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Renault 4: GTL, Daten, Kauftipps

Der Renault 4 war unbestritten die bessere Ente. Und trotzdem hatte es der R4 lange schwer. Der genügsame Franzose ist unser Klassiker des Tages.

Die Geschichten rund um den Renault 4 sind vielleicht vielfältiger als die der beliebteren Ente. Liebhaber rühmen den Franzosen für sein praktisches Können bei niedrigen Kosten. Wegen seiner Genügsamkeit haftete ihm jahrzehntelang das Klischee der billigen Studentenkarre an. Dabei diente der R4 in Frankreich und Spanien auch als Behördenauto. Das Video oben zeigt, wie der R4 zurückkehren könnte.
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Genug für die Fortbewegung: Die Motörchen leisten 23 bis maximal 34 PS.

Bild: Dieter Rebmann / AUTO BILD

Renault 4: “Aller Auto Anfang”

“Typen wie der R4 sind aller Auto Anfang.” Das schrieb AUTO BILD KLASSIK 2010 in einem Vergleichstest über R4, Ente und Fiat 500. Der robuste Vierzylinder des R4 hatte je nach Baujahr 600 Kubik, 850 Kubik oder 1,1 Liter Hubraum und zwischen 23 bis 34 PS. Dank des niedrigen Leergewichts von 600 bis 720 Kilogramm reichte das aus. Denn der R4 sollte mit seiner mechanischen Robustheit die Massen für kleines Geld mobil machen. Frühe Modelle konnten mit der Kurbel des Wagenhebers gestartet werden, und sogar für die Wartung des ab 1978 angebotenen Renault 4 GTL reichten grundsätzliche Schrauberkenntnisse. Kein Wunder also, dass er als Behördenauto eingesetzt wurde. Die spanische Polizeibehörde Guardia Civil nutzte den R4 genauso wie ihre Kollegen von der französischen Gendarmerie. In Kolumbien bot Renault den R4 unter anderem mit dem 1289 Kubik großen Motor des R12 an. So war der Kleine für Geschwindigkeiten bis 145 km/h gut, beeindruckende Daten. renault 4: gtl, daten, kauftipps

Der R4 bringt viel Platz und praktischen Nutzen mit, dafür bleibt der Komfort überschaubar.

Bild: Dieter Rebmann / AUTO BILD

Kleiner Produktionsaufwand, wenig Rostschutz

Komfort im heutigen Sinn ist an Bord des R4 nicht vorhanden. Speziell die frühen Modelle hatten kaum Verkleidungen und nur spartanische Rohrrahmensitze. Das war Absicht, denn es erhöhte den Nutzwert und senkte gleichzeitig den Aufwand. Die Karosseriebleche kamen mit einer nur geringen Ziehtiefe aus, die Fensterscheiben waren rundum plan und durch Schieben zu öffnen. Auch das vereinfachte die Produktion.
Relativ leicht ließ sich der Plattformrahmen des R4 zudem mit unterschiedlichen Karosserien wie der des Lieferwagens Renault 4 F4, (in der Langversion als F6), der des radikal offenen Strandmobils Plein Air oder der des Renault Rodéo aus Kunststoff kombinieren. Leider bot der überschaubar gehaltene Produktionsaufwand auch keinen brauchbaren Rostschutz. Daraus leitet sich für Fans bis heute der wichtigste Kauftipp ab: Ganz genau die Karosserie ansehen!

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