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Tatsächlicher Verbrauch: Mazda CX-60 D200 im Test

Wie viel Sprit braucht der elektrisch unterstützte Sechszylinder-Diesel im realen Verkehr?

tatsächlicher verbrauch: mazda cx-60 d200 im test

Im Mazda CX-60 kommt ein richtig großer Dieselmotor zum Einsatz: Der Reihensechszylinder hat 3,3 Liter Hubraum und 200 PS. Dazu bietet er noch eine 48-Volt-Mildhybrid-Unterstützung.

Das 4,74 Meter lange und fast 1,9 Tonne schwere Mazda-SUV mit Hinterradantrieb und Achtgang-Automatik soll so sparsam wie viel kleinere SUVs sein. Das war für mich Grund genug, herauszufinden, wie viel Sprit das Auto wirklich benötigt.

In unserem wöchentlichen Verbrauchstest ging ich diesmal also mit dem Mazda CX-60 e-Skyactiv D200 auf unsere 360 km lange Standardstrecke von Rom nach Forlì. Das Ergebnis war ein Durchschnitt von 4,80 Liter/100 km. Mit deutschen Dieselpreisen ergibt das Spritkosten von 8,11 Euro auf 100 km.

Sparsamer als andere große Diesel-SUVs

Mit den besagten 4,8 Liter/100 km liegt unser Mazda CX-60 in seiner Kategorie (Diesel-SUVs des D-Segments) sehr gut. Er liegt gleichauf mit dem Alfa Romeo Stelvio 2.2 Turbo Diesel 180 PS AT8 RWD (ebenfalls 4,8 Liter). Besser schnitt nur der Mercedes GLC 220d 4Matic Mild Hybrid mit 4,25 Liter/100 km ab.

Mittelklasse-SUV mit hubraumstarkem Diesel: Der Mazda CX-60 D200

Mehr als unser Sechszylinder-Japaner verbrauchten der Seat Tarraco 2.0 TDI 4Drive mit 150 PS (4,90 Liter), der BMW X3 xDrive 20d von 2017 (5,30 Liter), der Audi Q5 3.0 TDI quattro von 2018 (5,50 Liter) und der Land Rover Discovery D250 MHEV AWD (5,90 Liter).

Gute Verarbeitung, viel Leistung und Sechszylinder-Sound

Bei dem getesteten Fahrzeug handelte es sich um einen italienischen Mazda CX-60 e-Skyactiv D200 in der Topausstattung namens Takumi. Das 200-PS-Modell mit Hinterradantrieb ist das zweitstärkste in der Baureihe; darüber hinaus gibt es noch einen 249 PS starken Allradler. Mit der Metallic-Lackierung in Soul Red Crystal, dem Panoramadach und dem Driver Assistance Pack steigt der italienische Listenpreis von 60.770 auf etwas mehr als 66.000 Euro. In Deutschland gibt es das 200-PS-Modell in de rAusstattung Takumi ab 53.250 Euro.

Mazda CX-60: Das Cockpit

Für diesen Preis erhält man einen wirklich großes und komfortables SUV, das relativ leise, aber kraftvoll und bissig fährt. Die 450 Newtonmeter des großen Reihensechszylinder- Turbodiesels mit leichter Elektrifizierung spürt man.

Außen wie innen ist der Mazda gut verarbeitet, Bordtechnik und Assistenzsysteme wirken modern, genauso wie die Instrumente und das Infotainment. Das Platzangebot für Passagiere und Gepäck ist großzügig, das Automatikgetriebe arbeitet präzise und schnell. Der feine Sound des Motors kann allerdings auf langen Strecken ermüdend wirken und das Fahrwerk lässt einen starke Unebenheiten manchmal spüren.

Niedriger Verbrauch auch in schwierigen Situationen

Im Alltag habe ich mit dem Mazda CX-60 e-Skyactiv D200 einen konstant niedrigen Verbrauch festgestellt – zumindest im Verhältnis zur Größe und Leistung dieses Maxi-SUVs. Sogar auf der (italienischen) Autobahn und in der Stadt bleibt der Spritdurst mehr als akzeptabel.

Mit dem 58 Liter fassenden Dieseltank schafft man mindestens 800 Kilometer und erreicht sogar über 1.000 km, wenn man außerorts betont sparsam fährt.

Mazda CX-60: Das Heck

Spritverbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

  • Stadtverkehr (Rom): 6,8 Liter/100 km, 852 km Reichweite (errechnet)
  • Stadt-Umland-Mix: 5,9 Liter/100 km, 980 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 6,4 Liter/100 km, 904 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 3,8 Liter/100 km, 1.525 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Normverbrauch
(WLTP)
CO2-Emissionen
(WLTP)
Mazda CX-60 e-Skyactiv D200 Diesel 200 PS Euro 6d-ISC-FCM 5,0 Liter/100 km 128-130 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Mazda CX-60 e-Skyactiv D200 TakumiDeutscher Listenpreis: 53.250 Euro (in Italien 60.770 Euro)Testdatum: 3. April 2023Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 21 Grad / heiter, 9 GradWährend der Tests insgesamt gefahren: 858 kmDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 78 km/h
Reifen: Yokohama BluEarth*Winter V906 SUV – 235/90 R20 M+S

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,7 Liter/100 kmAn der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,9 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 4,80 Liter/100 kmKraftstoffpreis: 1,69 Euro/Liter (Diesel)
Spritkosten: 8,11 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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