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Tödlicher Autopilot-Crash: Tesla schloss Vergleich

tödlicher autopilot-crash: tesla schloss vergleich

Tödlicher Unfall mit einem Model X von Tesla in Kalifornien im März 2018

Der US-Elektroautohersteller Tesla hat ein Gerichtsverfahren zu einem tödlichen Unfall beim Einsatz der Autopilot-Funktion mit einem Vergleich beendet. Das geht aus Gerichtsunterlagen vom Montag hervor, einen Tag vor einer mit Spannung erwarteten Verhandlung. Bei dem Unfall in der Nähe von San Francisco starb 2018 der 38-jährige Apple-Ingenieur Walter Huang. Er hatte das Fahrerassistenzsystem seines Model X eingeschaltet, als das Auto in eine Autobahnbegrenzung krachte.

Sein Fall ist einer von fast 1000 Unfällen im Zusammenhang mit der Nutzung des Tesla-Autopilots, die von der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA untersucht werden. Bei solchen Unfällen kamen 23 Menschen ums Leben.

Die Details des Vergleichs sind nicht bekannt. Zwei frühere Prozesse hatte Tesla gewonnen mit dem Argument, dass die Fahrer die Anweisungen des Autobauers, während der Nutzung des Systems aufmerksam zu bleiben, nicht beachtet hätten. Im Fall von Huang hatte Tesla erklärt, dieser habe kurz vor dem Unfall auf dem Smartphone ein Videospiel gespielt.

Laut Tesla kann Autopilot auf der Autobahn die Geschwindigkeit an den Verkehr anpassen und selbstständig navigieren. Der erweiterte Autopilot bietet automatischen Spurwechsel, Navigation an Autobahnauffahrten und selbstständiges Parken. Die Version „Full Self-Driving“ beinhaltet Funktionen für den Stadtverkehr wie das Erkennen von Ampeln. In den Unterlagen von Tesla zu den Systemen wird erklärt, dass das Auto dadurch nicht autonom wird und einen „vollständig aufmerksamen Fahrer“ benötigt, der „jederzeit die Kontrolle übernehmen kann“.

Tesla wich von bisheriger Linie abDass Tesla jetzt einen Vergleich schloss, widerspricht der bisherigen Linie von Tesla-Chef Elon Musk, in keinem „ungerechten“ Fall klein beizugeben, „auch wenn wir wahrscheinlich verlieren werden“.

Nach Einschätzung von Sam Abuelsamid, Analyst vom Beratungsunternehmen Guidehouse Insights, will das Unternehmen eine öffentliche Studie zu Problemen mit autonomem Fahren verhindern. Schließlich hat Musk vergangene Woche angekündigt, am 8. August wolle Tesla ein Robotaxi vorstellen. Er reagierte damit auf einen Reuters-Bericht, wonach die Entwicklung des günstigen Einstiegsmodells „Model 2“ eingestellt wurde, um sich auf das selbstfahrende Auto zu konzentrieren.

Tesla hat derzeit außerdem mit Absatzrückgang zu kämpfen. Neben konjunkturell bedingter Kaufzurückhaltung spielt dabei nach Untersuchungen das polarisierende Auftreten von Firmenchef Musk eine Rolle.

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