Im Video: Mit dem 830 PS starken Ferrari-Flaggschiff auf der Straße und dem Rundkurs.
Verzückte Ekstase: So lässt sich gewiss der Gemütszustand des sportwagenaffinen Geldadels beschreiben, wenn Ferrari ein neues Sportwagen-Flaggschiff an den Start rollt. Dieses Mal dürfte auch noch etwas Drama mit dazu kommen – so neu wie dieser neue Ferrari sah zuvor selten einer aus, wenn man vom Purosangue als Viertürer mal absieht.
Der Ferrari 12Cilindri im Video
weiter zum Video auf Youtube
Der Name ist Statement und Programm zugleich: Ferrari 12Cilindri. Richtig, ohne Leerstelle. Ausgesprochen wird es „Dodidschi Tschilindri“, wie der Italiener halt für „Zwölfzylinder“ sagt. Beim Design haben sich die Gestalter in Maranello vom SciFi-Look des Space Age in den 1970er Jahren inspirieren lassen. Und von der eigenen Vergangenheit. Die Front mit der schwarzen Maske erinnert an den Ferrari 365/4 GTB „Daytona“.
Man kann eine lange Zeit vor demFerrari 12Cilindri stehen, drum herum gehen und ihn berühren. Es gibt immer Neues zu entdecken. Zum Beispiel das ausgefeilte Aerodynamik-Konzept, das vollständig auf ausladende Spoiler und große Flügel verzichtet. Viele Details sorgen für den idealen Luftstrom, darunter die speziell geformten vorderen Scheinwerfer oder der Heck-Diffusor auch Sichtkarbon. Über den Rückleuchten klappen Luftleitelemente im Geschwindigkeitsbereich zwischen 60 und 300 km/h aus, um den Anpressdruck zu erhöhen. Außerdem helfen sie bei starken Bremsmanövern mit zusätzlichem Luftwiderstand.
V12-Sauger mit 830 PS
Unter der ewig langen Motorhaube steckt der traditionelle, 6,5 Liter große V12-Motor. Er wurde für den Einsatz im Ferrari 12Cilindri umfassen überarbeitet. 830 PS leistet der Sauger im neuen Modell, immerhin 30 Pferdestärken mehr als im Vorgänger. In 2,9 Sekunden lässt sich das trocken (ohne Schmier- und Betriebsstoffe) 1.560 Kilogramm schwere Coupé auf Tempo 100 schnalzen, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 340 km/h erreicht.
Wesentlich darunter liegt der Wert bei unseren ersten Testfahrten mit dem 12Cilindri. Wir sind auf engen Landstraßen und Panorama-Strecken im Kleinstaat Luxemburg unterwegs. Zeit, sich mit dem Format des immerhin 2,18 Meter breiten Gran Turismo vertraut zu machen. Anschließend geht es auf die Teststrecke von Reifenpartner GoodYear (zusammen mit Michelin Erstausrüster für den Ferrari 12Cilindri). Hier kann der Italiener zeigen, welche Urgewalt in ihm steckt. Sound, Geschwindigkeit und Emotionen bilden einen betörenden Cocktail. Dessen Geschmack lässt sich zumindest ansatzweise, da sind wir überzeugt, im Video mit dem Fahrbericht zum neuen Ferrari-Topmodell nachfühlen.
Fazit
Der neue Ferrari 12Cilindri ist kein pusristischer Sportwagen, sondern will das GT verstanden wissen. Man kann mit ihm in der Tat bequem verreisen. Aber wenn dann doch plötzlich mal eine Rennstrecke neben der Route auftaucht, dann ist der 830 PS starke V12 auch dort sofort zur Stelle. Suchtgefahr: mehr als hoch! Der Preis? Dann nicht relevant, wenn du ihn dir leisten kannst.