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Strafzölle auf E-Autos: Chinas Machtkampf mit dem Westen geht in die nächste Runde

Auch Kanada verhängt jetzt Zölle – Peking droht

Strafzölle auf E-Autos: Chinas Machtkampf mit dem Westen geht in die nächste Runde

Immer mehr westliche Länder versuchen, chinesische E-Autos durch Zölle von ihren Märkten fernzuhalten. Peking will das nicht auf sich sitzen lassen – ein Machtkampf entsteht.

Peking – Die wirtschaftlichen Spannungen zwischen China und dem Westen nehmen weiterhin nicht ab. Nachdem bereits die EU sowie die USA Strafzölle auf chinesische Elektroautos verhängt hatten, zieht mit Kanada nun der nächste namhafte westliche Wirtschaftsakteur nach. Die Einfuhrzölle von 100 Prozent seien ein notwendiger Schritt, wie Premierminister Justin Trudeau am Montag erklärte: „Akteure wie China haben sich dazu entschieden, sich auf dem globalen Markt einen unfairen Vorteil zu verschaffen“. Zudem kündigte seine Regierung Strafzölle auf chinesische Stahl- und Aluminiumprodukte in Höhe von 25 Prozent an.

Die Maßnahmen sollen faire Bedingungen für die einheimische Industrie schaffen, wie Finanzministerin Chrystia Freeland betonte. Chinesische Hersteller profitierten sowohl bei den Elektroautos als auch beim Stahl und Aluminium unter anderem von einer staatlich angeordneten Politik der Überkapazitäten sowie lascheren Standards beim Schutz der Arbeiter und der Umwelt, erklärte sie.

strafzölle auf e-autos: chinas machtkampf mit dem westen geht in die nächste runde

Elektroautos warten an einem chinesischen Hafen auf ihren Export: Immer mehr westliche Länder verhängen Strafzölle auf solche Autos. China will das nicht auf sich sitzen lassen.

Peking reagiert: China droht mit Gegenmaßnahmen – und argumentiert mit dem Klimaschutz

Die Reaktion Pekings ließ nicht lange auf sich warten. Die chinesische Botschaft teilte kurz danach mit, China würde „alle notwendigen Maßnahmen“ ergreifen, um die Rechte und Interessen chinesischer Unternehmen zu schützen. Auch harte Gegenmaßnahmen stehen im Raum.

Die ab Oktober in Kraft tretenden Zölle werden „den Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Kanada schaden“, hieß es in der Erklärung weiter. Die kanadische Regierung handele gegen die Interessen kanadischer Verbraucher und Unternehmen. Zudem werde den globalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels geschadet.

Zölle aus dem Westen: Auch EU und USA ordnen Zölle an

Die US-Regierung hatte im Mai Zusatzzölle von 100 Prozent auf Elektroautos aus China angeordnet. Die EU-Kommission zog im Juni mit eigenen Plänen nach, die aber unterschiedliche Zölle je nach Hersteller vorsehen. Aus Deutschland kamen verhaltene Reaktionen auf das Vorhaben – viele Autobauer fürchten die angedrohten Reaktionen aus China und einen möglichen Einbruch des wichtigen chinesischen Geschäfts. (lf, mit Material von dpa und afp)

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