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Wie verändert sich das Mobilitätsverhalten?

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Ein Auto besitzen, mieten oder doch mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren? Das Mobilitätsverhalten verändert sich in Angesicht von steigenden Kosten und wachsendem Umweltbewusstsein mehr und mehr. Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie sich Umgang des Menschen mit den verschiedenen Transportmitteln verändern wird.

wie verändert sich das mobilitätsverhalten?

Der Besitz eines Fahrzeugs ist mittlerweile eine teure Investition, bei der die Kosten für den Kauf, die Wartung, die jährlichen Inspektionen und die Steuern zu berücksichtigen sind. Carsharing ist eine Alternative zum eigenen Fahrzeug. (Bild: Bolt)

In den letzten zehn Jahren hat sich die Art der Fortbewegung verändert, und zwar sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum. Auch die Einstellung zum Fahrzeugbesitz beginnt sich zu ändern. Der Besitz eines Fahrzeugs ist mittlerweile eine teure Investition, bei der die Kosten für den Kauf, die Wartung, die jährlichen Inspektionen und die Steuern zu berücksichtigen sind. Angesichts der zunehmenden Überlastung der städtischen Flächen wird das Parken zu einer Herausforderung, ebenso wie das Laden von Elektrofahrzeugen zu Hause, wenn es keine Parkplätze abseits der Straße gibt.

Verhältnis zu Mobilität

Mobilität ist gleichbedeutend mit Freiheit, und aus diesem Grund haben die meisten Menschen versucht, so früh wie möglich in ihrem Leben mobil zu werden. Das Erlernen des Gehens ist ein Meilenstein. Doch das Erlernen des Fahrradfahrens bringt eine noch größere Freiheit mit sich, und damit die Möglichkeit, sich schneller in der näheren oder weiteren Umgebung zu bewegen.

Viele Menschen gewinnen erst mit dem Erreichen des Alters, in dem sie das Autofahren erlernen und sich ein Fahrzeug leihen oder kaufen können, echte Unabhängigkeit, denn von nun an können sie reisen, wohin sie wollen, wann sie wollen und wie sie wollen. Die Bedeutung dieses wichtigen Lebensabschnitts ist je nach Standort unterschiedlich. In Ländern mit ausgezeichneten öffentlichen Verkehrsmitteln war der Besitz eines Fahrzeugs weniger wichtig. Zudem haben Stadtbewohner in der Regel einen besseren Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln als Menschen, die auf dem Land leben, wo ein privates Fahrzeug möglicherweise die einzige praktikable Fortbewegungsmöglichkeit ist.

Mobilität ist vielfältig

Mobilität kann alles sein, vom einfachen Fahrrad über ein Auto bis hin zu einem öffentlichen Verkehrsmittel wie Bus oder Bahn. Obwohl sie sich alle unterscheiden, haben sie eines gemeinsam: Sie passen sich dem modernen Lebensstil an. Früher waren beispielsweise Fahrräder einfache mechanische Fahrzeuge, die von Kindern bis hin zu Erwachsenen als Transportmittel und zur Fortbewegung genutzt wurden. Heutzutage sind E-Bikes weit verbreitet und unterstützen die Fahrer während der Fahrt mit einer Antriebshilfe.

Ein solcher Wandel zeigt sich auch darin, dass der öffentliche Verkehr mehr Nutzer anziehen will. Viele Züge bieten heute ein ähnliches Service-Niveau wie im Flugverkehr, mit komfortableren Sitzen, W-LAN, Entertainment-Angeboten und Erfrischungen während der Fahrt. Weil viele Menschen beruflich stark eingespannt sind, nutzen sie öffentliche Verkehrsmittel, um während der Fahrt möglichst produktiv arbeiten zu können.

Bei keinem anderen Verkehrsmittel ist der Wandel so deutlich wie beim Auto. Die Antriebsart ändert sich rasch von fossilen Brennstoffen hin zu elektrischen Antrieben oder zu einer Kombination aus beidem in Hybridfahrzeugen, die inzwischen häufig auf der Straße zu finden sind. In modernen Fahrzeugen kommt immer mehr Technologie zum Einsatz, um zu unterhalten, zu führen und vor Gefahren im Straßenverkehr zu warnen. Die Zukunft ist klar: Autos sind auf dem besten Weg, autonom zu werden, auch wenn es noch erhebliche Herausforderungen zu bewältigen gilt.

Besitzen oder mieten?

Lange Zeit herrschte die Überzeugung vor, dass man die Dinge, die man nutzt, besitzen sollten – also auch das Fahrzeug. Diese ehemals feste Überzeugung wandelt sich jedoch langsam, insbesondere seit Ende der COVID-19-Pandemie und der zunehmenden Verbreitung der Arbeit im Home-Office.

Regierungen, Städte und Kommunen wollen Fahrzeuge aus den Zentren verbannen, vor allem, um die Luftqualität zu verbessern und Staus zu vermeiden. Ziel ist es, die Abhängigkeit von privaten Fahrzeugen zugunsten des öffentlichen Verkehrs zu verringern, der als umweltfreundlicher gilt. Laut Statista [1] gibt es derzeit über 300 Umweltzonen in Europa (Tabelle), und es wird erwartet, dass die Zahl bis 2025 auf über 500 ansteigt, was zum Teil auf die starke Ausweitung der Umweltzonen in Spanien zurückzuführen ist. Das führt zu einer Verteuerung des Autobesitzes, weil die Fahrer entweder ein neueres Fahrzeug mit sehr niedrigen Abgaswerten besitzen oder eine tägliche Abgabe zahlen müssen, um in diese Städte zu fahren.

Stand vom 15.04.2021

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Tabelle 1: In Europa gibt es mehr als 300 Umweltzonen, und weitere werden in naher Zukunft hinzukommen. (Bild: Statistika | Mouser)

Die Kosten für den Unterhalt eines Fahrzeugs setzen sich aus fixen und variablen Kosten zusammen, die immer weiter ansteigen. Elektrofahrzeuge, die in einigen Ländern bis zum Ende des Jahrzehnts die einzigen zugelassenen Neufahrzeuge sein werden, sind teurer als ihre Vorgänger mit fossilen Brennstoffen. Die jüngsten weltweiten Spannungen haben die Kosten für Kraftstoff sowie für Wartung und Ersatzteile in die Höhe getrieben. Steuern und Versicherungen bleiben als Fixkosten bestehen, auch wenn das Fahrzeug nicht gefahren wird.

Weil der Mensch grundsätzlich weniger fährt [2] und die Fixkosten zunehmen, steigen die Kosten pro Kilometer für den Weg mit dem Auto rapide an, was viele dazu veranlasst, ihre Entscheidung für ein Fahrzeug zu überdenken, das einen Großteil seiner Lebensdauer vor der Haustür geparkt bleiben wird (Bild 1).

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Bild 1: Die Kosten für den Besitz und den Unterhalt eines Fahrzeugs steigen, was viele dazu veranlasst, den Besitz eines Autos zu überdenken. Hinweis: Die Kosten in dieser Abbildung sind Schätzungen für den Besitz eines Fahrzeugs in Großbritannien. (Bild: https://tfl.gov.uk/modes/driving/ultra-low-emission-zone/cost-of-owning-a-car)

Mobilität als Dienstleistung

Angesichts der veränderten Einstellung zum Fahrzeugbesitz erfreuen sich Mobilitätsdienstleistungen (Mobility as a Service, MaaS) weltweit zunehmender Beliebtheit. Sie ermöglichen es, bei Bedarf auf Transportmittel zuzugreifen, ohne dass sie selbst ein Fahrzeug besitzen und unterhalten müssen. Laut der in der EU ansässigen MaaS-Allianz „integriert MaaS verschiedene Formen des Transports und verkehrsbezogene Dienstleistungen in einer einzigen, umfassenden und bedarfsgerechten Mobilitätsdienstleistung3“.

MaaS soll eine bequeme und kostengünstige Alternative zum privaten Autobesitz schaffen und gleichzeitig Verkehrsstaus und Umweltbelastungen verringern. MaaS kann jede Form der Beförderung für eine Einzelperson oder mehrere Personen umfassen, wie Mitfahrgelegenheiten, Taxis, Autovermietung oder Leasing.

Ein Beispiel für MaaS ist Zipcar. Nach der Registrierung und Freigabe können Nutzer über die App ein Fahrzeug für die Zeit buchen, in der Zudem haben die Nutzer die Möglichkeit, ein monatliches Abonnement abzuschließen, um die Mietkosten zu senken. Derzeit sind diese Dienste nur in bestimmten Großstädten verfügbar, und der Fahrer muss das Fahrzeug bei einer örtlichen Abholstation abholen und wieder dorthin zurückbringen. Sobald autonome Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein werden, können diese dann selbst zum Nutzer fahren und dort für den Beginn der Nutzung bereitstehen.

Infrastruktur notwendig

Für MaaS muss eine umfangreiche Infrastruktur vorhanden sein, damit der Standort der Fahrzeuge verfolgt werden kann. Darüber hinaus lässt sich damit auch Fahrstil überwachten – wenn gewünscht und erlaubt. Außerdem müssen Apps entwickelt werden, die sich um die Buchung, die Bezahlung und die Verfügbarkeit der Fahrzeuge kümmern. Das wird auch andere Möglichkeiten zur Umsatzgenerierung eröffnen, beispielsweise Werbung innerhalb der App und/oder des Fahrzeugs und lokale Geschäftsempfehlungen.  (se)

Referenzen

[1] https://www.statista.com/statistics/1321264/low-emission-zones-europe-by-country/#:~:text=Number%20of%20low%2Demissions%20zones,Europe%202022%2D2025%2C%20by%20country&text=Italy%20had%20the%20most%20active,LEVs%20as%20of%20June%202022.

[2] https://www.gov.uk/government/statistics/national-travel-survey-2020/national-travel-survey-2020#:~:text=Car%2Fvan%20drivers%20and%20passengers,van%20passenger%20trips%20per%20person.

[3]: https://maas-alliance.eu/homepage/what-is-maas/

* Mark Patrick ist Director Technical Content, EMEA bei Mouser Electronics

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