1978 zurückkehrt, als zwei unabhängige Organisationen für den ZVK und den ZDK sprachen. Auch wenn viele Details der Umsetzung noch unklar sind – wie die Verteilung von Themen, Personal und Finanzen – ist eines gewiss: Die Fähigkeit des deutschen Kfz-Gewerbes, unsere Betriebe zu unterstützen und unsere Stand-punkte in der Politik und Öffentlichkeit zu vertreten, würde erheblich geschwächt. Wir teilen und schwächen uns selbst, und das völlig unnötig. Mit Unterstützung eines renommierten Anwalts lagen mehrere Optionen vor, die geeignet waren, das AÜK-System auch ohne eine vollständige Abspaltung zu sichern.

Gerade in diesen schwierigen Zeiten der Transformation und Disruption sollten alle Kräfte ausschließlich darauf verwendet werden, die Stärke der Gemeinschaft aller Kraftfahrzeugbetriebe, also des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), zu bewahren und zu stärken.

Wir, die Ehrenpräsidenten des ZDK sowie der amtierende Präsident des ZDK, stehen fest hinter einem starken Verband im Dienste unserer Betriebe. Dafür haben wir uns immer eingesetzt und werden es auch weiterhin tun. Dass der ZVK Mitglied im ZDK bleiben möchte, begrüßen wir deswegen sehr. Doch dies allein wird keineswegs ausreichen, um eine starke Stimme für das gesamte Kfz-Gewerbe zu gewährleisten. Die Erfahrungen vor 1978 haben uns klar gezeigt: Getrennte Organisationen führen zu Reibungsverlusten und schwächen unsere Schlagkraft. Vielmehr muss es darum gehen, die Leistungsfähigkeit der Spitzenverbände zu stärken – gerade jetzt, wo unsere Betriebe vor so gewaltigen Herausforderungen stehen wie selten zuvor.

Wir sind überzeugt: Die Herausforderungen der Zukunft können wir nicht mit den Rezepten von gestern meistern.“

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