Auto

Viica Van 64: Fahrbericht

Mit kompletter Ausstattung und hochwertiger Verarbeitung geht die neue Marke Viica an den Start. Ein angenehmer Anfang!

Nehmen wir mal an, sie würden sich ein Reisemobil kaufen wollen. Wie würden Sie vorgehen? Sich erst mal in einem Fachmedium informieren und ein paar Reisemobilisten nach ihren Erfahrungen fragen? Alle Händler in Ihrer Gegend abklappern? Eine große Messe besuchen und sich in sämtliche Mobile reinlegen, die Ihnen gefallen? Oder gar wegen verlockender Messerabatte direkt kaufen? Zumindest Letzteres ist nicht empfehlenswert.Denn ein Reisemobil ist ein relativ komplexes Gemenge, in dem nicht nur viele technische Komponenten harmonisch zusammenspielen müssen. Sie sollen sich auch wohl darin fühlen, also angenehm sitzen wie liegen, und der Grundriss muss zu Ihren täglichen Abläufen passen. Zudem ist das Fahren ein wesentlicher Faktor. Hier geht es nämlich um nichts weniger als um Ihre Sicherheit! Sie merken schon, worauf wir hinauswollen, oder? Genau: Nach Möglichkeit sollte vor der Kaufentscheidung nicht auf ein ausführliches Probefahren und -wohnen verzichtet werden.viica van 64: fahrbericht

Gegen 600 Euro extra kann inder Dinette ein Notbett aufgebaut werden

Bild: Sven KriegerViele Hersteller bieten eigene Mietflotten mit aktuellen Modellen an, da geht so was besonders leicht. Andere wiederum sind eigentlich als Vermieter gestartet und wurden dann so oft gefragt, ob das Mietmobil nicht auch zu kaufen wäre, dass sie in den Handel eingestiegen sind. Wie die Firma Hannes Camper. Sie wurde vor sechs Jahren gegründet und bietet seit 2023 Reisemobile unter eigenem Namen auch zum Verkauf an. Nun ist eine etwas günstigere Submarke dazugekommen: Viica. Der Übersetzer im Internet schreibt, das sei Slowenisch und bedeutete “mehr”. Passen würde das, denn schließlich sitzt der Ausbaupartner Robeta in Slowenien.

Viica Vans: Kastenwagen mit hochwertiger Matratze

Ein stilsicher gestaltetes Reisemobil mit ausreichend Platz für zwei. Wir testen mit dem 64 das größere von zwei Modellen (alternativ: 60 mit Querbett im Heck, sechs Meter lang, ab 73900 Euro). Es hat ein klassisches Kastenwagen-Layout mit bequemer Halbdinette vorn und Längsbett hinten. Dieses fällt mit 1,87 x 1,87 Metern recht üppig aus und kann auf der Beifahrerseite sogar noch auf 2,05 Meter verlängert werden (800 Euro). Sein mittlerer Lattenrost ist vorne wie hinten aufstellbar und bietet so zwei unterschiedliche Lounge-Funktionen. Die hochwertige, dicke Matratze ist entsprechend unterteilt. Darunter erfreut vor allem der serienmäßige Gasflaschenauszug.viica van 64: fahrbericht

Durchdachte Küche mit ausziehbarer Arbeitsfläche.

Bild: Sven KriegerDer Küchenblock baut schmal und ragt weit in die Schiebetür hinein. Das ermöglicht einen angenehm breiten Durchgang und trotzdem genug Arbeitsfläche. Stauraum gibt es u. a. in vier Schubladen ebenfalls reichlich.Genug Raum bietet auch das Bad. Es ist mit Bank-WC und schwenkbarem Waschbecken ausgestattet. So entsteht zwar mehr Platz zum Duschen, aber im Vergleich zu einer echten Schwenkwand muss danach ausführlich trocken gewischt werden. Ein Duschvorhang könnte helfen.

Hannes Camper: Mietcamper und Kastenwagen

Eine enorm solide Fertigungs- und Materialqualität. Wir sehen hochwertig beschichtete Möbelplatten und gute Beschläge, angenehme Polsterstoffe, kunst-leder- und stoffkaschierte Wände sowie eine dem Preis angemessene Serienausstattung. Zu ihr gehören u. a. Multimediasystem mit Rückfahrkamera, Cockpitverdunkelung, Markise, Anhängerkupplung, Druckwasserpumpe, Außendusche, Rahmenfenster, GOK-Crashsensor, Isofix, Fliegenschutztür, Tempomat und Klimaanlage.viica van 64: fahrbericht

Übersichtliches Duschbad mit übers WC schwenkbarem Waschbecken, Handtuchstangen und Schrank links.

Bild: Sven KriegerInteressant ist, dass Viica nicht auf eine Truma-Gas-Therme, sondern auf die recht neue von Dometic setzt (Hannes greift zur Truma-Dieseltherme). Ein Aufstelldach mit zusätzlichem Doppelbett ist für 6900 Euroverfügbar.viica van 64: fahrbericht

Zu Hause wird die Couchgarnitur kaum kuscheliger sein: vorne und hinten aufstellbare Teile des Lattenrosts.

Bild: Sven Krieger

Viica Van: Citroën Jumper als Basisfahrzeug

Schon mit dem 140-PS-Basismotor echt flott. Die Bedienung ist vom Ducato altbekannt, auch wenn hier in der Basisversion der Stellantis-Bruder Citroën Jumper am Start steht. Der Ducato ist gegen Aufpreis zu haben – auch mit Automatikgetriebe (mindestens 8900 Euro extra). Wirklich beeindruckend jedoch ist die Abwesenheit jeglicher Klappergeräusche. Der Ausbau wirkt also nicht nur solide, er ist es offenbar auch. So etwas zeigt sich eben nur beim Ausprobieren.

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