100 Jahre 24 Stunden von Le Mans, 10 Dramen - Herzzerreißende Geschichten vom Circuit de la Sarthe - Heute: Toyotas Fluch in seiner schlimmsten Form
Toyotas Pech bei den 24 Stunden von Le Mans war schon seit Jahren legendär, als einer der dramatischsten und unglaublichsten Zieleinläufe der Motorsportgeschichte noch einen drauf setzte.
Im Vergleich zum 919 Hybrid konnte man pro Tankfüllung eine Runde länger fahren. Und als die Temperaturen am Sonntag stiegen, war man schneller. Der Porsche von Marc Lieb, Romain Dumas und Neel Jani lag zwar am Sonntagnachmittag noch innerhalb einer Minute zum führenden Toyota. Diesen Rückstand hätte man aber nicht mehr aufgeholt.
Sechs Minuten vor dem Rennende wurde Spitzenreiter Nakajima auf der Mulsanne-Gerade (ehemals Hunaudieres-Gerade) plötzlich langsamer. In einer Zeit, in der man sich an extrem zuverlässige Rennautos längst gewöhnt hatte, schien das, was passierte, einfach nicht möglich. Würde Toyota den sicher geglaubten ersten Le-Mans-Sieg tatsächlich im letzten Moment noch verlieren?
3:21 Minuten vor Schluss zog der Porsche vorbei. Und auch wenn Nakajima den Toyota noch einmal in Bewegung setzen konnte: Die Zeit, die das Auto im Stillstand verbracht hatte, nachdem es die letzte Runde begonnen hatte, bedeutete, dass die maximal erlaubte Zeit von sechs Minuten für die letzte Runde überschritten wurde.
Die 6-Minuten-Regel wurde einst eingeführt, um zu verhindern, dass liegengebliebene Autos, die eine potenzielle Gefahr darstellen, mit Weiterfahrt doch noch versuchen, die Zielflagge zu erreichen.
“Porsche stiehlt Toyota das Rennen”, titelte das Magazin ‘Autosport’, während Davidson noch weiter ging: “Niemand würde es glauben, wenn ein Film so enden würde. Das tatsächlich mitzuerleben, ist ziemlich schwer zu ertragen.”