- Mordermittlungen gegen SUV-Fahrer nach Tod von Radler
- „SUV-Fahrer, der unfähig ist, seine Emotionen zu steuern“
Nach einem Verkehrsstreit soll ein SUV-Fahrer in Paris einen Radfahrer absichtlich totgefahren haben. Das löst landesweit Proteste aus, die etlichen Autobesitzern eine böse Überraschung bescheren.
Nach dem Tod eines von einem Geländewagen überfahrenen Radfahrers in Paris haben Aktivisten im südfranzösischen Toulouse aus Protest bei 65 SUV nachts die Luft aus den Reifen gelassen.
Die Städte seien für so große Fahrzeuge nicht ausgerichtet und die Menschen müssten davon abgehalten werden, solche Autos zu kaufen, die wahre „Klimabomben“ seien.
In Paris und weiteren französischen Großstädten gab es am Wochenende Protestaktionen zum Gedenken an den am Dienstag in Paris überfahrenen Radfahrer Paul Varry (27). Dazu aufgerufen hatte unter anderem der französische Radfahrverband, der mehr Sicherheit für Radfahrer im Straßenverkehr verlangte.
Mordermittlungen gegen SUV-Fahrer nach Tod von Radler
Um im Stau schneller vorwärtszukommen, war der SUV-Fahrer offenbar bereits 200 Meter über eine Fahrradfahrspur gefahren, als er auf den Fuß des 27-Jährigen rollte. Als dieser auf die Motorhaube des Wagens schlug, setzte der Autofahrer zunächst zurück, lenkte den Wagen dann aber in Richtung des Radfahrers, als dieser ihn zur Rechenschaft ziehen wollte.
Der Autofahrer befindet sich in Untersuchungshaft. Sein Anwalt erklärte, der Mann habe den Radfahrer auf keinen Fall töten wollen. Im Laufe der Auseinandersetzung habe er möglicherweise die Kontrolle über seinen Wagen verloren.
„SUV-Fahrer, der unfähig ist, seine Emotionen zu steuern“
Die Aktivisten in Toulouse brachten auch vor, der Kauf eines SUV sei für viele Menschen eine Frage des Status und Ausdruck einer maskulinen Haltung. „Diese maskuline Haltung war es, die Paul Varry das Leben kostete. Ein in seinem Ego getroffener SUV-Fahrer, der unfähig ist, seine Emotionen zu steuern, der lieber einen Radfahrer überfährt und seine eigene Tochter im Fahrzeug traumatisiert, als sich die Kritik des Radfahrers anzuhören und sich selbst zu hinterfragen.“
lsc/dpa