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„Markt braucht günstige E-Autos“: Kia kündigt 25.000-Euro-Modell an

„markt braucht günstige e-autos“: kia kündigt 25.000-euro-modell an

Dem Kia EV 3 sollen schon bald günstiger Modelle folgen.

Seien es die Manager von Volkswagen, BMW oder Stellantis: Viele Autobosse beklagen, dass ihre E-Autos in Europa zu wenig Kunden finden. Der Wettbewerb wird rauer. Stellantis-Boss Carlos Tavares spricht sogar vor „darwinistischen Zeiten“. Ho-Sung Song, CEO des südkoreanischen Autoherstellers Kia, will diesen Pessimismus nicht teilen. Der Topmanager verbreitet Zuversicht und kündigt im Interview mit automobil-industrie.de eine Modelloffensive an. Spätestens 2027 will Kia in Europa auch mit einem Stromer am Markt sein, der 25.000 Euro kostet.

Kia Boss glaubt an Markterholung

Auch wenn das wirtschaftliche Klima in einigen europäischen Ländern schwierig ist, blickt Ho-Sung Song zuversichtlich in die Zukunft. „Ich glaube an Europa, weil ich selbst 15 Jahre dort gelebt und es zu schätzen gelernt habe. Die europäische Wirtschaft wird sich wieder berappeln und das wird auch den E-Auto-Markt befeuern“, gibt sich der Kia-Boss zuversichtlich. Er fügt hinzu: „Außerdem stagniert der Absatz nur in vier, fünf Kernmärkten und vor allem in Deutschland. In den anderen Ländern wächst die Nachfrage langsam, aber stetig.“

Mit günstigen Autos gegen die Krise

Um möglichst viele neue Kunden zu gewinnen, tue Kia „alles, um die Kosten zu senken“, erklärt Ho-Sung Song und nennt als Beispiel den EV3, der ab 36.000 Euro zu haben sein wird. Auch wenn ein Viertel der weltweit verkauften Kia-Autos zwischen 15.000 und 25.000 Euro koste, sei es immer noch eine schwierige Aufgabe „ein E-Auto in dieser Preisklasse herzustellen“, erklärt Ho-Sung Song gegenüber automobil-industrie.de. Trotzdem ist es sein erklärtes Ziel, schon das nächste reine E-Modell von Kia für etwa 30.000 Euro auf den Markt zu bringen. Doch das ist nur der erste Schritt. „Natürlich bin ich überzeugt, dass der Markt noch günstigere Autos braucht“, erklärt der Kia-CEO, der folgerichtig bis 2027 einen Stromer für 25.000 Euro folgen lassen will.

Zahlreiche Modelle in Planung

Auch wenn Kia weiterhin neben reinen E-Autos auch Vollhybride und Plug-in-Hybride sowie Motoren mit einem  48-Volt-System (Mildhybride) bauen will, hat sich der südkoreanische Autobauer ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2023 sollen 40 Prozent aller verkauften Kia Stromer sein. Die Modellpalette an E-Autos soll deshalb so schnell wie möglich ausgebaut werden. „Der EV2, EV4 und EV5 sind bereits in der Pipeline“, verrät Ho-Sung Song, der große Hoffnung in Feststoffbatterien setzt.

In diesen Akkus sieht der Kia-Boss ein riesiges Potenzial. Sie seien anderen Batterien „in allen Bereichen überlegen”. So seien Feststoffbatterien effizienter und würden höhere Reichweiten ermöglichen. „Es ist unser erklärtes Ziel, Autos mit dieser Technik auf den Markt zu bringen. Ein Datum kann ich nicht nennen, aber es wird nicht mehr lange dauern“, verspricht Ho-Sung Song.

Die Konkurrenz schläft nicht

Kia ist mit der Absicht, mit günstigen Stromern auf Kundenfang zu gehen, nicht allein.

  • VW will vermutlich 2026 den ID.2 zu einem Basispreis von unter 25.000 auf den Markt bringen.
  • Auch wenn die Auslieferung noch vier Monate auf sich warten lässt, kann bereits jetzt der Leapmotor T03 geordert werden. Basispreis: 18.900 Euro.
  • Bis 2026 soll es hingegen noch dauern, bis der neue vollelektrische Renault Twingo E-Tech in den Verkaufsräumen steht. Der anvisierte Einstiegspreis von unter 20.000 Euro ist ebenfalls erfreulich.

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