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Tatsächlicher Verbrauch: Suzuki S-Cross Vollhybrid im Test

Wie viel Sprit braucht der 115 PS starke Allradler im realen Verkehr?

tatsächlicher verbrauch: suzuki s-cross vollhybrid im test

Seit einigen Monaten ist die zweite Generation des Suzuki S-Cross auf dem Markt. Das 4,30 Meter lange japanische Kompakt-SUV ist mit einem Vollhybridantrieb verfügbar, der aus einem 1,5-Liter-Benzinmotor, einem Elektromotor und einer 140-Volt-Traktionsbatterie besteht. Die Systemleistung liegt bei 115 PS, der Spritverbrauch soll gering sein.

Um zu bestimmen, wie nah die WLTP-Werte der Wirklichkeit kommen, habe ich den neuen S-Cross 1.5 Dualjet Hybrid Allgrip AGS für unseren wöchentlichen Verbrauchstest auf unsere 360 km lange Standardstrecke von Rom nach Forlì geschickt. Ich erhielt ein hervorragendes Ergebnis von 4,20 Liter/100 km. Die Kraftstoffkosten mit den derzeitigen deutschen Spritpreisen betragen damit 7,48 Euro pro 100 Kilometer.

Nur wenige Vollhybrid-SUVs verbrauchen weniger

Mit dem genannten Verbrauchswert von 4,20 Liter/100 km erreicht der neue Suzuki S-Cross Vollhybrid mit Allgrip-Allradantrieb und dem automatisiertem Sechsgang-Getriebe AGS einen guten Platz im Ranking unserer Testergebnisse. In der Kategorie Vollhybrid landet er gleichauf mit dem Plug-in-Hybrid Renault Captur E-Tech Hybrid (ebenfalls 4,20 Liter).

Suzuki S-Cross: Das neue Kompakt-SUV auf der Straße

Weniger sparsam sind der Toyota Corolla Cross Hybrid (4,65 Liter), der Nissan Qashqai e-Power (4,75 Liter), der Honda HR-V Hybrid (4,80 Liter) und der Renault Austral E-Tech Vollhybrid,(ebenfalls 4,80 Liter). Besser als der neue Suzuki schnitt unter den Vollhybrid-SUVs nur der kleinere Toyota Yaris Cross Hybrid mit 3,55 Liter ab.

Praktisch und geräumig

Das getestete Auto war der Suzuki S-Cross 1.5 Dualjet Hybrid Allgrip AGS in der italienischen Topausstattung Starview, die mit Allradantrieb, Panorama-Glasdach, adaptivem Tempomat, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfern, Zwei-Zonen-Klimaautomatik und 360-Grad-Kamera ausgerüstet ist. Mit der weißen Metallic-Lackierung liegt der italienische Listenpreis bei knapp über 36.500 Euro. In Deutschland gibt es die genannte Motorisierung ausschließlich in der Topausstattung namens Comfort+; sie kostet 39.040 Euro.

Suzuki S-Cross Hybrid: Das Cockpit

Die getestete italienische Version ist ein praktisches, geräumiges, einfaches und angenehmes SUV, der in einigen Details nicht mit den Konkurrenten mithalten kann – es fehlen eine elektrische Parkbremse, ein Instrumentendisplay und eine elektrisch betätigte Heckklappe.

Die 115 PS reichen aus, um auch auf (italienischen) Autobahnen und an Steigungen leicht voranzukommen, wenn der Gangwechsel auch etwas langsam geschieht. Die Möglichkeit, bei niedriger Geschwindigkeit für einige Kilometer im Elektromodus zu fahren, kompensiert dies in vielen Fällen durch eine entspannte und ruhige Fahrt.

Bei vorsichtiger Fahrweise sehr sparsam

Mit dem Suzuki S-Cross Vollhybrid ist es ein Leichtes, in fast allen Verkehrssituationen einen niedrigen Kraftstoffverbrauch zu erreichen – sogar bei den meisten Autobahnfahrten. Eine vorsichtige Fahrweise mit konstant niedriger Geschwindigkeit senkt den Kraftstoffverbrauch dann drastisch.

Mit dem 47 Liter fassenden Kraftstofftank lassen sich immer mindestens 700 km zurücklegen, bei bewusst sparsamer Fahrweise sogar mehr als 1.000 km.

Suzuki S-Cross Vollhybrid: Das Heck

Verbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen

  • Stadt-Umland-Mix: 5,5 Liter/100 km, 850 km Reichweite (errechnet)
  • (Italienische) Autobahn: 6,6 Liter/100 km, 709 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 2,9 Liter/100 km, 1.616 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Normverbrauch
(WLTP)
CO2-Emissionen
(WLTP)
Suzuki S-Cross 1.5 Dualjet Hybrid Allgrip AGS Benzin 115 PS Euro 6d-ISC-FCM 5,8 Liter/100 km 132 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Suzuki S-Cross Hybrid 1.5 4WD AT Starview (Ausstattung in Dtld. nicht verfügbar)Listenpreis: 39.040 Euro (italienische Starview-Version: 35.890 Euro)Testdatum: 20. Juni 2023Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 31 Grad/heiter, 26 GradWährend der Tests insgesamt gefahren: 995 kmDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 77 km/h
Reifen: Continental EcoContact 6 – 215/55 R17

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,1 Liter/100 kmAn der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,3 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 4,20 Liter/100 kmKraftstoffpreis: 1,78 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 7,48 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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