- Autohersteller müssen 2025 strengere Flottengrenzwerte einhalten
- Europas größte Autobauer und die Elektrifizierung: Volvo mit Abstand vorne
- Flottengrenzwerte 2025: VW und Ford liegen am meisten darüber
- Autohersteller haben mehrere Möglichkeiten, die Flottengrenzwerte zu reduzieren
CO₂-Flottengrenzwerte
Zu viel Hysterie? Studie zeigt, wie viel Elektrifizierung Autohersteller im Jahr 2025 benötigen
Schon bald müssen Autohersteller in der EU neue Flottengrenzwerte erfüllen. Sind Ängste diesbezüglich berechtigt? Eine Studie erklärt den Grad der Elektrifizierung.
Berlin/Paris – Im kommenden Jahr schraubt die EU die Flottengrenzwerte nach unten. Autohersteller sehen sich dann gezwungen, einen größeren Anteil ihres Absatzes elektrifizieren, um mögliche Strafzahlungen zu verhindern.
Autohersteller müssen 2025 strengere Flottengrenzwerte einhalten
Laut der Analyse des International Council on Clean Transportation (ICCT) müssen Autohersteller im Jahr 2025 rund 28 Prozent ihrer Neuwagen als Elektrofahrzeuge verkaufen, um die strengeren CO2-Vorgaben der EU zu erfüllen.
Der Bericht verdeutlicht, dass die Elektrifizierung der Flotten zentral ist, um die anvisierten Flottengrenzwerte zu erreichen. Im Schnitt müsse der Anteil pro Marke um 12 Prozent erhöht werden.
Was sind Flottengrenzwerte?
Flottengrenzwerte bei Neuwagen in der EU legen fest, wie viel CO₂ ein Autohersteller durchschnittlich pro Fahrzeug seiner verkauften Flotte ausstoßen darf. Sie sollen die Konzerne dazu bringen, den Schadstoffausstoß zu reduzieren, indem sie mehr Elektro- und Hybridfahrzeuge anbieten. Werden die Grenzwerte überschritten, drohen empfindliche Strafzahlungen.
Europas größte Autobauer und die Elektrifizierung: Volvo mit Abstand vorne
Die CO₂-Grenzwerte für die Flotten der Autohersteller sinken 2025 von momentan rund 115 Gramm je Kilometer auf 93,6 Gramm, ehe der Flottengrenzwert beim geplanten Verbrenner-Aus 2035 auf 0 verschoben werden soll.
Eine Grafik des ICCT veranschaulicht, welche der zehn größten europäischen Anbieter inwieweit die anstehenden Flottengrenzwerte überschreiten. Ein Autobauer sticht daraus hervor und liegt schon jetzt unterhalb der Grenze: Volvo.
Flottengrenzwerte 2025: VW und Ford liegen am meisten darüber
Obwohl VW und Ford diesbezüglich offenbar am meisten Steigerungsbedarf haben, ist es laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) Renault, das neben VW in der Politik eine Aufweichung der Elektrifizierung forciert: Frankreichs Wirtschaftsminister Antoine Armand erklärte demnach am Rande des Pariser Autosalons: „Ich rechne nicht damit, dass Sanktionen verhängt werden, wenn immense Anstrengungen unternommen wurden.“
Dabei erscheinen die von der EU verfassten Vorgaben nicht unrealistisch: Zwischen den Jahren 2019 und 2021 haben die Autohersteller den Schadstoffausstoß ihrer Flotten bereits um 23 Prozent reduziert. Was aus der Studie noch hervorgeht: BMW, Kia und Stellantis sind der Erfüllung ihrer CO₂-Vorgaben wohl am nächsten. Die erforderliche Reduktion wird zwischen 9 und 11 Prozent geschätzt.
Strengere Umweltvorgaben: Ab 2025 müssen Autohersteller in der EU ihre Flottengrenzwerte anpassen
Autohersteller haben mehrere Möglichkeiten, die Flottengrenzwerte zu reduzieren
Gegenüber dem Portal Electrive wartet der ICCT-Europa-Chef mit einer interessanten Erklärung auf: Laut Peter Mock handele es sich um „eine sehr konservative Betrachtung.“ „In der Realität werden die BEV-Anteile geringer ausfallen, weil die Autobauer auch auf andere Maßnahmen (und Tricks) zurückgreifen.“ Mitleid mit den Herstellern hält er deswegen für unangebracht.
Der Grund: Neben einem größeren Anteil von Elektroautos können Volkswagen und Co. zum Beispiel mehr Plug-in-Hybride oder effizientere Verbrennermodelle verkaufen, um die strengeren Flottengrenzwerte zu erfüllen. (PF)