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VW-Sparprogramm: Marke soll 10 Milliarden Euro einsparen

Zu den Maßnahmen gehört der Verzicht auf das Werk Osnabrück

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VW muss sparen, und das nicht zu knapp. In den drei Jahren bis 2026 soll die Marke ihre Kosten um zehn Milliarden senken. Der Name des Diätprogramms: Accelerate forward. Derzeit diskutieren die Markenspitze um Thomas Schäfer die Pläne mit dem Betriebsrat. Denn Mitte November sollen bei der “Planungsrunde 72” erste Pflöcke eingerammt werden, berichtet die Automobilwoche.

Für VW Pkw (also ohne VW Nutzfahrzeuge) hatte Konzernchef Oliver Blume ambitionierte Renditeziele genannt: Von derzeit drei bis vier Prozent sollte die Umsatzrendite bis zum Jahr 2026 auf 6,5 Prozent steigen. Markenchef Thomas Schäfer muss das nun umsetzen.

Zwei Milliarden Euro spart schon einmal der Verzicht auf die von Blume-Vorgänger Herbert Diess angedachte, neue Fabrik in Wolfsburg-Warmenau. Dort sollte ursprünglich der Trinity gebaut werden, und zwar besonders effizient, weil das Werk “auf der grünen Wiese” errichtet werden sollte. Da der Trinity nun an Zwickau vergeben wurde, spart man sich das neue Werk.

vw-sparprogramm: marke soll 10 milliarden euro einsparen

muss das “Programm Accelerate forward/Road to 6.5.” umsetzen: VW-Markenchef Thomas Schäfer

Außerdem wird offenbar das Werk Osnabrück von VW an Porsche übergeben. Das ehemalige Karmann-Werk baut derzeit das VW T-Roc Cabrio, den VW Arteon, den Porsche Cayman und den Porsche Boxster. Porsche will dort künftig “ein weiteres vollelektrisches Modell” produzieren, heißt es in dem Artikel. Möglicherweise geht es um den elektrischen Cayman und den elektrischen Boxster.

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Das Werk Osnabrück soll künftig nur noch Porsche-Fahrzeuge bauen

Zudem will VW möglicherweise die Produktion des VW ID.3 in der “Gläsernen Manufaktur” in Dresden einstellen. Außerdem sollen die Fabriken besser ausgelastet und damit profitabler werden. So will der Konzern künftig Fahrzeuge, die auf der gleichen Architektur basieren, auch in den gleichen Werken bauen. Davon ist man derzeit noch weit entfernt, denn während die meisten MEB-Modelle in Zwickau gefertigt werden, kommt der Skoda Enyaq aus Mlada Boleslav, der ID.4 wird seit Kurzem in Emden produziert und auch der ID.7 kommt aus Emden. Damit gibt es in Europa derzeit mindestens fünf MEB-Werke: Dresden, Zwickau, Emden, Mlada Boleslav sowie Hannover (wo der ID. Buzz entsteht.

Außerdem will VW durch Kooperationen Geld in der Entwicklung sparen. So kauft der Konzern eine Kleinwagen-Plattform des chinesischen Herstellers Xpeng zu, um diese nicht selbst entwickeln zu müssen. Ähnlich macht es Audi: Der kommende A3 und A4 in China sollen auf einer Plattform von SAIC basieren.

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Die Einheitszelle soll 50 Prozent Kosten sparen (Bild vom Power Day 2021)

Auch die “Einheitszelle” soll viel Geld sparen. Ursprünglich sollte diese einheitliche Batteriezelle schon 2023 starten und die Kosten um 50 Prozent senken. Produziert wird sie in den geplanten, konzerneigenen Zellenwerken. Zuerst soll die Produktion 2025 in Salzgitter starten. Die Fabrik in Osteuropa liegt derzeit auf Eis.

Aber auch auf vielen anderen Gebieten will VW nach Sparmöglichkeiten suchen. “Wir gehen zudem alle Kosten durch, von Entwicklungskosten, Materialkosten über Fixkosten, Produktionskosten, Vertriebskosten,” sagte Oliver Blume kürzlich. Näheres werden wir wohl Mitte des Monats erfahren, wenn die Ergebnisse der Planungsrunde öffentlich werden.

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