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Porsche 911 GT3 (2025): Facelift erstmals ohne Mehrleistung

Trotzdem ist am Motor vieles neu, dazu erstmals Weissach-Paket, ein neuer Super-Sitz und ein saftiger Preisanstieg

porsche 911 gt3 (2025): facelift erstmals ohne mehrleistung

Der Porsche 911 Turbo hat gerade seinen 50. Geburtstag gefeiert, aber auch eine weiterer Marken-Held begeht in diesem Jahr ein großes Jubiläum. Die Rennsport- und Trackday-Ikone 911 GT3 wird 25. Freunde, wie die Zeit vergeht. 1999 kam der 996 GT3 auf den Markt. Ein Vierteljahrhundert später legen die Zuffenhausener nun die achte Generation auf. Sagen Sie Hallo zum 992.2 GT3.

Fans werten die Facelifts in der Regel als neue Generation. Weil in der Regel bei selbigen auch unglaublich viel Neues passiert. Das sieht bei der aktuellen Modellpflege auf den ersten Blick gar nicht so aus. Unter anderem gibt es erstmals in der Geschichte des 911 GT3 bei einer Produktaufwertung keine Leistungssteigerung. Aber lassen Sie sich da mal nicht täuschen, denn natürlich waren Andreas Preuninger, seines Zeichens unangefochtener Herrscher über die GT-Modelle, und sein Team wieder mal unglaublich fleißig. Wir sagen Ihnen, was sich beim 992.2 GT3 alles geändert hat.

Antrieb

Wenig überraschend bleibt es beim frei saugenden 4,0-Liter-Boxermotor. Ungewöhnlich jedoch: Mit 510 PS leistet er exakt so viel wie bisher, mit 450 Nm sogar 20 Nm weniger. Sie können sich vermutlich denken, woran das liegt: Klar, die lieben Emissionsregularien werden immer rigider. Dass der Output nahezu konstant gehalten werden konnte, kommt da schon einem Husarenstück gleich. 

Das Aggregat ist neuerdings mit zwei Partikelfiltern und vier Katalysatoren ausgestattet. Laut Porsche konnte man dennoch “eine emotionale Klangkulisse” erreichen. Zu den Neuerungen am 9.000-Touren-Drehzahl-König gehören überarbeitete Zylinderköpfe und schärfere Nockenwellen aus dem 911 GT3 RS, die für eine noch dynamischere Leistungsentfaltung im oberen Drehzahlbereich sorgen sollen. Zusätzlich kommen strömungsoptimierte Einzeldrosselklappen sowie optimierte Ölkühler zum Einsatz.

Das Leistungsgewicht liegt im Bestfall bei 2,8 kg/PS. Zudem verfügen sowohl das 7-Gang-PDK als auch das 6-Gang-Schaltgetriebe über eine im Vergleich zum Vorgänger um acht Prozent kürzere Achsübersetzung. Der geliftete 911 GT3 beschleunigt mit PDK in 3,4 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 311 km/h. Beim Handschalter sind es 3,9 Sekunden und 313 km/h. Eine Rundenzeit auf der Nordschleife wird sicher folgen. Der aktuelle GT3 umrundete die 20,8 Kilometer in 6:59 Minuten.

Fahrdynamik/Leichtbau

Die große Schlagzeile beim 992 GT3 war Anfang 2021 ja der erstmalige Einsatz einer Doppelquerlenker-Vorderachse, die das Einlenken nochmals spürbar verbesserte. Mit dabei sind seitdem auch aerodynamisch geformte Längslenker mit Tropfenprofil, die bei hohen Geschwindigkeiten den Abtrieb im Radhaus und die Bremsenkühlung optimieren.

Damit die Abtriebsbalance zwischen Vorder- und Hinterachse auch beim Bremsen aus hohen Geschwindigkeiten erhalten bleibt, reduziert man nun das Nicken (Antidive). Dazu wird das vordere Kugelgelenk des unteren Längslenkers wie beim aktuellen GT3 RS nach unten versetzt.

Bildergalerie: Porsche 911 GT3 (2025) und Porsche 911 GT3 mit Touring-Paket (2025)

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Außerdem will man bei den serienmäßigen Sportreifen (255/35 ZR20 vorne, 315/30 ZR21 hinten) die Nasshaftung verbessert haben. Optional gibt es wieder Track-Reifen mit Straßenzulassung. Zusätzlich haben die Ingenieure an der Dämpferabstimmung gefeilt und auch an der Lenkung wurde nochmal Hand angelegt, was Motosport-Legende und Markenbotschafter Walter Röhrl offenbar goutiert:

„Gerade auf kurvigen Landstraßen spürt man deutlich, dass die Lenkung
noch besser abgestimmt ist als beim Vorgänger“, sagt er. „Sie vermittelt noch mehr Vertrauen ins Auto, weil sie aus der Mittelposition heraus ruhiger anspricht, ohne an Direktheit zu verlieren. Auch die kürzere Übersetzung des Getriebes steigert den Fahrspaß auf Landstraßen erheblich.“

Das Thema Leichtbau spielt Porsche beim 911 GT3 Facelift unter anderem mit einem neuen, silberfarbenen Alurad das alles in allem gut 1,5 Kilo einspart. Wer das Weissach-Paket oder das Leichtbau-Paket ordert, kann – wenn er noch mehr Geld ausgibt – Magnesium-Räder bekommen, die neun Kilogramm abschaben. Eine neue 40-Ah-Lithium-Ionen-Leichtbau-Batterie macht das Auto zusätzliche vier Kilo leichter. In der leichtesten Konfiguration wiegt der neue 911 GT3 laut Hersteller 1.420 Kilogramm.

Exterieur/Interieur

Von außen erkennen Sie den aufgefrischten 911 GT3 an geänderten Front- und Heckpartien. Für erhöhten Abtrieb und einen verbesserten Luftstrom sorgen eine neueKontur des Frontdiffusors, eine geänderte Form der Buglippe und modifizierte Finnen
am Unterboden. Die neu gestalteten Matrix LED-Hauptscheinwerfer kriegen Sie optional mit weißem Akzentring. Die neuen Leuchten bündeln alle Lichtfunktionen des 911 und machen die Zusatzleuchten in der Frontschürze daher überflüssig. Am Heck sind Diffusor, Lufteinlässe und Heckdeckel neu gestaltet. Der Heckflügel des 911 GT3 erhält neue, angewinkelte Sideplates.

Wir haben das alles mal grafisch für Sie aufbereitet. Links sehen Sie jeweils das alte Modell, rechts den neuen GT3:

Porsche 911 GT3 (2021)

Porsche 911 GT3 mit Weissach Paket (2025)

Porsche 911 GT3 Touring (2021)

Porsche 911 GT3 mit Touring-Paket (2025)

Den größten News-Wert im Innenraum hat ein neuer, aufpreispflichtiger Leichtbau-Sportschalensitz mit klappbarer Rückenlehne und Sitzschale aus CfK. Der scharfe Stuhl kommt mit Thorax-Airbag, elektrischer Höhen- und manueller Längseinstellung.Optional ist eine dreistufige Sitzheizung erhältlich. Ein Teil der Kopfstützenpolsterung
lässt sich herausnehmen – gut, wenn man einen Helm trägt.

Der Rest des Cockpits orientiert sich am jüngst gelifteten 911 Carrera, außer dass es der neue Startknopf zum Glück nicht in den GT3 geschafft hat. Der sogenannte „Track-Screen“ reduziert die digitalen Anzeigen links und rechts des Drehzahlmessers auf Daten zu Reifen, Öl, Wasser und Kraftstoff. Außerdem zeigt er einen Schaltblitz an. Die Anzeige des Drehzahlmessers kann auf Wunsch so gedreht werden, dass sich 9.000er-Marke auf der 12-Uhr-Markierung befindet.

GT3 mit Touring-Paket

Schön für alle Heckflügel-Hater: Das beliebte Touring-Paket ist nun direkt ab Marktstart zu haben. Und künftig noch besser zu erkennen. Falls der fehlende Wing noch nicht reicht, gibt es nun einen „911 GT3 touring“-Schriftzug auf dem Heckdeckelgitter. Ein ausfahrbarer Heckspoiler mit Gurney-Flap und ein angepasstes Finnen-Design am Unterboden sorgen für die aerodynamische Balance. Durch die erstmals erhältliche Rückbank differenziert sich der Touring noch mehr in Richtung Alltagstauglichkeit.

Neue Ausstattungspakete

Eine weitere Premiere im GT3-Land feiert das Weissach-Paket, das Rennstrecken-Performance und -Ambiente weiter boostet.

Stabilisator, Koppelstangen und Schubfeld an der Hinterachse bestehen ebenso aus CfK wie Dach, Heckflügel-Sideplates, Außenspiegeloberschale, Spiegeldreieck und die Airblades im
Frontbereich. Dazu gibt es mehr Leder und Race-Tex im Innenraum. Optional sind ein CfK-Überrollkäfig und erwähnte Magnesium-Schmiederäder erhältlich.

Für den 911 GT3 Touring bietet Porsche das Leichtbau-Paket an. Hier bestehen das in Wagenfarbe lackierte Dach sowie Stabilisator, Koppelstangen und Schubfeld an der Hinterachse aus CfK. Außerdem sind die Magnesium-Räder und Leichtbau-Türverkleidungen Bestandteil des Pakets. Wer den Handschalter ordert kommt zudem in den Genuss des verkürzten Schalthebels aus dem 911 S/T. Genau davor befindet sich eine “Leichtbau”-Plakette.

Ohne Aufpreis ist für den 911 GT3 mit Heckflügel das Clubsport-Paket erhältlich. Es beinhaltet einen verschraubten Überrollkäfig aus Stahl im Heckbereich, einen 6-Punkt-Gurt für den Fahrer und einen Handfeuerlöscher.

Preise

Der neue Porsche 911 GT3 und der neue Porsche 911 GT3 mit Touring-Paket können
ab Ende des Jahres zu Preisen ab 209.000 Euro bestellt werden. Gegenüber dem Vorgänger ist das ein knackiger Preisaufschlag von 15.600 Euro. Das Weissach-Paket kostet 18.076 Euro, das Leichtbau-Paket ist für 33.867 Euro zu haben.

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