Der ID.3 ist noch gar nicht lange auf dem Markt. Trotzdem wird er schon jetzt einem umfassenden Facelift unterzogen. Warum tut VW das?
VW ID.3 2023: Die Änderungen am Outfit sind eher marginal, zeigen aber dennoch Effekt. Hersteller
Doch die Kunden wollten den Enthusiasmus des damaligen Konzernchefs Herbert Diess nicht recht teilen, für den der ID.3 den Aufbruch in eine neue Zeit markierte, nicht nur für VW, sondern für die Mobilität überhaupt. Das schlichte Hartplastik-Ambiente im Innenraum erregte ebenso Missfallen wie das unkomfortable Bedienkonzept sowie das schwächelnde Infotainment. Deshalb schritt man in Wolfsburg zur Tat und beauftragte den zuständigen Stab mit einem umfassenden Lifting.
Aerodynamik optimiert
Äußerlich macht sich das Update nur marginal bemerkbar. Die Karosserie zeigt mehr lackierte Flächen, unter anderem, weil die bislang unter der Windschutzscheibe verbaute schwarze Leiste wegfällt. Zudem sorgen seitliche Öffnungen für einen besseren Luftstrom um die Vorderräder und verbessern so die Aerodynamik, “Air Curtain” lautet der Fachbegriff.
Verbesserte Laderoutenplanung
Zudem haben sich die Software-Spezialisten um die navibasierte Lade-Routenplanung gekümmert. Neben dem Ladezustand der Batterie bezieht das System bei seiner Berechnung auch die aktuelle Verkehrslage ein und richtet sich nach der Leistung der Ladesäulen; so kann es vorkommen, dass anstelle einer langen Ladepause mit niedriger Leistung zwei kurze Stopps vorgeschlagen werden, die dafür unter hoher Leistung ablaufen. Besetzte Ladesäulen werden erkannt und gar nicht erst empfohlen.
Noch immer müssen sich ID.3-Fahrer und Fahrerinnen aber mit den unbeleuchteten Slidern für Temperatur und Lautstärke abmühen, nach wie vor bleibt es auch bei den vielfach kritisierten fummeligen Touch-Bedienflächen am Lenkrad. Besserung in Gestalt physischer Bedienelemente ist wohl erst 2024 in Sicht.
Zweizonen-Klimautomatik im Abo
Dafür soll sich der Kunde demnächst allerlei Funktionen noch nachträglich aufspielen lassen können. Zu solchen online gelieferten “Functions on Demand” zählen etwa der Zweizonen-Modus für die Klimaanlage oder ein Abstandstempomat. Möglich ist der Kauf, aber auch ein zeitlich begrenztes Abo.
Nichts geändert hat sich antriebsseitig. Auch der ID.3 des Jahrgangs 2023 wird von einem 150 kW/204 PS starken Elektromotor angetrieben, der ein Drehmoment von 310 Newtonmetern produziert und auf die Hinterachse wirkt. Dazu gibt es wahlweise einen 58-kWh-Akku für bis zu 426 WLTP-Kilometer oder, im Topmodell Pro S, einen 77-kWh-Stromspeicher für maximal 546 Kilometer. Schnellladen funktioniert mit 120 beziehungsweise 170 kW. Darüber hinaus soll noch 2023 ein extrastarker ID.3 GTX auf den Markt kommen. Avisiert ist außerdem ein Basismodell mit kleinem 45-kWh-Akku.
Der Preis steigt
War der ID.3 mit mittlerer 58-kWh-Batterie zunächst ab rund 38.000 Euro bestellbar, steigt der Preis jetzt auf knapp 44.000 Euro. Offiziell hat der Vorverkauf für den facegelifteten ID.3 noch nicht begonnen. Doch wer den Kompakt-Stromer aktuell ordert, wird im Konfigurator darauf hingewiesen, dass es sich bei dem “nicht vor dem vierten Quartal 2023” ausgelieferten Fahrzeug bereits um das “weiterentwickelte Modell” handeln wird.
Der ID.3 war das erste Auto, das vom Volkswagen-Konzern auf Basis des sogenannten Modularen Elektro-Baukastens (MEB) vorgestellt wurde. Inzwischen hat der Kompakt-Stromer markenübergreifend etliche Gefährten bekommen, unter anderem ID.4, ID.5 und ID.Buzz, daneben Cupra Born, Audi Q4 e-tron oder Skoda Enyaq.