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Test Suzuki GSX-S 1000 GX: Erstmals aktiv

Mit einem 152 PS starken Vierzylinder ist die GSX-S 1000 GX kräftig motorisiert. Sie bietet zudem das erste semi-aktive Fahrwerk in einer Suzuki.

test suzuki gsx-s 1000 gx: erstmals aktiv

(Bild: Suzuki)

Suzuki reizt seinen 999-cm3-Reihenvierzylinder immer weiter aus. Das Naked Bike GSX-S 1000, das Retro-Bike Katana und den Sporttourer GSX-S 1000 GT gibt es bereits mit dem brillanten Motor, jetzt kommt mit der GSX-S 1000 GX noch ein sogenanntes Crossover-Bike hinzu. Das einzige 1000er-Modell von Suzuki, das bei uns nicht mehr angeboten wird, ist ausgerechnet der Sportler GSX-R 1000, aus dem der Motor ursprünglich stammte. Den Wechsel auf die Abgasnorm Euro 5 wollte sich Suzuki 2022 nicht mehr antun, während in Nordamerika die 203 PS starke GSX-R 1000 mit Euro 4 weiterhin unverändert im Programm ist. Der Motor der anderen 1000er-Suzukis stammt jedoch aus der GSX-R 1000 des Jahres 2005 mit dem bis heute sehr begehrten K5-Motor. Allerdings sind der Zylinderkopf, die Steuerkette, das Spannsysteme und weitere Details inzwischen geändert worden. Der Motor zeichnete sich durch Laufruhe und einen sehr guten Durchzug aus, denn er lieferte nicht nur 178 PS bei 11.700/min, sondern auch beachtliche 118 Nm Drehmoment bei 9000/min.

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Längere Federwege

Natürlich legten die Entwickler in Japan für die aktuellen 1000er-Modelle gründlich Hand an den Reihenvierzylinder und nahmen für den Alltagseinsatz die Leistung zurück. So bringt es die GSX-S 1000 GX mit der aktuellen Avgasnorm auf 152 PS bei 11.000/min sowie 106 Nm bei 9250/min. In der GSX-S 1000 und GSX-S 1000 GT, auf denen die neue GSX-S 1000 GX aufbaut, sorgt der Motor mit seiner linearen Leistungsentfaltung für brachiale Beschleunigungs- und Durchzugswerte, da wird die GX nicht zurückstehen, zumal sie mit 232 kg Leergewicht nicht allzu schwer geriet. Als Crossover-Bike, ein Segment, das zwischen Reiseenduro und Sporttourer angesiedelt ist, verfügt die GSX-S 1000 GX über verbesserten Komfort durch Erhöhung der Federwege auf 150 mm vorne und hinten, statt 120 und 130 mm wie bei den anderen beiden Modellen.

Suzuki GSX-S 1000 GX (7 Bilder)

test suzuki gsx-s 1000 gx: erstmals aktiv

Suzuki bringt mit der Suzuki GSX-S 1000 GX ein Crossover-Bike auf den Markt. (Bild: alle Suzuki)

Erste Suzuki mit semi-aktivem Fahrwerk

Die GSX-S 1000 GX ist die erste Suzuki mit einem semi-aktiven Fahrwerk, SAES (Suzuki Advanced Electronic Suspension) genannt, und wurde zusammen mit Showa entwickelt. Über das Menü im 6,5 Zoll großen TFT-Display kann der Fahrer die Dämpfung aus drei Stufen (Hard, Medium, Soft) und einen frei konfigurierbaren User-Modus wählen. In Verbindung mit der “Suzuki Floating Ride Control” soll der Pilot kaum noch etwas von den Bewegungen des Fahrwerks spüren. Dass Suzuki ihr auch sportliche Fahrweise zutraut, zeigen die aufgezogenen Dunlop Sportmax Roadsport 2, vorne in 120/70-17, hinten in 190/50-17.

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Mehr Sitzkomfort

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Die um 50 mm breitere Lenkstange rückt um 55 mm näher an den Fahrer als bei der GT, was ihm eine etwas aufrechtere Sitzposition beschert. Obwohl der Motor über eine Ausgleichswelle verfügt und als sehr laufruhig gilt, ist der Lenker zusätzlich in Gummi gelagert, damit weniger Vibrationen zu den Händen vordringen. Die zweistufige Sitzbank wurde für den Fahrer um 15 mm aufgepolstert, was die Distanz zu den Fußrasten entsprechend verlängert und einen entspannteren Kniewinkel zulässt. Die Rasten sind mit vibrationsabsorbierendem Gummi überzogen. Allerdings wächst die Sitzhöhe auf 845 mm, was es kurzgewachsenen Fahrern erschwert, mit beiden Füßen sicheren Grund zu erreichen. Auch der Sozius thront auf einem dickeren Polster und profitiert so von einem größeren Abstand zu den Sozius-Fußrasten. Zusätzlich spendiert Suzuki dem Passagier eine um 26 mm breitere Sitzfläche als auf der GT.

Eigenständige Front

Der Aluminium-Brückenrahmen, der den Motor als tragendes Element aufnimmt, der Heckrahmen im Gitterrohr-Design, die Aluminium-Schwinge, die Gussfelgen und der Tank stammen von der GSX-S 1000 GT. Doch die Front haben die Entwickler neu gestaltet, um der GX ein eigenständiges Erscheinungsbild zu geben. Vorne läuft die mehrteilige Halbschalenverkleidung spitz zu, alle Linien sind auf einen Punkt fokussiert. Sind die kleinen LED-Scheinwerfer bei der GT nebeneinander angeordnet, so liegen sie bei der GX übereinander. Ein in der Höhe dreifach einstellbarer Windschild schützt den Piloten. Suzuki hat seinem Crossover-Bike einen Gepäckträger aus Aluminium inklusive Haltegriffe für den Sozius spendiert. Abgerundet wird die Serienausstattung von zwei Brembo-Vierkolben-Bremszangen mit schwimmend gelagerten 310-mm-Bremsscheiben am Vorderrad, geschlossene Handprotektoren am Lenker, LED-Blinkern und USB-Ladebuchse.

Suzuki GSX-S 1000 GX Details (5 Bilder)

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In dem großen 6,5-Zoll-TFT-Display drängeln sich die Informationen, nur der Tacho und der Drehzahlmesser sind übersichtlich.

Die GSX-S 1000 GX ist mit dem “Suzuki Intelligent Ride System” (SIRS) ausgestattet. Es verfügt über die drei vorinstallierten Modi “Active”, “Basic” und “Comfort”, die sich in der Leistungsabgabe, Schlupfregelung und Dämpfung unterscheiden. Dabei verfügt die Leistungsabgabe über drei, die Dämpfung ebenfalls über drei und die Schlupfregelung über sieben Stufen und ist auch ganz abgeschaltbar. Der User-Modus erlaubt es dem Fahrer, die Dämpfung der Front- und Hinterradfederung in Stufen von +3 bis -3 selbst einzustellen. Im “Auto”-Modus erkennt die Hinterradfederung selbstständig das Gewicht, das auf ihr lastet, und korrigiert automatisch die Vorspannung am Heck und an der Gabel. Der Fahrer muss sich also keine Gedanken mehr über die Fahrwerkseinstellung machen, wenn er einen Passagier oder Gepäck mitnimmt. Dennoch kann die Vorspannung an der Telegabel auch per Hand eingestellt werden.

Umfangreiche Serienausstattung

Die GSX-S 1000 GX bietet serienmäßig einen bi-direktionalen Quickshifter, Tempomat und Kurven-ABS. Das “Slope Dependent Control System” verhindert ein Anheben des Hecks beim Bremsen bergab und das “Low-RPM-Assist”-System verhindert ein Absterben des Motors beim Anfahren, im Stop-and-go-Verkehr oder beim Wenden. Das TFT-Display lässt sich über eine große Vier-Wege-Taste und einer “Okay”- und einer “Return”-Taste bedienen. Während die Geschwindigkeit und die Drehzahlen noch recht groß dargestellt werden, drängeln sich die restlichen Infos, so dass es etwas unübersichtlich wird. Per Bluetooth und der App “Suzuki mySpin” lässt sich das Smartphone mit dem Display verbinden. Am interessantesten ist dabei das Navi mit großer Kartendarstellung und Zoom-Möglichkeit.

Suzuki GSX-S 1000 GX Lackierungen (3 Bilder)

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In „Pearl Matt Shadow Green“ wirkt die GSX-S 1000 GX sehr elegant. (Bild: alle Suzuki )

Vergleichsweise günstig

Der Preis für die GSX-S 1000 GX startet bei 17.400 Euro und wird in blau, schwarz und grün angeboten. Im Zubehör finden sich etliche sinnvolle Sachen wie ein Kofferset, Griffheizung, niedrigere Sitzbank, Tankrucksack und Hauptständer. Suzuki schafft es endlich mit einigen interessanten Modellen aus ihrem Verkaufstief herauszukommen. Die brandneuen GSX-8S und die V-Strom 800 haben im vergangenen Jahr vorgelegt, die GSX-S 1000 GX knüpft dort an. Zwar trifft die Suzuki in der Crossover-Klasse auf Konkurrentinnen mit noch mehr PS, wie die BMW S 1000 XR und die Ducati Multistrada V4, aber die kosten auch deutlich mehr. Mit dem bekannt guten Motor, einem ansprechenden Design und fairem Preis ist die GSX-S 1000 GX ein attraktives Angebot.

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